Warner E. Hodges

Centerline

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.09.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Centerline, Jerkin Crocus, 2008
Warner E. HodgesGuitar and Lead Vocal, B-3 Organ
Dan "Don't Tell Me You Can't Play Solo" BairdGuitar for Days, Acoustic Guitar, Background Vocals
Al CollinsBig, Bad, Bass
Fenner CastnerDrums, Background Vocals
Stacie CollinsHarp on I Love You, Baby, Background Vocals on Branded Man
Produziert von: Warner E. Hodges & Dan Baird Länge: 43 Min 39 Sek Medium: CD
01. Gimme, Gimme06. Time Marches On
02. Whole Lotta Fun07. How It's Gonna Be
03. Branded Man08. Air That I Breathe
04. Hell To Pay09. She's Tuff
05. I Love You; Baby10. Harvest Moon

Manche Dinge kann man nicht oft genug wiederholen. Dachte sich schon damals mein Fahrlehrer und brachte jedes Mal, wenn ein paar Neulinge im Unterricht gesichtet wurden, die ausgeleierte Geschichte von der Constructa Waschmaschine, die man im eingeschränkten Halteverbot ausladen wollte...
Ich hingegen erzähle gern wieder von meinen "best concerts ever". Immerhin war ich in den letzten knapp 30 Jahren doch schon auf einigen. Beginnend 1980 mit VAN HALEN. Zu den fünf denkwürdigsten gehören aber, nach wie vor, die beiden Konzerte der BEAT FARMERS in der Frankfurter Batschkapp und mindestens eines von JASON AND THE SCORCHERS. Gehörigen Anteil an den letztgenannten Konzerten hatte, neben Jason selbst, sein Gitarrist Warner E. Hodges. Wie der auf der Bühne abgeht, muss man erlebt haben! Er dürfte mit seiner Energie gehörigen Anteil am Cow-Punk Image der SCORCHERS haben. Dabei liegen seine Wurzeln viel mehr im Country und im Rock'n'Roll, aber wenn er auf der Bühne steht, ist Hochspannung angesagt. Wenn er dann auch noch, mitten im Spielen, seine Gitarre am Gurt um seinen Oberkörper rotieren lässt - Hölle! Was hab ich schon für Ängste um seine Gitarre ausgestanden, angesichts der niedrigen Decke im Frankfurter "Nachtleben". Vor ein paar Jahren hat Warner dann mit seiner eigenen Band wieder lautstark auf sich aufmerksam gemacht und mittlerweile ist er bestens mit Dan Baird befreundet und spielt in dessen Band, als Ersatz für Ken McMahan.

Puh - lange Vorgeschichte. Aber der Mann verdient es auch! Jetzt hat er unter eigenem Namen ein Soloalbum namens "Centerline" herausgebracht. Und wer darf da nicht fehlen? Dan Baird! Sowohl auf dem Produzentenstuhl als auch an Gitarre und Backgroundgesang. Laut Warner E. Hodges gibt es zusammen mit Dan nur noch zwei weitere Gitarristen auf der Welt, die "das können, was Dan kann": Keith Richards und Malcolm Young. Was er meint, ist, einen knochentrockenen Arschtritt-Rhythmus so beinhart zu spielen, dass noch die Oma im Rollstuhl rockt. Was könnte also, wenn Warner und Dan kollaborieren anderes herauskommen, als eine Rock'n'Roll Scheibe par excellence.
Die ersten Töne von Gimme, Gimme reichen aus, um einen zum ersten Mal in die Luft springen zu lassen. Straighter Hau-Drauf-Rock'n'Roll, ein paar Country-Rock-Licks eingeflochten. Spätestens nach einer Minute nickt der Kopf wie der von Waldi auf der Hutablage. "Gimme, gimme" singt man schon automatisch mit und nach dem Break wähnt man sich bereits mitten in der ersten GEORGIA SATELLITES Scheibe.
Das geht mit der nächsten Nummer so weiter und ruck-zuck hat man Whole Lotta Fun, hier mit einem großen Schuss Country, der jetzt auch noch die Hüften in Gang setzt. Wenn man überhaupt etwas an diesem Album kritisieren kann - das sag ich jetzt schon - dann, dass die Stimme Warners nicht ganz an die von Dan oder Jason heranreicht. Ansonsten gibt's da gar nix! Bei Merle Haggards Branded Man, also noch weiter im Country, klingt die Stimme sogar richtig gut und harmoniert hervorragend mit der von Stacie Collins.

Wieder back im Country-Rock'n'Roll mit Hell To Pay und so klingt's wieder prächtig nach den SCORCHERS. Da wird ordentlich in die Saiten gedroschen, dass es nur so kracht. Macht einfach Spaß!
Good Time Boogie auch bei I Love You, Baby und zwar richtig derb. So wie die Kerle "I love you, baby" ins Mikro grölen, so rau bearbeiten sie auch ihre Gitarren und schmeißen sich die dirty Licks und Soli gerade so zu. Lautstärkeregler rauf, Leute!!!
Time Marches On und kaum schaut man auf, ist die Hälfte der Scheibe schon rum. Da kommt dieser akustische Song gerade recht. Keine Sorge: Lahm wird's nicht. Der Song steht in der Tradition der wunderschönen Balladen auf den frühen Rod Stewart-Alben.
Langsam aufkochend steigert sich How It's Gonna Be in die zweite Hälfte und bald ist man wieder im Rock'n'Roll Fieber, hier noch mit ein paar R&B-Zutaten abgeschmeckt. Hier werden keine Gefangenen gemacht! Hier geht's einfach nach vorne und drauf los.
Nicht ganz so brachial kommt Air That I Breathe, aber immer noch mit jeder Menge Country-Rock-Attitüde und sogar ein paar feinen Melodien, die im Ohr schmeicheln.
Warrens Gitarre, auf dem Cover zu sehen, zeigt, wie es der Mann musikalisch hält: Der Pickup-Schalter ist nach versetzt - also aus dem Weg, damit man ordentlich über die Saiten dreschen kann - , einen Tonregler gibt's nicht mehr und der Lautstärkeregler kennt todsicher auch nur zwei Stellungen: Aus oder Laut!
Und bei Jerry McCains She's Tuff - kennen wir von den FABULOUS THUNDERBIRDS - geht's wieder laut zu. Das Tempo gemäßigt, aber die Instrumente lärmen gar göttlich bei diesem Hard-Blues-Boogie.
Eine Reminiszenz an alte Zeiten? Keine Ahnung, aber den SCORCHERS-Klassiker Harvest Moon hört man doch immer wieder gern. Einen Moment vermisst man Jasons Stimme, aber dafür rockt das hier eine Stufe härter. Geil!
Man darf schon auf Dan Bairds nächste Scheibe gespannt sein (Review demnächst in diesem Theater) und darum beten, dass Dan und/oder Warren möglichst bald unsere Club-Bühnen zu Kleinholz rocken. Ihr wisst, wo ihr mich dann findet: Ganz vorne - Centerline!!!
(Womöglich muss ich dann meine "best ever" Konzertliste erweitern)

Epi Schmidt, 12.09.2008

 

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