Warren Haynes

Man In Motion

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.06.2011
Jahr: 2011
Stil: Soul, R&B

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Warren Haynes
Man In Motion, Provogue Records, 2011
Warren HaynesVocals, Guitar
George Porter, Jr.Bass
Ivan NevilleOrgan, Clavinet, Background Vocals, Wurlitzer on Take A Bullet
Ian McLaganWurlitzer, Piano, Organ on Take A Bullet
Raymond WeberDrums
Ron HollowayTenor Saxophone
Ruthie FosterBackground Vocals
Additonal Musicians:
Grooveline HornsBrass onMan In Motion and
Dave GrissomRhythm Guitar on Take A Bullet
Geordie JohnsonAdditional Rhythm Guitar on Hattiesburg Hustle
Produziert von: Warren Haynes & Geordie Johnson Länge: 66 Min 06 Sek Medium: CD
01. Man In Motion06. On A Real Lonely Night
River's Gonna Rise07. Hattiesburg Hustle
03. Everday Will Be Like A Holiday08. A Friend To You
04. Sick Of My Shadow09. Take A Bullet
05. Your Wildest Dreams10. Save Me

Da hat die versammelte Jam- und Southern-Rock Gemeinde schon mal kurz geschluckt, als es hieß Warren Haynes mach ein "Soul-Album". Der GOV'T MULE-Frontmann ist in erster Linie für seine bluesigen und rockigen Klänge beliebt, wird auch gern mal Akustisch gehört, aber jetzt als seichter Soul-Heini? Wo da doch die Gitarre selten mehr ist, als eine Rhythmusunterstützung in der zweiten oder dritten Reihe? Leidenschaft und Gesangseinflüsse - wie im Interview erwähnt - schön und gut, aber es ist doch eigentlich die einmalige Gitarrenarbeit, die wir hören wollen und die die Fans so fasziniert.
Es tönt auch einen kurzen Moment so, als wollte uns die Klaviertöne in eine andere Richtung lenken, aber die über ein Wah-Wah-Pedal gespielten, ersten Gitarrenklänge und das erste Riff, machen umgehend deutlich: Hier ist der Meister des bluesigen Jam-Rock am Werk und so viel anders als gewohnt, klingt das gar nicht. Man In Motion mag einen leicht funkigen Charakter haben, aber ansonsten könnte das Lied problemlos auf einer GOV'T MULE Scheibe unterkommen. Lediglich der nicht so verzerrte Rhythmussound der Gitarre und die Bläser-Sätze machen da den Unterschied aus. Warren singt, so wie er immer singt: rau und voller Blues und eben auch Soul. Wie man ihn nun mal kennt.

Also das geht schon ganz gut los und groovt geil. Dafür hat Warren die richtigen Mannen am Start, wozu unter anderem der NEVILLE BROTHER Ivan und, sozusagen als sein Konterpart, Ex-FACES Ian McLagan. Mit knapp acht Minuten erreicht der Eröffnungssong auch bereits Haynes-typische Dimensionen.
Und auch das folgende River's Gonna Rise hat einen absolut anmachenden Rhythmus, zu dem man einfach nicht still sitzen kann. Dazu kommt der tolle Background-, Gegengesang von Ruthi Foster, deren Stimme die von Warren toll ergänzt und bereichert.
Und das auch in der folgenden Ballade. Ganz große Klasse, welche Atmosphäre in dem sachte groovenden Song verbreitet wird. Ich will das jetzt nicht mit Soulshine vergleichen, aber das geht schon etwas in die Richtung und das Solo - erste Sahne. Auch ohne die Unterstützung der verzerrten Verstärker liefert Warren Haynes da mitreißende Arbeit ab.
Wie von Warren angekündigt, sind die beiden Tastenkünstler, Neville und McLagan, in den Kanälen getrennt und so lässt sich trefflich verfolgen, wie die über ihre Orgeln fegen und den Rhythmus genial unterstützen. Kann man sich was tanzbareres als Sick Of My Shadow vorstellen? Da kommt selbst am Ende des längsten Tages wieder Bewegung in die Glieder. Macht so richtig Spaß, dem Wechselspiel zwischen Gitarre, Saxofon und Orgeln zuzuhören und das zu verfolgen. Ich denken, diese "Jam-Session" wird noch weit länger angedauert haben, als uns hier offeriert wird.

Your Wildest Dreams, wenngleich in der hier passenden Instrumentierung, erinnert mich stark an manche GOV'T MULE Ballade, vor allem wenn die auf der Bühne endlos gedehnt werden und wie Warren seine geniale Stimme einsetzt, ist ein weiteres Highlight. Ebenfalls toll, das Saxofonspiel von Ron Holloway. Das dürfte im Konzert ein richtig abgehender Song werden. Da würde Mule eigentlich gut dahinter passen.
Eher dem locker-flockigen Stil zugetan ist On A Real Lonely Night, das irgendwo zwischen funkigen R&B und Reggaeanklängen pendelt. Dazu natürlich wieder Warrens Lead-Gitarren-Einwürfe - was braucht's mehr, um den Sommer einzuläuten?
Dass die Songs praktisch komplett, innerhalb weniger Tage, live eingespielt wurden, merkt man ihnen mehrheitlich an. So ein Groove, dieser MULE-typische Rhythmus gelingt eigentlich nur auf diese Weise und das drückt sich erneut prächtig in Hattiesburg Hustle aus. Die schon oft gehörten BEATLES-verwandten Elemente sind hier wieder deutlicher, ansonsten sehr Haynes-typisch.
Und das bleibt so. Wenn bei A Friend To You auch mal ein sehr jazziges Saxofon-Intro bekommt, so bleibt der Song doch deutlich im gewohnten Fahrwasser.
Take A Bullet pulsiert im angenehmen R&B der Mitsechziger - die "Mitternachtsstunde lässt grüßen - und lediglich die Sax-Einlage bringt ein jazziges Element mit ein. Warrens Lead-Gitarre lässt sich dadurch gerne anstacheln. Macht richtig Laune. Ein sicherer "Live-Favorit"!
Mit Save Me endet dieses Album und Warren Haynes konzentriert sich noch einmal voll auf seinen ausdrucksstarken Gesang und wird dabei fast nur von Klavier und Orgel unterstützt. Dann, wenn man auf den Einstieg der Band wartet, lässt der Sänger den Song ausklingen. Vielleicht angemessen, für eine Platte, die mal nicht ganz so rockig wie gewohnt ist, aber in keinster Weise weit vom gewohnten Stil und die Stimme des Sängers ist nach wie vor eine der tollsten im Musikbusiness.
Also, Leute, keine Sorge, wo der Name Warren Haynes draufsteht, ist Qualität drin. Und wenn das mal ein klein bisschen mehr in den Soul-Bereich geht, stellt man nur fest, dass das eigentlich schon immer in der Musik von ihm vorhanden war und hier lediglich etwas mehr betont wird. Der Mann ist "In Motion" und hoffentlich bald in unsere Gefilde, denn die Konzerte - da bin ich mir sicher - werden ein absolutes Erlebnis sein.

Epi Schmidt, 29.05.2011

 

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