Dana Fuchs

Voccawind, Haus auf dem Zeilberg, 01.11.2008

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Konzertbericht

Reviewdatum: 01.11.2008

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Voccawind, Haus auf dem Zeilberg, 01.11.2008

Auf dem Zeilberg in Voccawind - bei Geroldswind, zu Maroldsweisach gehörend und alles im nordbayrischen Unterfranken gelegen - wird ein gar süffiges, dunkles Bier ausgeschenkt, das sich Vulkan-Bier nennt. Das gibt's nicht nur im Biergarten, sondern auch im angrenzenden "Haus auf dem Zeilberg". Am ersten 1. November feierten in dessen Räumen gleich zwei Firmen ihre Einweihung: zum einen die Gitarrenbaufirma "Thorndal Guitars" und zum anderen die "Musikagentur Stonespindle". Und weil so etwas g'scheit gefeiert gehört und dazu eine gute Musi' gehört, hat "Stonespindle"-Chefin Dagmar Mühleisen für diesen Abend, die sich in Europa auf Tour befindende, Dana Fuchs mit ihrem Gitarristen Jon Diamond eingeladen.
Deren CD und DVD hat mich kürzlich erst begeistert und da passt der Name des Bieres natürlich bestens dazu, wenn so ein Sanges-Vulkan auftritt. Klar, dass ich dabei bin!
Nach Empfang, Essen und kurzen Ansprachen ist es so weit: Dana Fuchs und Jon Diamond betreten den Teppich, der ihre Bühne darstellt. Darauf hat Gitarrist/Mundharmonikaspieler/Backgroundsänger Jon Diamond ein stattliches Arsenal von "Bodentrettern" (Effektgeräten) verteilt, die er im Laufe des Abends sehr geschmackvoll einzusetzen weiß. Dana hat sich ein paar Percussion-Instrumente bereitgelegt und strahlt auch schon von Beginn eine große Freude aus, an diesem Abend hier sein zu dürfen. Von zwei New Yorkern in der unterfränkischen Provinz ist das ja nicht unbedingt zu erwarten. Aber Berührungsängste gibt's keine und Dana bringt das Publikum sofort zum Mitklatschen: "Help us out", worauf die Handflächen zu dem "Rocksong" Not For Me zusammenfliegen. Wer es noch nicht wusste, merkt bereits hier, welch Wahnsinns-Shouterin da ein paar Meter vor ihm steht.

Almost Home folgt und sorgt für weitere Stimmung, für ungläubiges - oder auch begeistertes - Kopfschütteln bei den Hörern. Fans, mag man jetzt schon sagen! Die Atmosphäre ist schon bald fast wie unter Freunden. Dana überbrückt die Pausen, die sich durch Gitarrestimmen, Kapodaster anbringen, Sound einstellen, ergeben, in lockerem Plauderton und reagiert jederzeit spontan auf das Publikum. Als der fordernde Applaus, nach Lonely For A Lifetime (ein "Killer-Song"!), in rhythmisches Klatschen übergeht, streut Dana Fuchs schnell mal Janis Joplins Mercedes Benz ein, wobei sie das Publikum auch beim Singen mit einbezieht.Wer jetzt die Augen schließt - ich schwör's - der sieht Janis leibhaftig.
Ihrer verstorbenen Schwester ist Songbird (Fly Me To Sleep) gewidmet und die emotionale Darbietung sorgt auch hier, am Ende des Stückes, für stimmreiche Beteiligung der Anwesenden. Von so einem Duo hätte man wohl eher einen Akustikset erwartet, aber Jon Diamond spielt durchgehend seine elektrische Fender Telecaster und geizt auch nicht mit härteren Tönen. Trotzdem drängt er sich nie in Vordergrund, sondern sorgt konzentriert für die Musik hinter Danas Stimme. Hier und da hängt er sich die Mundharmonika um, für kleine Akzente oder auch mal für ein fetziges Solo. Frau Fuchs unterstützt ihn, und sich, rhythmisch vornehmlich mit dem Tambourine, welches sie sich gegen Brust, Hand oder Hüfte, ja man muss fast schon sagen: donnert! Mir tut fast beim Hinsehen manches weh. Doch die Sängerin schont weder sich noch Equipment und schreckt auch nicht davor zurück, ihr - oder Jons - Mikrofon mit einem Holzstab oder dem Tambourine zu bearbeiten. Für permanent steigende Stimmung ist also gesorgt und wenn Diamond die feurige Rockabilly-Nummer Bible Belt vor sich hertreibt, dann flicht Dana Fuchs schnell mal ein Stück aus Johnny Cashs Ring Of Fire darin ein.
Für Aufhorchen sorgt die Ankündigung einer neuen Studio-CD im kommenden Jahr und darauf soll auch die bei diesem Konzert erstmals präsentierte Version von Gimme Shelter zu finden sein. Klingt hier und dieser Formation gewiss anders, als man das von den STONES oder selbst einem Mitch Ryder gewohnt ist aber die Darbietung überzeugt auch hier die meisten Besucher und lässt die Erwartungen für das Album steigen.
Amerikaner - oder überhaupt die meisten Ausländer - freuen sich über die oft Geschwindigkeitsbeschränkungslosen deutschen Autobahnen und so auch Dana. Den passenden Song hat sie mit Drive auch parat. Da entfacht sie ein wahres Groove-Feuerwerk und malträtiert wieder hemmungslos die Mikrofone. Dazu schüttelt sie ihre Mähne, beugt sich hintenüber wie weiland Robert Plant und stampft mit den Füßen, dass Jon Diamond oft seine liebe Mühe hat, nicht seine Pedale zertreten zu bekommen. Schließlich schafft sie es doch, ein paar Stecker herauszuzerren. Dem Konzert und der Begeisterung tut das keinen Abbruch. Schon gar nicht wieder mal schnell ein Song "eingebaut" wird: Papa Was A Rolling Stone.

Nach diesem Vulkan-Ausbruch ist zunächst Schluss, aber das Publikum fordert umgehend Nachschlag und mit, erneut einer Wahnsinns-Power - die sie aus ihrer neuen Lieblingsspeise, "Knacker", zieht? - haut sie uns Helter Skelter um die Ohren. Diesen und andere BEATLES-Songs hat sie ja in dem, schon bald, Kult-Film "Across The Universe" gesungen. Hier kommt noch ein Auszug aus dem Blues-Rock Song Down, Down, Down dazu.
Und noch immer hat schreit das Volk und treibt die Dana und Jon zu einem weiteren Song: I'd Rather Go Blind, von Etta James. Schon wenn Danna mit "Something told me that it's over ... " ansetzt, laufen einem Schauer über den Rücken und schließlich steigert sie den Song immer mehr, bis zum Finale schon die Lautsprecher der PA ihrer Stimme kaum noch Paroli bieten können. Unglaublich!
Ein sagenhaftes Konzert, wie es sich kaum einer vorstellen konnte, wie es vielleicht kaum noch einer, in dieser Form, erleben wird, geht hier zu Ende. Zeugen eines aufsteigenden Sternes, waren wir an diesem Abend in Voccawind!
Für den Zeitraum April/Mai, nächsten Jahres, verkündet Dana Fuchs ihre Rückkehr, dann mit kompletter Band. Wer da wieder ganz weit vorne am Bühnenrand stehen wird, das kann ich euch jetzt schon versprechen.

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