Walter Salas-Humara Curve & Shake, Blue Rose Records, 2014 |
Walter Salas-Humara | voice, guitar, bass, percussion | |||
Jerry Jospeh | guitar | |||
JR Ruppel | bass | |||
Steve Drizos | drums, percussion | |||
Jason Victor | guitar | |||
Sarven Manguiat | guitar, voice | |||
Ryan Williams | piano, organ | |||
Charlie Salas-Humara | synths, guitar | |||
Marius Libman | synths | |||
Amy Daggett | voice | |||
Manny Sanchez | drums | |||
Ronnie Sanchez | bass | |||
Wally Ingram | conga | |||
Aaron English | piano, synths, voice | |||
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01. Counting On You | 06. Hoping For A Comeback | |||
02. The Craziest Feeling | 07. I Love That Girl | |||
03. Curve And Shake | 08. Uncomplicated | |||
04. Satellite | 09. Way Too Heavy To Float | |||
05. What We Can Bring | 10. Two Inches Two Hours | |||
Mit dem Alter kommt die Gelassenheit – das gilt auch für Independent-Helden wie Walter Salas-Humara. Mit den SILOS hat der New Yorker Songwriter mit kubanischen Wurzeln und der prägnanten Nicht-Stimme immer wieder kraftvolle Alben im Grenzgebiet von Rock, Alt.Country und Indie-Fuzz-Klängen ersonnen, am klarsten gespielt wohl auf dem Album "Susan Across The Ocean" mit dem Trademark-Song Let’s Take Some Drugs And Drive Around.
Sein drittes Soloalbum (und das erste nach 18 Jahren) ist dagegen eine „mellow“ Scheibe, ohne dass Salas-Humara dabei an irgendeiner Stelle peinlich würde. Aber die alten Fans werden eine Weile brauchen, um sich zum Beispiel an die „spacigen“ Synthesizer-Klänge zu gewöhnen, die sein Neffe Charlie Salas-Humara auf einigen der 10 Songs von "Curve & Shake" beisteuern darf. Ein Rocker, der sich in The Craziest Feeling fast schon mystisch angehaucht auf den Wellen im warmen Wasser treiben lässt?
Es spricht für die Klasse von Salas-Humara, dass daraus kein großer Kitsch wird. Aber der Grat, auf dem der mittlerweile in Flagstaff angekommene Amerikaner wandert, ist schmal. Und deshalb war es eine kluge Entscheidung, mit Jerry Joseph und Jason Victor gleich zwei versierte Gitarristen an Bord zu holen, die immer wieder kleine, feine Soli einstreuen, die den Rock durch die Hintertüre auf das Album bringen. Besonders schön klingt das auf dem Track What We Can Bring, wo die beiden sich ein sparsames Duell vom Feinsten liefern. Keine Angeberei, keine Sprintduelle, einfach nur der rauhe Sound zweier E-Gitarren.
Dass Salas-Humara ein paar Jahre älter geworden ist, hört man auch seiner Stimme an, die inzwischen doch ein gutes Stück tiefer erklingt. Auch das bekommt den eher gemächlichen, nachdenklichen Songs gut. „Like strong black coffee, lika a long hot shower, I’m hoping for a comeback“ singt er im gleichnamigen Track, und man weiß nicht so recht, ob das nun Koketterie ist oder schon ein bisschen Resignation. Way Too Heavy To Float klagt er in einer der schönsten Balladen des Albums. Hoffentlich hat Walter Salas-Humara damit nicht sich selbst gemeint.