Warren Haynes

'(Soul- ) Music was my first love'

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 11.04.2011
Stil: Jam Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Warren Haynes
"(Soul- ) Music was my first love", Interview

Warren Haynes - der "Godfather des Jam Rock" auf Promotion-Tour in good ol' Germany um die Werbetrommel für sein in Kürze anstehendes neues Soloalbum zu werben. Da dürfen wir natürlich nicht fehlen und so treffe ich mich im Gebäude des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am 1. April ( ja, bis kurz zuvor hatte ich selber Bedenken) 2011 zum Gespräch mit Mr. Warren Haynes!
Mein, zur Unterschrift mitgebrachtes Exemplar von "Life Before Insanity" - dem GOV'T MULE Album von 2000 - lässt ihn gleich die Frage stellen, ob das mein Lieblingsalbum wäre. Auf meine Bestätigung hin, erzählt er mir, dass den meisten Leuten, die er in Deutschland getroffen hat, das Album "Deja Voodoo" am besten gefiele. Das liegt wohl daran, dass mit diesem Album GOV'T MULE erstmals nach Deutschland gekommen sind.
Wir lassen uns an einem Tisch in der Cafeteria nieder, ein äußerst freundlicher Warren Haynes ist bereit für meine Fragen und setzt seine Worte genauso zielgenau und bedacht, wie die Töne auf seiner Gitarre.

Hooked On Music: Okay, Warren, erste Frage: Schläfst du eigentlich manchmal?

Warren Haynes: (Lacht) Nun, ich schlafe im Auto, auf dem Weg hierher zum Beispiel ...

HoM: ... Du kannst dir vorstellen, warum ich diese Frage stelle ...

W.H.: ... ja, ich bin ja viel unterwegs und hab meistens viel zu tun, aber, weißt du, ich liebe meine "Arbeit" wirklich und somit ist es für mich nicht so schwer, wie es den Anschein hat. Die Leute sagen "ja, du arbeitest so hart", aber eine Menge Leute arbeiten viel härter als ich. Ich liebe Musik und deswegen empfinde ich das gar nicht als so schlimm. Das Anstrengendste ist das Reisen und weg von deiner Familie und deinem Umfeld zu sein. Ich spiele viele Konzerte und so versuche ich die Zeit, die mir dafür bleibt gut zu nutzen.

HoM: Hm, ja. Du spielst mit der ALLMAN BROTHERS BAND, mit THE DEAD (der Nachfolgeband der GRATEFUL DEAD), natürlich mit GOV'T MULE, organisierst Konzerte und Festivals, spielst Solo-Auftritte ..., hast du keine Angst, du könntest den Markt "überfüttern"? Dass die Leute zu viel von dir kriegen könnten?

W.H.: (Grinst) Nun, wenn das passiert, werde ich erst einmal eine Pause machen.

HoM: Das sollte jetzt nicht provokativ sein. (Was es natürlich sein sollte ... )

W.H.: Nein, das ist schon o.k. Weißt du, so wie das im Moment sehe, habe ich all diese wundervollen Möglichkeiten und ich wäre doch verrückt, wenn ich sie nicht nutzen würde. Wenn es jemals passieren sollten, dass ich das Gefühl bekomme, den Markt zu überfüttern, wäre es ein guter Zeitpunkt eine Pause einzulegen. Hoffentlich dann, wenn ich auch Lust habe weniger zu arbeiten. Ich denke nicht, dass ich für immer so beschäftigt sein werde, wie ich es jetzt bin, aber jetzt bin ich es einfach, weil die Gelegenheiten da sind. Ich will nicht irgendwann zurückblicken und sagen, oh, ich hätte mit THE GRATEFUL DEAD auf Tour gehen können, aber ich habe es nicht gemacht, usw.

HoM: Ja, ich verstehe. So, du hast ein neues Album, ein Soloalbum, welches demnächst erscheint. Es heißt "Man In Motion". Ist das eine Anspielung darauf, dass du praktisch immer in Bewegung bist?

