Wentus Blues Band Woodstock, Ruf Records, 2011 |
Mikael Axelqvist | Drums | |||
Pekka Gröhn | Keyboards, Backing Vocals | |||
Robban Hagnäs | Bass, Backing Vocals | |||
Juho Kinaret | Vocals, Percussion | |||
Niko Riippa | Guitar | |||
Kim Vikman | Guitar | |||
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01. Facebook Blues | 07. Selma | |||
02. She's So Fine | 08. Wind In My Hair | |||
03. Moving My Wheels | 09. Cold Cold Week | |||
04. Blues Ain't Bad | 10. 57 Radio | |||
05. From The Cradle To The Grave | 11. Black Cat Bone | |||
06. Beautiful Woman | 12. Morning Glory | |||
Die WENTUS BLUES BAND ist hierzulande noch relativ wenigen Musikfans ein Begriff. Dabei feierte die Band 2006 bereits ihr 20-jähriges Bestehen und das über drei Konzertabende hinweg mit illustren Gästen wie Kim Wilson, Louisiana Red und Mick Taylor.
"Woodstock" wurde, wie unschwer zu vermuten, in Woodstock aufgenommen und zwar in den "Levon Helm Studios". Da kommt als jede Menge Erfahrung, Geschichte und entsprechende Abgeklärtheit zusammen. Entsprechend klingt es auf diesem Album nach gut abgehangenen Bands wie etwa ROOMFUL OF BLUES. Die hätten an so einem 50's Style Rock'n'Roll wie dem Facebook Blues. Gleichwohl - wieder lässt es der Titel vermuten - hat der Song einen absolut aktuellen Text. Schönes Orgelsolo, welches mich an den Sound der 70er Jahre erinnert.
Bei She's So Fine kommen mir neben einer ganzen Reihe Tex-Mex Bands auch die legendären NRBQ in den Sinn, die gleichfalls gern diesem flotten Rock'n'Roll mit puristischem Sound frönten.
Und noch ein Vergleich: Auf den letzten Veröffentlichungen von CANNED HEAT klangen jene, bei den langsameren R&B-Stücken, sehr ähnlich, wie hier die WENTUS BLUES BAND bei Moving My Wheels. Sehr schön, locker, entspannt und einfach gut.
Auch so ein blitzsauberer Slow-Boogie, wie Blues Ain't Bad - wer würde das auch behaupten? - lädt zum gemächlichen Mitwippen ein und bei den Soli hebt sich gern anerkennend die Augenbraue.
Was mir besonders gefällt, ist der Sound dieser Scheibe, wie gut und "natürlich" die Instrumente klingen und wie voll die Stimmen. Liegt natürlich auch beides an den Qualitäten der Protagonisten.
Boogie gehört zu den Vorlieben der WENTUS BLUES BAND, das ist offensichtlich, und entsprechend geht hier der Schwung nie verloren und man ist eigentlich permanent am grooven.
Es geht aber auch anders und bei Beautiful Woman hört sich die Band wie eine Mischung aus frühem Bruce Springsteen (hört mal Raise Your Hand an) und den STONES an. Kommt gut!
In Selma und Wind In My Hair kommt ein größerer Anteil an Soul hinzu. Das groovt herrlich und wird von tollen Hammondsounds und -soli verziert.
Besagte Orgel-Klänge laufen in Cold Cold Week zu ganz großer Form auf. Das hat schon Klasse, wie hier über die Tasten gerutscht wird. Man hört deutlich, wie perfekt die Band im Sound und Stil der 60er und 50er verwurzelt ist. Viel besser als in 57 Radio bekommt man diese Musik nicht geboten. Mancher mag es vielleicht etwas härter bevorzugen, aber der Schwung hier ist schon richtig gut.
Bis zum Ende hin bleibt alles stimmungsvoll, spielfreudig und locker. Oft genug hat man den Eindruck, die Songs wurden bei den Aufnahmen noch um einiges länger gespielt, so viel Spaß scheint hier im Spiel. Das überträgt sich natürlich auf den Hörer und bei den anstehenden Konzerten im Herbst, dürfte das auch live zu einem tollen Erlebnis werden, welches einem noch lange in Erinnerung bleibt.