Volbeat Let's Boogie! Live From Telia Parken, Universal Music, 2018 |
Michael Poulsen | Gesang & Gitarre | |||
Jon Larsen | Schlagzeug | |||
Rob Caggiano | Gitarre & Gesang | |||
Kaspar Boye Larsen | Bass & Gesang | |||
Gastmusiker | ||||
Mia Maja | Gesang | |||
Rod Sinclair | Banjo | |||
Mille Petrozza | Gesang | |||
Johan Olsen | Gesang | |||
Mark "Barney" Greenway | Gesang | |||
Lars Ulrich | Schlagzeug | |||
Mikkel Kessler | Gesang | |||
Danko Jones | Gesang | |||
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CD 1 (64:05): | CD 2 (72:11): | |||
01. The Devil's Bleeding Crown | 01. Maybellene I Hofteholder | |||
02. Heaven Nor Hell | 02. The Everlasting | |||
03. Radio Girl | 03. For Evigt | |||
04. Lola Montez | 04. Evelyn | |||
05. Let It Burn | 05. Lonesome Rider | |||
06. Doc Holliday | 06. Seal The Deal | |||
07. Sad Man's Tongue | 07. The Garden's Tale | |||
08. 16 Dollars | 08. Guitar Gangsters & Cadillac Blood | |||
09. 7 Shots | 09. Enter Sandman | |||
10. Fallen | 10. A Warrior's Call | |||
11. Slaytan | 11. Black Rose | |||
12. Dead But Rising | 12. Pool Of Booze, Booze, Booza | |||
13. Goodbye Forever | 13. Still Counting | |||
Am 26. August 2017 wurde Musikgeschichte geschrieben, zumindest einmal in Dänemark. Denn an diesem Abend traten die metallischen Nationalhelden VOLBEAT im Fußballstadion des FC Kopenhagen, dem Telia Parken Stadion. Seitdem halten sie mit 48.250 verkauften Tickets für die Show den Rekord für die größte Show eines einheimischen Künstlers. Warum das für unsere Leser hier interessant ist? Natürlich wurde diese Show für die weltweit Millionen Fans der Band um Frontmann Michael Poulsen mitgeschnitten und erscheint nun noch kurz vor dem Jahresende als Doppel-CD und DVD (oder BluRay) unter dem treffenden Titel “Let’s Boogie! Live From Telia Parken“.
Poulsen sagte über die Show: „Als Headliner im Telia Parken zu spielen ist ein Traum, der endlich wahr geworden ist. Wir fühlen uns sehr geehrt, dass so viele Mitglieder der VOLBEAT-Familie von so weit her angereist sind, um mit uns zu feiern. Wir freuen uns, dass wir diesen Meilenstein nun mit allen teilen können.“ Die Band hat sich denn auch nicht lumpen lassen und bot den zehntausenden Fans eine ganz besondere Show, zu der sie auch zahlreiche Gäste eingeladen hatte. So gaben sich unter anderem Mille Petrozza (KREATOR), Johan Olsen (MAGTENS KORRIDORER), Mark „Barney” Greenway (NAPALM DEATH), Lars Ulrich (METALLICA), Boxer Mikkel Kessler und DANKO JONES die Ehre. Zumindest mir persönlich fehlt da noch ein wichtiger Gast, denn KING DIAMOND hätte das Geschehen sicherlich abgerundet.
Auf den vorliegenden zwei CDs (DVD oder BluRay lagen nicht vor, daher kann ich zur Qualität dieser Scheiben nichts aussagen) merkt man insbesondere Frontmann Poulsen zu jedem Zeitpunkt an, welche Freude ihm dieses Konzert macht. Allerdings ist die Songauswahl aus meiner Sicht nur mäßig gelungen. Wo sind Caroline Leaving, Another Day, Another Way, Always Wu, The Human Instrument, Mr. & Mrs. Ness oder Hallelujah Goat? Auf dem Höhepunkt der bisherigen Karriere hätte ich mir gewünscht, dass auch diese oft vergessenen Perlen der Band-Geschichte als Basis für den heutigen Erfolg und als Dank an diejenigen Fans, die seit dem Anfang dabei sind, mehr Berücksichtigung erfahren. Stattdessen gehen mit VOLBEAT mit Radio Girl und The Garden‘s Tale sowie Sad Man‘s Tongue ein wenig zu sehr auf Nummer Sicher. Zumal die letzten beiden Lieder ja auch schon auf dem vergangenen Live-Werk “Live From Beyond Hell/Above Heaven“ enthalten waren, zu dem es ohnehin sehr viele Überschneidungen gibt.
Sicherlich positiv zu bewerten ist der Umstand, dass die Band mit The Everlasting sogar einen ganz neuen Song vorstellt. Ganz hervorragend ist zudem der Sound, der bei allem Druck auch die nötige Transparenz und Räumlichkeit mitbringt, die man sich von einer Live-Scheibe erhofft. Auch das Publikum ist gut wahrnehmbar, so dass sich das richtige Live-Feeling auch in den heimischen vier Wänden gut einstellt. Allerdings ist es für die Nicht-Dänen eher etwas nervig, denn Poulsen verfällt - sicherlich verständlich bei dem Anlass - immer wieder in seine Muttersprache. Und auch wenn er das wichtigste anschließend noch mal auf Englisch wiederholt, so unterbricht es denn doch ein wenig den Hörgenuss.
“Let‘s Boogie! Live From Telia Parken“ ist ein gelungenes Live-Album, das den aktuellen Stand der Band gut widerspiegelt. VOLBEAT haben den Sprung vom Geheimtipp über die Kerngruppe zum Mainstream-Act geschafft, dem es scheinbar mühelos gelingt, Fans aller Altersgruppe und sonstiger Vorlieben zu vereinen. Ich hatte das Vergnügen, die Band auf dieser Tournee in Frankfurt sehen zu können, wo auch klassische Metal-Fans neben „Anzugträgern“ (ohne das herabwürdigen zu wollen) standen und die Lieder mitsangen. Allerdings gab es dann doch beim Thema, ob man in der Festhalle „pogen“ darf, diverse Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gruppen. Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass selbst Michael Poulsen & Co. den immensen Erfolg noch nicht richtig fassen können, denn nicht allzu viele Metal-Bands schaffen es, eine komplette Fußball-Arena auszuverkaufen. Insofern ist das Werk eine gute Bestandsaufnahme mit den weiter oben aufgeführten Schwächen.