W.H.: Nun, das ist wahrscheinlich der Grund, warum wir den Songtitel als Titel für das Album genommen haben. Es ist der erste Song auf dem Album und er ist in gewisser Weise etwas autobiografisch, da er sich mit den guten und den schlechten Seiten davon beschäftigt, so viel unterwegs zu sein.

HoM: Gut. Aber warum ein Soloalbum?

W.H.: Tja, weil diese Songs, die ich da geschrieben habe, sich für mich nicht wie GOV'T MULE Songs "angefühlt" haben. Sie schienen nach einem anderen Sound zu verlangen.

HoM: Wann hast du diese Songs geschrieben?

W.H.: Hauptsächlich in den letzten zwei, drei Jahren.

HoM: Und da hattest du schon das Soloalbum im Hinterkopf?

W.H.: Ähm, wohl noch nicht am Anfang. Ich habe da Songs geschrieben, die dann auf das GOV'T MULE Album "By A Thread" kamen, aber auch einige andere Songs und die passten da nicht so dazu, sodass ich langsam das Gefühl beikam, es wäre wohl an der Zeit für ein neues Soloalbum. Und ab diesem Zeitpunkt fuhr ich damit fort, Songs zu schreiben, mit dieser Vorstellung eines Soloalbums im Kopf. Und in 2009, im Januar - ich wusste es würde ein sehr arbeitsintensives Jahr werden, denn THE GRATEFUL DEAD hatten mich gefragt zu touren, GOV'T MULE wollten auf Tour gehen und es war 40. Jubiläum der ALLMAN BROTHERS BAND - ich wusste also, dass dieses Jahr sehr arbeitsreich sein würde und die einzige Zeit, um ins Studio zu gehen, würde der Januar sein. Also ging ich im Januar 2009 ins Studio und nahm "By A Thread" und "Man In Motion" praktisch direkt hintereinander auf. Als der Februar kam, wurde dann schon alles schon verrückt und ungeheuer beschäftigt.

HoM: Es dauerte also nicht so lange "Man In Motion" aufzunehmen?

W.H.: Wir waren mit den Musikern sechs Tage im Studio und als die dann weg waren, fügten wir noch die Background-Vocals, die Bläser und ein paar Kleinigkeiten hinzu. Es ging also eigentlich ziemlich schnell.

HoM: Wie wähltest du die Musiker für dein Soloalbum aus?

W.H.: Eigentlich war sie alle meine erste Wahl, um ein Album in diesem Stil zu machen. George Porter Jr., Ivan Neville, Raymond Weber … alles Musiker aus New Orleans, gute Freunde, mit denen wir schon oft gespielt hatten. So wusste ich schon, dass das die Rhythmus-Abteilung war, die ich wollte. Und ich wusste schon, dass ich Ruthie Foster und Ivan Neville als Background-Sänger haben wollte. Ron Holloway ist ein weiterer enger Freund, der Tenor-Saxofon spielte. Die einzige Person, die ich nicht kannte ...

HoM: ... war Ian McLagan …

W.H.: ... genau, war Ian McLagan.

HoM: Er lebt in Austin, nicht wahr?

W.H.: So ist es, er lebt in Austin. Also ein paar Tage vor den Sessions bekam ich einen Anruf von Gordie Johnson, der mein Co-Produzent und Techniker ist, denn wir nahmen ja in Austin auf, und er hatte bereits mit Ian McLagan bei anderen Projekten zusammengearbeitet. Und fragte mich, ob ich nicht Ian einladen wollte, bei den Aufnahmen mitzuwirken. Also rief ich Ivan Neville an, um ihn zu fragen, was er davon hielte. Ivan fand die Idee toll und er kannte Ian ja bereits aus der Zeit, als zusammen für Keith Richards gespielt hatten. Sie waren also befreundet und wir entschieden uns nun zwei Keyboarder zu haben, die zeitgleich spielten. Und es war wirklich klasse.

HoM: Ich kann mir vorstellen, dass es Spaß macht mit Ian McLagan aufzunehmen.

