Vonda Shepard

Chinatown

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.10.2002
Jahr: 2002

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Vonda Shepard
Chinatown, Three Roads / Edel Records, 2002 (VÖ: November 2002)
Vonda Shepard vocals & Piano, background vocals
Val McCallum electric, acustic & lap steel guitar, dobro, background vocals
Pete Thomas drums & percussion
Jerry Marotta drums & percussion
Davey Farragher bass
Tony Levin bass, bass banjo, stick
Mitchel Froom gem organ, Hammond B3, minimoog, Wurlitzer, pipe organ, orchestron, Marxophone, harmonium, chord organ, clavinet, Vox organ, Glockenspiel, Chamberlin
Charlie Bisharat, Mario de Leon violin
Matt Funes, Maria Newman viola
Larry Corbett lead cello
Dan Smith cello
Produzenten: Mitchell Froom & Vonda Shepard Länge: 39 Min 23 Sek Medium: CD
1. Rainy Days (3:49)7. Gyroscope (4:07)
2. Chinatown [McCallum/Shepard, Shepard] (2:39)8. In July (4:12)
3. My Whole World (3:53)9. The Sunset Marquis (3:44)
4. Lose My Way (3:09)10. Days (3:28)
5. Rain Or Shine [Froom/Shepard, Shepard] (3:27)11. Promising Grey Day (2:51)
6. Downtime (4:01) 
Alle anderen Songs, Text und Musik Vonda Shepard

Segen oder Fluch? Belastung oder Befreiung? Vonda Shepards jahrelanges Engagement als Songlieferantin für die immens erfolgreiche Fernsehserie "Ally McBeal" ist für ihre zukünftige musikalische Karriere schwer einzuschätzen.
12.000.000 Einheiten hat sie weltweit von ihren jeweiligen "Ally-Soundtracks" abgesetzt. Finanziell sollte sie nun unabhängig sein. Doch ob ihr die Huldigungen der Fans nach Einstellen der äußerst beliebten TV-Reihe weiterhin nur so zufliegen, bleibt ungewiss.

Betrachtet man ihre nun auch schon knapp 20 Jahre währende Musik-Karriere, ist ihr jedenfalls eine gewisse Unbeirrtheit nicht abzusprechen. Diverse Engagements, Anfang bis Mitte der 80er, bei namhaften Kollegen wie Al Jarreau, Jackson Browne oder Julia Fordham, brachten ihr die durchaus verdiente Reputation, zumindest in Insiderkreisen.
Nach relativer Erfolglosigkeit wurde ihr 1992 der Deal mit Reprise Records nach Erscheinen des zweiten Solo-Albums aufgekündigt. Auch das Erstlingswerk (1989) hatte die Erwartungen der Company schon nicht erfüllt. Unbeeindruckt davon, von sich und ihrer Musik überzeugt, lieh sie sich das notwendige Geld für ihre dritte Veröffentlichung zusammen und traf dann eines Tages (wie das Leben so spielt) auf den Produzenten der bereits erwähnten TV-Serie. Anerkennung und Geld flossen nun üppig.
Waren ihre "Ally-Soundtracks" meist absolut stromlinienförmig, gespickt auch mit durchaus charmanten Cover-Versionen bewährter Gassenhauer, so versuchte Vonda sich insbesondere auf ihrem letzten Solo-Album "By 7:30" (von '99) in einem etwas anderem Licht darzustellen. Das Fahrwasser des Mainstreams wurde zugunsten eines etwas interessanteren Klangbildes hie und da verlassen. Mit absolut respektablem Ergebnis.

Das vorliegende Album mit 11 Eigenkompositionen und gelegentlicher Co-Autoren-Hilfe von Produzent und Keyboarder Mitchell Froom bzw. Gitarrist Val McCallum, liegt nun irgendwo in der Mitte.
Die Songstrukturen sind zwar allesamt in traditionellen Mustern gehalten, doch gelingt es Vonda, gerade bei ihren Balladen, eine Stimmung zu vermitteln, die sehr unmittelbar und authentisch rüberkommt.
Piano, Stimme, Streicher-Quintett, ein paar geschmackvolle Keyboard- oder Gitarrenfiguren und schon macht man es sich gemütlich im heimischen Sessel. Vondas Stimme ist ja nun wahrlich in der Lage dich zu betören.

Stimmungsvolle Balladen wie Lose my way, In July oder The Sunset Marquis können eigentlich nur einen völlig unromantischen Zeitgenossen kaltlassen.
Die einzige Gitarrennummer Chinatown (mit McCallum als Co-Autor) hebt sich wohltuend von den übrigen, doch recht schwermütig veranlagten, pianolastigen Nummern ab. Vortreffliche Percussion-Arbeit von Jerry Marotta nehmen wir anerkennend zur Kenntnis.

Auch der Opener Rainy Days durchbricht mit seinem einnehmenden Chorus und elegantem Gitarreneinsatz McCallums das balladeske Konzept des Albums. Doch lieben Vondas Fans sie nicht gerade wegen ihrer fragilen Balladen? Das beherrscht sie zweifellos am Besten.
Denn schickt man die beiden, na ja, Funky-Songs My whole world und Gyroscope ins Rennen, ziehen diese eindeutig den Kürzeren. Das überzeugt einfach nicht.

Doch Mrs. Shepard besinnt sich postwendend eines Besseren und zieht den Hörer mit dem schwebendem 7 Days und dezenten Akkordeonklängen zurück in ihren Bann. Um schlussendlich mit Promising Grey Day einen versöhnlichen Ausklang zu finden. Und für einen Moment steht Rickie Lee Jones neben dem Piano.

Frank Ipach, 27.10.2002

 

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