Chuck Prophet

Kris Gruen

Wesel, Jugendzentrum Karo, 25.04.2023

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 01.05.2023
Stil: Americana

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Venue: Jugendzentrum Karo


Redakteur(e):

Frank Ipach


Das Schöne am "Karo"-Konzertprogramm sind die Überraschungen. Dass der unverwüstliche Chuck Prophet liefern würde, war mehr oder weniger klar. Da ich das Unikat aus San Francisco schon einige Male 'live' erlebt hatte, hegte ich diesbezüglich keinerlei Zweifel. Doch der sogenannte Openening Act Kris Gruen entpuppte sich als glorreiche Entdeckung.

Ein dem Folk-Traditionalismus verschriebener Singer-Songwriter aus New York, der schon einige Jahre des Tourens auf dem Buckel hat und dennoch in unseren Breitengraden kaum bekannt sein dürfte. Als Sohn des Rock-Fotografen Bob Gruen machte Little Kris schon früh Bekanntschaft mit der Punk und Rock Clique New Yorks und inhalierte die verführerische Luft des Musikbusiness.

Der sympathische Songwriter fesselte das Weseler Publikum lediglich mit seinem intensiven Gesang und seiner verkratzten Akustikgitarre und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck, der sich nun um so sehr verstärkt als ich hier sitze, schreibe und Kris Gruens aktuelles Album "Welcome Farewell" höre. Im Gegensatz zum gestrigen Soloprogramm verzaubert der Künstler hier mit kleiner aber feiner Bandbesetzung und setzt etliche Glanzlichter. Das sollte sich der geneigte Americana-Fan unbedingt anhören. Tipp der Woche!

(Foto: Gudi Bodenstein)

Tja, und was soll ich sagen, Mr.Prophet kam mit seiner alten Telecaster auf die Bühne und lieferte richtig gut ab. Mit dem wunderbaren Bobby Fuller Died For Your Sins eröffnete Chuck einen stimmungsvollen und freudestrahlenden Gig, der aus seinem reichhaltigen Back-Katalog schöpfte und, wie sollte es auch anders sein, zwar den einen oder anderen Lieblingssong vermissen ließ, aber mit Temple Beautiful, Jesus Was A Social Drinker, You Did, High As Johnny Thunders, Best Shirt On, Killing Machine, In The Mausoleum und Marathon jede Menge ansprechender Songs in petto hatte, die die stilistische Unverwechselbarkeit des Komponisten Prophet unterstrich.

Seine angestammte und bestens eingespielte Band zeigte wie gewohnt keine Schwächen, beackerte das dynamische Spannungsfeld mit gelassener Bravour, während Chuck selbst, der sich in den letzten zehn Jahren immer mehr zum freundlichen und amüsanten Entertainer entwickelt hat, angeregt mit dem Publikum parlierte und fast nebenbei noch mit zwei, drei ausgefeilten Gitarrensoli begeisterte, die einmal mehr bewiesen, dass er ein Meister seines Fachs ist. Chucks zarte Ehefrau Stephanie Finch belegte mit ihren pointierten Keyboardfiguren und speziell mit ihrem Sologesangsintermezzo, dass sie stimmlich womöglich ein wenig unterschätzt wird.

Und da der Dienstag im Ranking der Wochentage nach Chucks Meinung nicht unbedingt den allerhöchsten Stellenwert genießt, beschenkte der knapp 60-jährige Amerikaner das Weseler Publikum noch mit zwei prickelnden Zugabensongs, die den gelungenen Abend gekonnt abrundeten und den Ausblick auf die Restwoche nun deutlich aufheitern.

 

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