W.H.: Es war toll. Er und Ivan Neville sind beide so fantastische Musiker, jedoch total unterschiedlich. Was wir taten war, Ivan Neville auf die eine Seite zu platzieren - um Orgel und Clavinett zu spielen - und Ian McLagan auf die rechte Seite zu platzieren, um Piano oder Wurlitzer zu spielen. Du kannst also diese "Chemie" zwischen den Beiden auf dem ganzen Album gut hören. Ian ist echt ein richtig netter Kerl.

HoM: Wann begannen die Planungen für das Album?

W.H.: Nun, das war wahrscheinlich so Mitte 2008. Was die Entscheidung betrifft, ein Album zu machen und die entsprechenden Gespräche ...

HoM: Man liest ja viel darüber, dass du angefangen hast zu singen, indem du dir diese ganzen großen Soulsänger angehört hast. Ist dieses Album, welches ja von Soul und R&B geprägt ist, jetzt so einen Art Traum, den du dir erfüllst?

W.H.: In gewisser Hinsicht ist es so eine Art Rückkehr zu meinen frühesten Einflüssen. So lernte ich zu singen, indem ich mir Soulsänger angehört habe. Ich hörte Soulmusik bereits als kleines Kind, bis ich später Rockmusik entdeckte. Aber Soulmusik war sozusagen meine erste Liebe. Ich hörte mir also James Brown an und Wilson Picket, Otis Redding, THE FOUR TOPS, THE TEMPTATIONS, Sam & Dave … lange bevor ich überhaupt Rock'n'Roll Musik hörte.

HoM: Das ja kaum zu glauben, denn jeder denkt wohl, wow, Warren Haynes, er ist so ein Guitar-Hero. Er muss begeistert und beeinflusst worden sein von ... Jim Hendrix und...

W.H.: Nun, als ich Jimi Hendrix dann hörte, wurde ich da hingezogen. Aber das war erst später. Ich spreche jetzt von Mitte der Sechziger und ich hatte zwei ältere Brüder, die hauptsächlich Soulmusik hörten. Ich war sechs oder sieben Jahre alt und bekam so in erster Linie die Musik mit, die sie die ganze Zeit hörten. Zu dieser Zeit war Soulmusik in Amerika ungeheuer populär. Jeder hörte sie. Dann, ein paar Jahre später, als ich neun, zehn Jahre alt war, fing ich an Rockmusik für mich zu entdecken. Als ich CREAM und Jimi Hendrix hörte, das brachte mich dazu, dass ich Gitarre spielen wollte. Zu diesem Zeitpunkt sang ich aber bereits einige Jahre ...

HoM: ... hast du in einem Chor gesungen?

W.H.: Ja, ich sang im Kirchenchor, in der Schule, aber hauptsächlich sang ich zu Hause in meinem Zimmer, wo ich versuchte zu klingen, wie Otis Redding. Als ich aber Hendrix und CREAM hörte, sagte ich meinem Vater, dass ich Gitarre spielen wollte und zu meinem zwölften Geburtstag bekam ich dann auch eine.

HoM: Kannst du dich erinnern, was es für eine war?

W.H.: Ja, es war eine 49 Dollar Gitarre die Norma hieß. Ich bekam eine Norma Gitarre und einen Norma Verstärker. 49 Dollar für die Gitarre und 59 Dollar für den Verstärker. Mein Vater kaufte sie im örtlichen Kaufladen. Keine sonderlich gute Gitarre (lacht)

HoM: Die du heutzutage wohl auch nicht mehr hast ...

W.H.: Nein (lacht)

HoM: Das neue Album wurde überwiegend live eingespielt? Ihr habt alle gleichzeitig gespielt?

W.H.: Ja, jeder baute sein Equipment im selben Raum auf, wo wir alles zusammen spielen konnten, uns gegenseitig sehen und alle gleichzeitig spielen und aufnehmen konnten. Alles gleich mitgeschnitten, alle Gitarrensoli live und so. Eigentlich so wie wir es meistens machen. Auch mit den ALLMAN BROTHES.

HoM: Das ist wohl die beste Art, um miteinander zu interagieren.

