W.A.S.P

The Crimson Idol

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.05.2009
Jahr: 1992
Stil: Metal, Prog Metal

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Redakteur(e):

Christian Gerecht


W.A.S.P
The Crimson Idol, Sanctuary Music Inc., 1992/1998
Blackie LawlessLead Vocals, Lead-, Rhythm- and Bass Guitars, Keyboards
Stet Howland, Frankie BanaliDrums
Bob KulickLead Guitar
Produziert von: Blackie Lawless Länge: 142 Min 52 Sek Medium: CD
CD 1:
01. The Titanic Overture07. I Am One
02. The Invisible Boy08. The Idol
03. Arena Of Pleasure09. Hold On To My Heart
04. Chainsaw Charlie (Murders In The New Morgue)10. The Great Misconceptions Of Me
05. The Gypsy Meets The Boy11. The Story Of Jonathan (Prologue To The Crimson Idol)
06. Doctor Rockter
CD 2:
01. Phantoms In The Mirror07. Wild Child (Live Donnington 1992)
02. The Eulogy08. Chainsaw Charlie (Live Donnington 1992)
03. When The Levee Breaks09. I Wanna Be Somebody (Live Donnington 1992)
04. The Idol (Live Acoustic)10. The Invisible Boy (Live Donnington 1992)
05. Hold On To My Heart (Live Acoustic)11. The Real Me (Live Donnington 1992)
06. I Am The One (Live Donnington 1992)12. The Great Misconceptions Of Me (Live Donnington 1992)

Mit "The Crimson Idol" haben Blackie Lawless und W.A.S.P ein einzigartiges Konzept-Metal-Album geschaffen, das allerdings in diversen Ausführungen auf den Markt gelangte. Deshalb seien eingangs gleichmal ein paar Fakten geschaffen:
1.) Wer sich für diese Scheibe interessiert, ordere in jedem Fall die hier besprochene Ausführung als Doppel-CD. Die Bonus- und Livenummern von CD 2 lohnen die Mehrkosten in jedem Fall!
2.) Wer um die schaurige Blut-trief-und-Knochen-brech-Vorgeschichte des Schock-Rockers Blackie Lawless weiß und gerade dabei ist sich mit Grausen abzuwenden, der halte bitte unbedingt inne und lese doch noch ein Stückchen weiter!
3.) Bitte; es schadet nicht...!
"The Crimson Idol" hat mit Blackie Lawless Vorgeschichte (und auch seinen Folge-Ergüssen) nicht viel gemein. Vielmehr ist diese Scheibe ein ganz hervorragend durchkomponiertes Konzept-Album! Lawless baut hier vom ersten Take an eine Stimmung auf, die sich auf hohem und höchstem Niveau durch das ganze Album zieht und den Hörer regelrecht an die Boxen bannt.
Fast autobiographisch erzählt er die Geschichte eines Jungen (Jonathan), der sich von der Doktrin seines Vaters löst und auf seinen größten Wunsch, Rockmusiker (The Crimson Idol) zu werden, hin arbeitet. Er beschreibt Aufstieg und Durchbruch, bezieht das Leben eines Stars mit all seinen "Schönheiten" ein, zeigt aber auch die Kehrseite, den Verlust von Realität und Umfeld; ja selbst den drohenden Absturz.
Lawless erzählt die Story des Crimson Idol vor einem bombastisch-symphonischen Metal-Gewand in Verbindung mit ungewöhnlich viel akustischer Gitarrenarbeit. Seine kratzig-raue Stimme passt zu Sound und "Erzählung" wie die Faust aufs Auge und lässt alle Takes (dieser an sich eher banalen Geschichte) zu hundert Prozent glaubwürdig wirken.

