Titel |
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01. Young |
02. Elephant Man |
03. Robbery |
04. Heal A Wound |
05. Skeleton |
06. The Void |
07. The Overfeeding |
08. Off-Tuned Body |
09. Bad Day For The Blues |
10. Limited Tears |
11. Let It Sin |
12. Spit It Out |
Musiker | Instrument |
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Daniel Welbat | Vocals, Guitar, Keys |
Stefan Reich | Bass |
Lennard Eggers | Electric Guitar |
Jonas vom Orde | Drums |
Tim Lorenz | Drums |
Joachim Refardt | Keyboards |
Stephan Gade | Guitar, Bass, Percussion, Keys |
Philipp Kacza, Johnny John, Mat Clasen | Philipp Kacza, Johnny John, Mat Clasen |
Wie immer ist es düster und aus dem geheimnisvollen Halbdunkel tauchen seltsame Kreaturen auf. Die Hamburger Roots'n'Blues Könige WELLBAD inszenieren auch auf ihrem vierten Longplayer eine Szenerie, deren Bilder durch einen tiefen Sumpf aus Blut und Tränen schwappen. Die Jungs operieren wie auch schon auf ihren Vorgängeralben "Judgement Days" (2015) und "The Rotten" (2017) mit einem ausgeprägten Hang zum Skurrilen und Morbiden. Alles außer gewöhnlich.
Ideenlieferant Daniel Welbat, selbst Sprößling einer Künstler- und Filmemacherfamilie, folgt auf "Heartbeast" seinem immerwährenden Künstler-Credo: "Die kleinen Dinge ganz groß erzählen". Die aktuelle, zwölf Songs umfassende Kuriositätensammlung stützt sich auf wahren Begebenheiten aus dem tragischen Leben des B-Movie Filmemachers E.L. Kruger, der sich 1967 aus lauter Geldmangel und fehlgeleiteter Überambitioniertheit in den Untiefen eines Banküberfalls verlor und darin ertrank. So kam E.L. Krugers Herzensprojekt "Heartbea(s)t" nie auf die Leinwand.
WELLBAD fungieren nun quasi als Nachlassverwalter und produzieren mit ihrem kräftig pulsierenden "Heartbeast" den "Soundtrack zu einem Film, der nie gedreht wurde." (O-Ton Wellbad).
Dieser Koloss von einem Album gleicht einem funkensprühenden Triumphzug durch die lebhafte Ideenwelt des Daniel Welbat, der mit seiner dunklen, kratzbürstigen und raspeligen Stimme die Szenen in die Köpfe der Hörer schreit, raunt und säuselt. Für Abwechslung ist allemal gesorgt, denn die famos aufspielenden WELLBAD Jungs tanzen sich bei aller vordergründigen Knarzigkeit sehr geschmeidig und elastisch von einem Killergroove zum nächsten. Der ruhmreiche Dauerproduzent Stephan Gade (Udo Lindenberg, Niels Frevert) leitet die Band im Hamburger Hafenklang Studio abermals als gewinnbringendes Korrektiv durch die "Heartbeast"-Sessions.
"Heartbeast" lebt erneut von seiner funky Roots-Verliebtheit, badet in pfeffrigen Voodoo-Vibes, hält den knittrigen Blues in Ehren, entsendet jazzige Grüße Richtung Memphis und New Orleans und erinnert mehr als einmal an Größen wie Dr. John und Tom Waits. Doch inzwischen spielen die agilen Hamburger sowieso schon längst auf ihrer eigenen Leinwand, wissen was sie können, hantieren versiert mit ihren Talenten und positionieren sich erwartungsfroh im Scheinwerferlicht ihres eigenen Drehbuchs.