W.H.: Absolut! Für diese Art Musik, für Musik die Improvisation verlangt, ist es die einzige Art, um aufzunehmen. Du kannst eine Menge tolle Musik aufnehmen, indem du ein Instrument nach dem anderen einspielst, aber für diese Musik denke ich nicht, dass es funktionieren würde.

HoM: Habt ihr irgendwelche "First Takes" (Anm.: Songs, die gleich beim ersten Versuch "im Kasten" waren) auf dem Album?

W.H.: Hm, lass mal sehen. Ja, ich denke Your Wildest Dreams müsste ein First Take sein und River's Gonna Rise ... es waren ein paar First Takes, drei oder vier, aber ich erinnere mich nicht genau, welche es waren. Da müsste ich nochmal genau drüber nachdenken, aber jedenfalls waren es nur ein paar Anläufe bei jedem Song, denn wir wollten unbedingt die Spontanität erhalten. Wenn du mit großen Musikern spielst, ist es das Beste zu versuchen, diese Magie möglichst früh einzufangen. Je länger es dauert desto müder wird man.

HoM: Ja, verstehe, da geht die Frische verloren.

W.H.: Genau, das stimmt.

HoM: Hast du einen Lieblingssong auf dem Album?

W.H.: Hm, ich weiß nicht, ob ich einen "Lieblingssong" habe. Den Titelsong mag ich sehr, weil er eine Kombination aus einer Menge verschiedener Einflüsse ist und ich ihn keinem bestimmten zuordnen kann. Ich mag auf jeden Fall auch River's Gonna Rise, weil er so eine Art Protestsong ist und ich mag auch Your Wildest Dreams sehr, weil es sich anhört, als wäre es in Memphis vor 40 Jahren aufgenommen worden.

HoM: Habt ihr da besonderes Equipment benutzt, wie etwa alte Mikrofone aus der Zeit?

W.H.: Ja, wir haben eine Menge altes Zeug benutzt. Alte Mikrofone, analoge Bandmaschinen, Vintage-Equipment, alles "alte Schule". Gordie und ich mögen einfach diesen "alten Sound". Aber das hat jetzt eigentlich nichts mit Nostalgie zu tun, oder damit, dass wir etwas reproduzieren wollten, sondern wir denken einfach, dass das besser klingt als moderne, digitale Aufnahmen.

HoM: Ok, vom Singen mal abgesehen, für die meisten Leute ist wohl doch dein Gitarrenspiel, welches sie am meisten beeindruckt. Dickey Betts hat einmal gesagt, dass er, wenn er nicht mit dir zusammen gespielt hätte, er nicht annährend so gut wäre, als er nun ist. Das war 1994, in einem Gitarrenmagazin. Gab es für dich in den letzten Jahren jemand, der dich besonders inspiriert hat?

W.H.: Nun, ganz sicher hat mich Dickey Betts sehr beeinflusst und inspiriert. Bevor wir zusammenarbeiteten, als ich aufwuchs, war ich ein großer Fan von Dickey Betts und Duane Allman. Ich traf Dickey erstmals 1981 und wir fingen an zusammenzuarbeiten 1986 und das trieb mich wirklich an, ein besserer Musiker zu werden. Derek Trucks ist für mich auch ein Antrieb, ein besserer Musiker zu sein, aber die Wahrheit ist, dass ich von so vielen großartigen Musikern umgeben bin ... und wenn du diesen Luxus hast, mit so tollen Leuten zu spielen, inspirierst du dich permanent gegenseitig und treibst dich an.

HoM: Tut es dir leid, das Dickey nicht mehr in der ALLMAN BROTHERS BAND spielt?

W.H.: Nun, das ist eine schwere Frage, denn zu dem Zeitpunkt, als sich ihre Wege trennten, war ich nicht in der Band und Dickey war derjenige, der mich in die Band brachte. Ich schulde ihm das also in gewisser Weise und er hat auch sehr viel für meine Karriere getan ...

HoM: ... du hast ja davor auch in seiner Band gespielt ...

W.H.: ... ja und er hat also eine Menge für mich getan. Aber auf der anderen Seite verstehe ich auch, dass die Originalmitglieder nicht mehr miteinander arbeiten können. Es war ihre Entscheidung.

