We Are Sentinels

We Are Sentinels

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.07.2018
Jahr: 2018
Stil: Symphonic

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Redakteur(e):

Marc Langels


We Are Sentinels
We Are Sentinels, SAOL, 2018
Matt BarlowGesang
Jonah WeingartenPiano, Keyboards & Orchestrierung
Produziert von: Jonah Weingarten & Matt Barlow Länge: 47 Min 43 Sek Medium: CD
01. From My Tower07. In Memoriam
02. My Only Sin08. Sirens Of Odysseus
03. Life, Death, Rebirth09. Miracle
04. Kingdom In Winter10. Soul On Fire
05. Dreaming In Winter11. Holy Diver
06. Battle In Winter

WE ARE SENTINELS – „Wir sind Wächter“, unter diesem Titel haben sich zwei Musiker zusammengefunden, deren Namen bei Metal-Fachkundigen für freudige Nervosität sorgen. Das wäre zum einen Matt Barlow, der als Sänger insbesondere bei ICED EARTH einige Klassiker-Alben eingesungen hat und auch mit ASHES OF ARES ein richtig gutes Debüt-Album vorlegen konnte. Sein kongenialer Konterpart bei WE ARE SENTINELS ist Jonah Weingarten, der als Keyboarder bei den häufig sträflich übersehen PYRAMAZE ebenfalls mehr als nur ein paar sehr gute Power Metal-Alben fabriziert hat. Aus dieser gemeinsamen Vergangenheit – Barlow sang das überragende “Immortal“ für die Gruppe ein – kennen sich die beiden und machen nun endlich wieder musikalisch gemeinsame Sache.

Dabei wird der Hörer schon beim ersten Durchgang schnell klar, dass es sich hier nicht um ein – wie man vielleicht hätte erwarten dürfen oder zumindest können – Metal-Projekt handelt. Vielmehr begeben sich Barlow und Weingarten hier auf eine Reise in eher cinematographische Soundwelten. Im Namen wird auf Wächter Bezug genommen und da in den Texten auch immer wieder der Winter erwähnt wird, könnte man annehmen, dass etwa die Handlung der Serie “Game Of Thrones“ (mit ihrer Nachtwache und den Slogans „Winter Is Coming“ sowie „Winter Is Here“) durchaus ein Quell der Inspiration sowohl für die Texte als auch die Stimmung der Musik geliefert haben könnte. Denn zu diesem filmischen Epos würde die hier vorgelegte Musik – nur getragen von Piano, Keyboards, Percussion und Orchestrierung – wohl auch sehr gut passen. Dabei muss man aber feststellen, dass auf dieser Ebene nicht allzu viel spannendes sondern überwiegend atmosphärisches passiert.

Damit bleibt es an Barlow für die nötige Dramaturgie in den Liedern zu sorgen. Und wer den Sänger aus seiner Zeit von ICED EARTH kennt, der wird hier zwar die Stimme wiedererkennen und auch das gewohnte Pathos entdecken, aber es erscheint alles etwas mit angezogener Handbremse vorgetragen zu werden. Der Sänger geht kaum einmal ans Limit und reißt den Hörer dadurch mit. Die einzige Ausnahmen bilden dabei die Tracks Life, Death, Rebirth und Battle In Winter, bei denen kurzzeitig die prächtige Stimmgewalt von Barlow zum Einsatz kommt. Die Melodien, die er für die Lieder entwickelt hat, sind durchaus gelungen, aber es fehlt eben überwiegend die letzte – und auch nötige – Überzeugung, um insbesondere die Fans der weiter oben genannten Bands über die gesamte Spieldauer bei der Stange zu halten.

Keinen großen Gefallen haben sich WE ARE SENTINELS zudem mit ihrem Cover des DIO-Klassikers Holy Diver getan, den sie zwar mit ihrem eigenen Sound wiedergeben, den sie aber mit zu viel Streichersounds überziehen, so dass von dem ursprünglichen Metal-Feeling des Originals nicht mehr allzu viel übrig bleibt und als Piano-Ballade ist dieser Song eher nicht so richtig geeignet. Somit bleibt insgesamt betrachtet ein eher zwiespältiges Album. Als ambitionierte Hintergrundmusik ist das durchaus nicht schlecht, aber zum konzentrierten Hinhören eignet sich das Werk eher nicht, denn dann werden die langen Passagen, in denen musikalisch zu wenig spannendes passiert zu offensichtlich. Da hilft dann auch kein Weltklasse-Sänger wie Barlow, zumal wenn dieser nicht an sein Limit geht.

Marc Langels, 10.07.2018

 

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