Weinhold

From Heaven Through The World To Hell

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.09.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Weinhold
From Heaven Through The World To Hell, Armageddon Music, 2004
Jutta WeinholdVocals
Kai ReuterGuitars
Phillippe CandasDrums
"Line Up Black Bone song"
Jutta WeinholdVocals
Karsten KreppertDrums
Markus GroßkopfBass
Rollie FeldmannGuitars
Ronnie MeyerGuitars
Achim Born
Produziert von: Kai Reuter Länge: 65 Min 05 Sek Medium: CD
1. Strike7. Blues Metal
2. Metamorphosis8. Rock of Metal
3. Macbeth Intro9. Nearly a lovesong
4. Macbeth10. Wounded pioneer
5. Heaven11. Black Bone song (live)
6. My own sister

Zehn lange Jahre mussten ihre Fans aus dem Metal-Lager ausharren, bis Jutta Weinhold sich mit einem neuen Album zurückmeldet. Für viele ihrer Anhänger dürfte es sogar noch länger her sein. Den Schritt von ZED YAGO zu VELVET VIPER machte noch der Großteil mit, doch die wenigsten dürften mitbekommen haben, dass Jutta Weinhold unter ihrem eigenen Namen 1994 noch eine Scheibe mit dem Titel "To be... or not to be" veröffentlichte.

Zehn lange Jahre war es relativ still um die Frau mit der großen Stimme, die zwar nicht vollständig der Musikszene den Rücken kehrte, aber einen großen Bogen um alles was mit Hard Rock und Heavy Metal zu tun hatte. Wer mag es ihr verdenken, nach allem was sie mit ZED YAGO und VELVET VIPER erlebt hat.

Zehn Jahre sind eine verdammt lange Zeit, in der sich vieles in der Musikszene verändert hat. Vor allem die treue Fangemeinde von damals dürfte merklich ausgedünnt worden sein und für ein neues WEINHOLD-Album weitaus weniger Interesse aufbringen, als für die Noten, die der Filius nach Hause bringt und wie viele Raten noch fällig sind, bis das Häuschen einem endgültig selbst gehört.

Klar, ein paar unverbesserliche Veteranen sind auch heute noch unterwegs auf die WEINHOLD sicher bauen können, doch die alleine werden die Band nicht über Wasser halten können.
Das ist auch gar nicht nötig, denn es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn es WEINHOLD mit "From Heaven Through The World To Hell" nicht gelingen sollte auch unzählige Metal-Fans für sich einzunehmen, die bisher keinen Ton von ZED YAGO oder VELVET VIPER gehört haben.
Dabei setzt "From Heaven Through The World To Hell" stilistisch genau bei diesen Bands an und setzt deren Schaffen fort.

Auch WEINHOLD widmen sich vorwiegenden hymnischen, epischen Midtemposongs und interpretieren Heavy Metal noch in seiner ursprünglichen Bedeutung. Die Härte wird durch wuchtige Rhythmusarbeit in den Sound eingebracht, nicht wie oftmals missverstanden, durch die Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden. Auf diesem soliden Fundament lässt sich aufbauen.
Ein Stück wie Metamorphosis weist durch seine majestätischen Chöre und schwelgerischen, klassisch inspirierten Keyboardpassagen fast schon wagnerianische Opulenz auf und behält durch spannende Gitarrenparts doch immer Bodenhaftung und seinen Heavyrock-Charakter.
Das mächtige Macbeth schlägt in eine ähnliche Kerbe, ergänzt jedoch die 'klassische Note' durch eine verstärkte Verwendung von Blueseinflüssen im Gitarrenbereich. Heaven ist eine kraftvolle, tiefgründige Heavy-Blues-Ballade, und Blues Metal genau das, was man von einem Song mit dem Titel erwartet.

Der Blues ist die vorherrschende Klangfarbe, die sich wie ein roter Faden durch das Album zieht. Natürlich nicht Blues im Sinne eines John Lee Hooker (oder ähnlichen Schnarchzapfens) [teufelteufelteufel, was soll man dazu noch sagen? Red., verzweifelt] sondern in der Art, wie er auch die frühen RAINBOW, DIO oder auch MSG (Remember: Rock you to the ground) beseelt hat. Schwergewichtig, tiefgründig, emotional... und so lass ich mir das auch durchaus gefallen, zumal straightere Stücken wie Nearly a lovesong und der Opener Strike für Abwechslung sorgen.

Lässt man My own sister außen vor, mit dem ich einfach nicht warm werde, dann haben WEINHOLD ein starkes, vielschichtiges Album geschaffen, das zwar auf die traditionellen Heavy-Rock-Ideale der späten Siebziger und frühen Achtziger zurückgreift, diese aber in zeitgemäßer Frische darbietet und erfreulicherweise nicht einfach eine Kopie des ZED YAGO-Erfolgsalbums "Pilgrimage" ist. Für den qualitätsbewussten Heavy Rocker führt an der Scheibe eigentlich kein Weg vorbei.

Martin Schneider, 04.09.2004

 

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