HoM: Du denkst also, aus deiner Sicht, da führt kein Weg mehr zurück?

W.H.: Ich denke nicht. Ich bin mir nicht sicher, wie lange es die ALLMAN BROTHERS BAND überhaupt noch geben wird. Ich denke, das wird nur noch ein paar Jahre sein.

HoM: Also wird es nichts mehr damit, dass sie noch einmal nach Europa kommen werden?

W.H.: Nun, Gregg Allman wird kommen und Derek Trucks wird kommen und ich werde kommen, aber die ALLMAN BROTHERS BAND ... ich glaube nicht daran.

HoM: Sie werden hier sehr vermisst. Das letzte Mal war wohl ...

W.H.: 1991

HoM: Eine lange Zeit. Schade. Gut, lass uns kurz über dein Equipment sprechen. Ist da ein großer Unterschied zwischen der Ausrüstung, die du im Studio und auf der Bühne verwendest?

W.H.: Also, auf diesem Album ist schon ein großer Unterschied in Bezug auf die Gitarren und Verstärker, die ich benutze, wenn ich mit GOV'T MULE oder den ALLMAN BROTHERS spiele. Auf diesem Album spiele ich überwiegend eine 1959er Gibson ES 345 ...

HoM: ... die auf dem Cover zu sehen ist?

W.H.: ... es ist eine andere, aber dieses Modell und ich habe eine D'Angelico New Yorker, welches eine hohle Jazzgitarre ist, die ich auf vier der Songs spiele und ich spiele meine Les Paul bei zwei Songs. An Verstärkern verwendete ich eine Kombination aus einem Trainwreck Verstärker, ein in Handarbeit gefertigter Verstärker, und einem von Willie Nelsons 1960 Fender Deluxe Verstärkern.

HoM: Also nicht deinen gewohnten Soldano Amp.

W.H.: Nein, nicht auf diesem Album. Ich wollte einen mehr cleanen, bluesigeren Sound. Nicht so sehr diesen Rock'n'Roll Sound. Das ist der größte Unterschied zu meinen anderen Werken. Der Gitarrensound ist schon deutlich anders.

HoM: Spielst du Slide auf diesem Album?

W.H.: Nein, es gibt überhaupt keine Slide-Gitarren auf diesem Album. Es ist viel cleaner, bluesig, so in der Art von BB King, Albert King, Freddie King. Es ist aber zum Teil auch ziemlich jazzig, vor allem wenn ich die D'Angelico spiele und ich mich mit Ron Holloway, am Tenor-Saxofon, austausche. Das hat großen Jazz-Einfluss. Ich würde die Gitarrensounds auf diesem Album als eine Art Pre-Rock bezeichnen.

HoM: Und diesen Sound bekommst du auch auf die Bühne?

W.H.: Nun, bis jetzt hab ich verschiedene Verstärker ausprobiert ... Derek Trucks und ich haben Paul Reed Smith Verstärker verwendet, bei den ALLMAN BROTHERS und bei anderen Projekten und Paul hat für mich ein paar Amps gebaut, von denen ich denke, sie könnten perfekt für diese Tour sein. Aber wir werden sehen, denn die Tour hat noch nicht begonnen und es können noch Veränderungen kommen.

HoM: Ok: Matt Abts. So sehr ich auch dein Gitarrenspiel und deinen Gesang mag, manchmal, im Konzert, denke ich mir: Matt Abts ist wie die Geheimwaffe der Band. Sein Schlagzeugspiel und das Zusammenspiel mit dir, diese Interaktionen, das ist so beeindruckend ... als gehörtet ihr einfach zusammen. Wie hast du den aufgetrieben?

