Webb Wilder

Powerful Stuff

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.07.2018
Jahr: 2018
Stil: Roots Rock/Rockailly

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Webb Wilder Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Webb Wilder
Powerful Stuff, Landslide Records, 2018
Webb WilderLead Vocals, Guitar
Jimmy Lester, R.S. FieldDrums
Donny "The Twangler" BlakelyGuitar
Denny "Cletus" BlakelyBass, Vocals
Kelley Looney, Rich Ruth, Billy Prince, Scott Baggett, Willy WeeksBass
Al KooperOrgan on Lost In The Shuffle
Wally WilsonPiano
Garry GazawayTrumpet
Jim HokeTrumpet, Baritone Sax
Hugh GarrawaySax
David GrissomGuitar on High Rollin'
Produziert von: Michael Rothschild Länge: 55 Min 55 Sek Medium: CD
01. Make That Move09. Nutbush City Limits
02. New Day10. High Rollin'
03. No Great Shakes11. Catbird Seat
04. Lost In the Shuffle12. Hey Mae
05. Powerful Stuff13. Revenoor Man
06. Ain't That A Lot Of Love14. Is This All There Is?
07. I'm Wild About You Baby15. Dead And Starting To Cool
08. Animal Lover16. Lucille

In den späteren 80er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte man die Durstphase nach ehrlichem Rock‘n‘Roll und ursprünglichem Rock‘n‘Roll einigermaßen überstanden und es kamen wieder einige bodenständige Rockbands auf, die geeignet waren, das Herz des Roots-Rockers zu erfreuen.
Dazu kann man auf jeden Fall die GEORGIA SATELLITES und die BEAT FARMERS zählen, aber es gab noch weit mehr. Nicht alle wurden so bekannt, aber es gab noch etliche mehr. Je nachdem, mit welchen musikalischen Wurzeln versehen, konnte das auch mal Richtung Punk gehen – wie bei den REPLACEMENTS oder RANK AND FILE – oder war mehr Early-Rock‘n‘Roll/Country-Rockabilly beeinflusst, wie bei Webb Wilder. Optisch eine Mischung aus Elvis Costello und Jerry Lewis war dieser nicht unbedingt als Pin-Up für die Mädchenbude geeignet, aber Musik für die Pink-Ladies der 80er machte Webb ohnehin nicht.

Hier ging‘s um straight-ahead-upbeat-Rock‘n‘Roll mit diversen Einflüssen. Auf der Neuveröffentlichung “Powerful Stuff“ werden uns 16 Songs präsentiert, die WEBB WILDER AND THE BEATNECKS, wie die Band auch zeitweise hieß, aus unterschiedlichen Gründen zwischen 1985 und 1993 nicht veröffentlichten.
Es geht gleich forsch los, mit den flotten Surf-Rock-Klängen von Make That Move, die man 1993 gar nicht in Nashville erwartet hat. Bei der gleichen Session wurde New Day eingespielt. Klingt deutlich rootsiger, mit einem Schuss “Beat“ darin.
Bei No Great Shakes fühlt man sich sogar fast etwas in New Wave-Gefilde a la THE CURE versetzt, aber Webb lässt die Country Rock-Zügel nicht völlig los. Auch das kommt flott und versetzt in gute Laune.
Die Orgel in Lost In The Shuffle spielt kein geringerer als Al Kooper (wer erinnern uns: Dylans Like A Rollin‘ Stone), dazu gibt‘s noch paar Trompeten und trotzdem spricht der Titel für sich: Ein herrlicher Shuffle mit rockigen Gitarren und tollem Sound.
Der Titelsong dieses Albums wurde 1985 live aufgenommen und rockt gleichfalls gut, rau und direkt. Auch I‘m Wild About You Baby wurde live aufgenommen. Hier fröhnt man einem kernigen Rockabilly mit Country-Zutaten. Soundmäßig muss man Abstriche machen, aber vom Flair her genial.

In der Tat besteht der größte Teil der folgenden Songs aus “Live-Songs“. Nur Animal Lover und High Rollin‘ sind noch Studioaufnahmen. Ersteres echter Roots-Rock, zweiteres Original-50‘s-Rockabilly/Rock‘n‘Roll. Geht gut ab!
Von besagten Live-Songs ist natürlich Nutbush City Limits besonders interessant und tatsächlich – entgegen aller Befürchtungen – funktioniert die Nummer auch ohne die Beteiligung von Tina Turner. Ist halt dann mehr Roots Rock, aber das kann auch seine Vorteile haben.
Neben den eigenen Songs, wie Catbird Seat (hier könnten auch JASON AND THE SCORCHERS Pate gestanden haben, die auch zu oben genannten Vertretern jener Zeit gehören) finden sich weitere Coverversionen, wie Revenoor Man (Klasse Country-Rock‘n‘Roll mit Punk-Attitüde) und Little Richards unsterbliches Lucille. Auch das mit einer Menge an Drive gespielt und mitreißend – in Webb Wilders eigenem Stil – dargeboten.
Wer Webbs frühe Scheiben kennt oder besitzt, der sollte hier ruhig mal reinhören und sich in diese Zeiten zurückversetzen lassen, aber auch Neuinteressenten in Sachen High-Energy-Country/Rockabilly sind hier durchaus gern eingeladen.

Epi Schmidt, 22.07.2018

 

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