Walter Trout

Alive In Amsterdam

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 03.07.2016
Jahr: 2016
Stil: Blues Rock, Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Walter Trout
Alive In Amsterdam, Provogue, 2016
Walter TroutVocals, Guitar
Johnny GriparicBass
Sammy AvilaKeyboards
Michael LeasureDrums
Produziert von: Walter Trout Länge: 104 Min 27 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Mary's Introduction06. Almost Gone
02. Play The Guitar07. Omaha
03. Help Me08. Tomorrow Seems So Far Away
04. I'm Back09. Playin' Hideaway
05. Say Goodybye To The Blues10. Haunted By The Night
CD 2:
01. Fly Away04. Marie's Mood
02. Please Take Me Home05. Serve Me Right To Suffer
03. Rock Me Baby06. The Love We Once Knew

Es sah wahrlich nicht gut aus mit Walter Trout, vor wenigen Jahren. Der Kollege König ist in seinem Review zu ”Battle Scars” da bereits darauf eingegangen. Jedenfalls hätte man sich kaum träumen lassen, das der Blues-Gitarrist in solch kurzer Zeit zwei Studioalben und sein – meines Wissens – erstes Doppel-Livealbum einspielen würde.
Letzteres geschah am 28.11.2015 im Royal Theatre Carré in Amsterdam und zu meiner zusätzlichen Freude trat Trout nicht im Trio auf, sondern leistet sich zusätzlich einen Keyboarder. Obwohl ich Gitarrist bin, wird’s mir nämlich schnell etwas zu eindimensional, wenn da “nur“ ein Gitarrist mit seiner Rhythmusgruppe dudelt. Gerade Walter Trout hat dabei live gern mal etwas über die Stränge geschlagen.
Man hat zumindest an seinen letzten beiden Studioalben gesehen und gehört, dass er sich da mehr “song-orientiert“ zeigt, ohne seine gitarristischen Fähigkeiten unter den Teppich zu kehren. Liegt’s am Alter oder der überstandenen Operation? Auf jeden Fall sind zwei empfehlenswerte Alben dabei herausgekommen.

Logisch, dass etliche Songs aus diesen Scheiben sich im Live-Repertoire wiederfinden. Darauf hat man sich ja auch gefreut. Die Ankündigung übernimmt Walters Frau Marie und man hört am frenetischen Jubel, wie froh die Menge über die “Rückkehr“ des Blues-Stars ist. Der, laut eigener Aussage, so sprachlos ist, dass das Einzige, das er tun kann, ist: Play The Guitar. Da gibt er auch umgehend ordentlich Zunder und lässt ein wildes Solo vom Stapel. Der folgende Boogie, Help Me, liefert ihm den Boden für eine weitere Gitarren-Attacke, die, wie bereits im Studio, durch die Keyboards von Sammy Avila wundervoll “grundiert“ werden und auch ihren eigenen Solopart bekommen.
Walters unterstützt das rhythmisch gekonnt, ansonsten rotieren seine Finger dazu wie in besten Tagen und auch seine Stimme ist kräftig wie einst im Frühling. Rockt schon einmal gut und schießt gehörig Adrenalin ein. Wie I’m Back verdeutlicht. Dass fetzt gleichfalls, in bestem SRV-Stil.
Der obligatorische Slow-Blues folgt anhand von Say Goodbye To The Blues und wird von Walter B.B. King gewidmet. Das dehnt sich dann auch über 10 Minuten, hat seine sehr leisen Phasen, eruptiert aber gegen Ende natürlich ziemlich.

Das pulsierende Almost Gone stammt vom 2015er “Battle Scars“ Album und kommt auch in seiner Live-Fassung sehr gut. Das liegt auch am Background-Gesang, der zusätzlich “Farbe“ mit einbringt.
Wie auf dem Studioalbum folgt Omaha und auch wenn Walter seinen Fingern manchen Auslauf gönnt, gehört die leicht schleppende Nummer für mich zu den Höhepunkten hier. Das kommt schon schön druckvoll und mächtig.
Eine ganze Reihe Songs vom letztjährigen Album folgt, wovon mir das treibende Playin‘ Hideaway und das ins Ohr gehende Fly Away mit am besten gefallen.
Wir sind bereits auf dem zweiten Silberling angelangt und mit Please Take Me Home und Marie’s Mood wird’s direkt etwas melancholisch, was mit dem Klassiker Serve Me Right To Suffer zwischendurch wieder “ausgebügelt“ wird, bevor Love That We Once Knew eine krönenden Abschluss setzt. Und das vor allem, weil es nicht in eine endlose Blues-Gitarren-Dudelei mündet, sondern ein richtig geiler Song ist, der vom Publikum sogar lautstark mitgesungen wird.
Also wurde “Alive In Amsterdam“ ein richtig gutes Live-Blues-Album, dass zwar auch ein bisschen Griffbrett-Akrobatik beinhaltet, aber viel mehr mit überzeugenden Songs punktet.

Epi Schmidt, 02.07.2016

 

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