Bei einem Konzept-Album ist es immer etwas schwierig jedwelche Höhepunkte zu benennen, da sich ja ganze Melodien-Stränge wie rote Fäden durch die Geschichte ziehen. Also gehen wir mal alles Takes dieses Monumentalwerks Schritt für Schritt durch:
Der Opener Titanic Overture zeigt von Beginn an, wo der Elefant das Wasser lässt. Ein wahrlich bombastisch-gelungener Einstieg in Lawless' "Lebenserfahrungen"!
Mit The Invisible Boy und Arena Of Pleasure folgen zwei wirkliche Kracher, die den Wunsch des Jungen Jonathan, ein Rockstar zu werden aufgreifen und den Hörer zugleich auf einen ersten Höhepunkt des Albums einstimmen:
Chainsaw Charlie! W.A.S.P und Lawless drehen hier auf, dass es einem das Gehirn bröckchenweise aus den Ohren bläst. Eine sensationelle Nummer, die das (heute) schon etwas ausgelutschte Kettensägen-Klischee, wieder gerade rückt!
Mit The Gypsy Meets The Boy folgt ein beinahe zerbrechlich wirkendes Stück, dass sich sehr gefühlvoll aufbaut um sich dann zu einer ganz großen Nummer zu steigern.
Doctor Rockter kommt wieder mit einem mörderischen Drive daher und kracht beinahe wie die Kettensägen-Nummer aus den Boxen. Fantastisch!
Das folgende I Am One bohrt sich im Prinzip genauso in die Gehörgänge wie Chainsaw Charlie oder Doctor Rockter, hält aber nicht ganz deren Klasse. Die kommt aber sofort und postwendend mit The Idol wieder auf. Auch dieses Take steigert sich von seinem eher gefühlvollen Beginn zu einer äußert intensiven, balladenartigen und irre gitarrenlastigen (klasse Soli) Heavy-Hymne. Eine phantastische Nummer – Jonathan ist "oben"!
Mit Hold On To My Heart bewegt sich Blackie der Gesetzlose dann in ungewohnt schmalzigen Gefilden. Das Stück ist nicht wirklich schlecht, hat aber mit seinem tödlich-süßen Nachgeschmack genau das Inne, wovor die Zigeunerin ein paar Stücke vorher warnte...
Wenn Lawless dann The Great Misconceptions Of Me anstimmt, ist aber jeglicher Löffel Schmalz vergessen. Die Nummer ist eine Wuchtbrumme erster Kategorie! Sie baut sich wiederum mit Akustik-Gitarre und zerbrechlichem, ja fast schon klagenden Gesang auf, steigert sich in einen wahren Rausch, wird wieder ruhiger, ehe sie in einem bombastischen Finale endet. Da braucht man nicht um den heißen Brei herumzureden, dass ist Spitzenklasse!!
CD 1 wird abgeschlossen durch die 16:35 Minuten lange, mit zarter Akustik-Gitarre untermalte, Geschichte des "Jonathon" (Prologue To The Crimson Idol). Lawless trägt sie mit einer solchen erzählerischen Dichte vor, dass es schwer fällt, davon abzulassen. Auch wenn das mit Musik nicht viel zu tun hat: Dieser Prolog (der auf der regulären CD übrigens fehlte) ist das Mosaiksteinchen, das die Geschichte des "Crimson Idol" vervollständigt und somit eigentlich unverzichtbar ist!

CD 2 bietet teils sehr gutes Bonus-Material (Phantoms In The Mirror und The Eulogy), eine sehr gute, wenn auch kaum von LED ZEPP abweichende, Version von When The Levee Breaks sowie zwei gelungene Live-Unplugged-Versionen von The Idol und Hold On To My Heart aus der "Crimson Idol-Story".
Danach gibt es noch eine ganze Menge an Live-Material (Donnington 1992), in dem Blackie Lawless und W.A.S.P ebenfalls diverse Titel aus der 'Crimson Idol-Story' zum Besten geben. Großteils halten die aber bei weitem nicht die Klasse der Studiotakes. Auch wirkt Lawless' Stimme arg überstrapaziert! Aber für Metal-Festivals ist "The Crimson Idol" auch ganz sicher nicht geschrieben worden.

„The Crimson Idol“ ist ein herausragendes Konzeptalbum, dass den CD-Schrank eines Metal-Fans genauso zieren kann, wie eine reine Prog Rock oder Hard Rock Sammlung. Zudem zeigt sie auch mal die andere Seite eines "wo-auch-immer-drauf-hauenden" Mr. Lawless. Er kann also auch anders!
Eine (damals) absolut wegweisende Scheibe und heute mehr als nur ein Kultstück!


Christian "Grisu" Gerecht, 13.05.2009

 

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