Walter Trout

Aarburg, CH, Moonwalker, 12.11.2008

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Konzertbericht

Reviewdatum: 12.11.2008

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Redakteur(e):

Steve Braun


CH-Aarburg, Moonwalker Club, 12.11.2008

Die Voodoo-Connection aus dem swampy Süd-Westen der Republik war 'mal wieder unterwegs: Diesmal in der Schweiz beim Power-Blueser Walter Trout.

Kollege Markus und ich waren in dem wunderschönen kleinen Club "Moonwalker" in Aarburg im Kanton Aargau zu Gast. Gut vierhundert Fans finden in dem Saal Platz, der auch dieses Mal sehr gut gefüllt war. Wie in der Schweiz allgemein üblich, ist dort gut sichtbar neben der Bühne ein Schallmessgerät angebracht, denn mehr als 110 Db sind bei einem Konzert unzulässig. Die Werte lagen bei Walter Trouts Show stets im Bereich von +/- 105 Db, was einen hervorragenden Sound weit unterhalb der befürchteten Schmerzgrenze ergab. "Too many notes - too loud": Ob Walter Trout dieses Vorurteil jemals ablegen kann? Wenn ich das letzte Album "The Outsider" vom Frühjahr als Maßstab nehme, komme ich zur Schlußfolgerung, dass er sich offenbar etwas zurücknimmt. Gut, ein großer Sänger wird er nie werden, aber Feeling hat er mehr als genug. Der Abend in Aarburg gab hiervon ein beredetes Zeugnis.

Bereits seit August ist Walter Trout auf Europa-Tour. Der erste Teil der "The Outsider"-World-Tour fand bereits Ende August/Anfang September statt, bevor es nach UK und Skandinavien ging. Anfang November gab es eine Unterbrechung, um zu wählen und zu feiern, wie der bestens gelaunte Blueser gleich zu Beginn feststellte. "We have a new President - Hallelujah": Kein Zweifel kommt auf, für wen Walter Trout am klapprigen Wahlautomaten gestimmt hat. Den Titelsong seines aktuellen Albums The Outsider widmet er dann folgerichtig John McCain ;-)) Für Sarah Palin hat er gleich auch noch einen Song mitgebracht, That Woman Is Not Good, wohl als Antwort auf eine von Barack Obamas Wahlaussagen gemünzt: "This woman is not good for our country". Nun ja, es ist den Amerikanern und uns erspart geblieben .... und so dürfen wir uns unbeschwert im November/Dezember auf den zweiten Teil der Outsider-Tour freuen.

Mit Welcome To The Human Race steigt Trout gewohnt brachial in den Set ein. Auffällig ist allerdings, dass sich die Schwerpunkte allgemein mehr vom Rock hin zum Blues verschoben haben. Großen Anteil daran hat Keyboarder Sammy Avila, einem alten Bekannten, der mit seiner Hammond XK-1 omnipräsent ist und das Live-Spektrum des Walter Trout schlichtweg verbreitert.
Mit The Love Song of J.A. Bluesrock, Don't Wanna Fall und Child Of Another Day bringt Trout weitere Highlights aus "The Outsider". Warum er allerdings ausgerechnet mit A Matter Of A Heart den schwächsten Song aus diesem Album bringt, kann und will ich nicht so recht nachvollziehen. Mit dem Satzgesang im Refrain paßt dieser Song viel besser ins aktuelle Programm der EAGLES. Gott sei Dank bleibt's bei diesem einzigen Aussetzer.

Wie bereits angekündigt ist der Chef allerbester Laune und für jeden Spass zu haben. Sammy Avila stiehlt den Meister zeitweilig die Show. Ansonsten fällt er durch sein mannschaftsdienliches Spiel an der Hammond auf. Aber wehe, wenn dieses Energiebündel die Möglichkeit zum Solo erhält - dann brennt der Saal. Rick Knapp, der John Entwhistles Bassplaying-Styl sensationell adaptiert hat, spielt ebenfalls schon ein paar Jährchen für Trout. Neu dabei ist der sensationelle Drummer Michael Leasure, der bereits von Legenden wie Edgar Winter, Guitar Shorty, Buddy Miles und Albert Collins gebucht wurde. Aus seinem relativ überschaubaren Drum-Kit zaubert Leasure ein um's andere mal Überraschendes hervor und bestätigt somit die Binsenwahrheit, dass die Größe der Batterie völlig nebensächlich ist.

Mit Andrew Elt ist neben Avila ein weiterer Sänger dabei -ein kluger Schachzug übrigens von Walter Trout- und was für einer. Der junge Mann ist relativ unbekannt, singt für die holländischen Sleaze-Rocker SLEEZE BEEZ und hat kürzlich Steve Fister stimmlich unter die Arme gegriffen. Andrew trägt nicht nur ein LED ZEPPELIN-Shirt - nein, er hat den Robert Plant original verinnerlicht. Ganz gleich ob er ZZ TOPs Fool For Your Stockings oder die brettharte Version des ollen Don Nix' Klassikers Goin' Down interpretiert: Dieser Mann hat Großes in seiner Stimme und sollte aufmerksamst beobachtet werden. Nochmal zum mitschreiben: ANDREW ELT heißt der Bursche!
Der knubbelig-kleine, kartoffelnasige "Mescalero" Avila verwandelt das Moonwalker in ein Tollhaus als er seinen Sombrero mit einem geschätzten Durchmesser von zwei Metern aufsetzt. Alle Lacher sind ihm sicher, wenn er diese orgiastische Version von La Bamba zum Abschluss zelebriert.

Gut, ein wenig kurz war es schon - irgendetwas muss Mann immer zu meckern haben. Ein-dreiviertel Stunden inklusive zwei Zugaben ist aber in Ordnung. Dafür mischte sich die gesamte wohl gelaunte Band ins Publikum, der Meister erfüllte fleißig alle Autogrammwünsche und der Umsatz am Merch-Stand dürfte sich rentiert haben, trotz gesalzener Preise .... aber die Schweizer haben es ja bekanntlich!
Einen dicken Dank noch einmal an Peter vom "Moonwalker"-Club, der uns diesen musikalischen Hochgenuss letztendlich ermöglicht hat.

Schaut euch auch die Fotostrecke an!

Steve Braun, 12.11.2008

 

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