W.H.: Na ja, Matt Abts war in der DICKEY BETTS BAND, als ich dazu stieß. Matt war da schon etwa fünf Jahre in der Band und so lernte ich ihn kennen. Wir machten das "Pattern Disruptive" Album zusammen und ich war einfach begeistert von Matts Schlagzeugspiel aber auch von seiner Persönlichkeit. Inzwischen spielen wir so lange zusammen, dass wir fast unsere Gedanken gegenseitig lesen können. Ich mag die Tatsache ungeheuer, dass er nicht im konventionellen Sinnen spielt. Er hört ständig auf alles was passiert und reagiert darauf, hört zu ... Ich denke Matt könnte keine Musik spielen, ohne anderen dabei zuzuhören. Er achtet so sehr darauf, was er hört, was die anderen tun, was der Bassist spielt, was ich spiele und beantwortet das. Es ist eigentlich eine ständige Improvisation.

HoM: In dieser Hinsicht ist er dann eigentlich wie Keith Moon.

W.H.: Ja! Absolut. In dieser Art, sich nie zu wiederholen, es einfach laufen zu lassen ... Er mag Keith Moon, das ist offensichtlich. Matt liebt aber auch Leute wie Tony Williams und Elvin Jones und John Bonham ...

HoM: Unsere Zeit wird leider schon knapp ... also lass mal sehen .. Hast du eigentlich Kinder?

W.H.: Nein.

HoM: Ich frage, weil ich darüber nachgedacht habe .. wir haben ja über Derek Trucks gesprochen, den Sohn von Butch Trucks, und es gibt Devon Allman, den Sohn von Gregg, und so kam mir der Gedanke, dass es eines Tages eine ALLMAN SONS BAND geben könnte ...

W.H.: (Lacht) Ja, es gebt wirklich eine Menge junger, talentierter Kids da draußen und wir sehen mehr und mehr von ihnen, die berühmte Väter haben und die richtig toll sind. Kürzlich hab ich Brad Whitfords, von AEROSMITH Sohn getroffen … alles fantastische Gitarrenspieler.

HoM: Ja, Joe Perrys Sohn spielt ja auch schon mit seinem Vater. Gut, nächste Frage. Ich bin ja jetzt auch schon über 45, und sehe die Zahl 50 am Horizont. Wie ist das bei dir? Ist das für dich ein Alter, wo du schon mal drüber nachdenkst, dass vielleicht das halbe Leben - vielleicht mehr - schon herum ist und was in den kommenden Jahren sein wird?

W.H.: Hm ... es ist ein Punkt, wo ich vielleicht ein bisschen darüber nachdenke, mich mehr auf Aufnahmen zu konzentrieren und Alben zu veröffentlichen und etwas weniger zu touren. Aber gleichzeitig stehe ich einfach gerne auf der Bühne und selbst wenn ich meine Aktivitäten auf die Hälfte runterfahre, würde ich immer noch häufig auf Tour sein. Wenn ich nun Kinder hätte, wäre das etwas anderes und ich würde mich in gewisser Weise schuldig fühlen, wenn ich so wenig zu Hause wäre. Ich bin sehr dankbar, dass meine Frau mich da unterstützt. Sie ist auch im Musikgeschäft und versteht das und so sind wir ein gutes Team, das zusammenarbeitet.

HoM: Hat deine Frau nicht auch die BOTTLE ROCKETS gemanagt?

W.H.: Ja, sie betreibt das "Hard Head Management", welches sich um mich kümmert, GOV'T MULE, Chris Robinson, John Popper und viele verschieden Leute.

HoM: Wo wir vom touren sprachen: Wer wird mit dir auf der Bühne stehen, bei der kommenden Tour?

W.H.: Auf dieser Tour wird Nigel Hall an Keyboards und Gesang dabei sein, Kenneth Higgins am Schlagzeug, Ron Johnson am Bass, Ron Holloway am Saxofon und Ruthie Foster am Backgroundgesang. Also ein paar Leute von der Studioband und ein paar neue Musiker. Eigentlich fast die gleiche Band, mit der ich das letzte Christmas Jam Festival gespielt habe.

HoM: Gut, dann sind wir schon sehr gespannt auf die Tour und das kommende Album. Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Tour. Wir hoffen, dich bald wieder in Deutschland begrüßen zu können.

W.H.: Bitte sehr, gerne. Ich komme gern wieder.

Epi Schmidt, 01.04.2011

 

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