Danny And The Champions Of The World

Wesel, JZ Karo, 24.03.2015

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 29.03.2015
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Danny And The Champions Of The World,
Wesel, JZ Karo, 24.03.2015

Falls jemand meint, die Engländer seien nicht mehr in der Lage ein paar ordentliche Weltmeister zu produzieren, der sieht sich spätestens seit dem Auftauchen von DANNY & THE CHAMPIONS OF THE WORLD getäuscht. Sicher, in Sachen Fußballweltmeistertitel haben die Insulaner seit fast 50 Jahren (remember Wembley) nicht mehr viel zu bestellen, doch in Sachen Musik lassen sich die Briten so schnell nichts vormachen.

Womit wir schon beim Thema wären: Besagter Danny Wilson und seine drei mitgereisten Kumpanen präsentieren sich am Dienstagabend im Weseler 'Karo' als wahre Weltmeister der guten Laune und des guten Geschmacks, was uns in Zeiten von unmenschlichen Flüchtlingsproblemen, drohenden Staatsbankrotten und kaum nachvollziehbaren Flugzeugabstürzen durchaus einige erleichternde Momente beschert. Nicht umsonst gesteht mir Sänger und Mastermind Danny Wilson bei einer gemütlichen Pausenzigarette unter abendlichem Himmel, dass das Singen ihm helfe glücklich zu sein. Wenn doch jede Therapie so leicht und einfach wäre.

Beklagen wir uns also nicht über die wieder einmal viel zu spärlich ausgefallene Publikumsresonanz (ca. 40 Leute), sondern loben die Weltmeister aus Großbritannien über den grünen Klee, die es mit leichter und lockerer Hand verstehen, ihr aufmerksam lauschendes Publikum mit simplen aber umso effektiveren Songs zu begeistern. Danny Wilson belebt in seinen Songs den Geist der Siebziger Jahre, als gutes und handwerklich fundiertes Songwriting noch zum guten Ton gehörte und sich ehrenwerte Vorbilder wie Van Morrison, Mink DeVille und Bruce Springsteen noch wie selbstverständlich in den Albumcharts tummelten. Dannys unverkennbar von Soulgrößen wie Al Green, Wilson Picket, Marvin Gaye und Otis Redding inspirierter Gesang erblüht auf der Bühne zu vollster Pracht, sitzt punktgenau und zieht den Zuhörer mittels offener und ehrlich gemeinter Leidenschaft in seinen Bann.

Die britischen Champions, die zum allerersten Mal unser Land bereisen und aus logistischen Gründen nur in abgespeckter Quartettbesetzung ihren Weg nach Deutschland finden, präsentieren natürlich jede Menge publikumswirksame Songs aus ihrem aktuellen Doppel-Livealbum (beispielsweise: Never stop building that old space rocket, Cold cold world, Let's grab this with both hands, Colonel and the king, Henry the van), die alle zu handfesten Ohrwürmern taugen und jede Menge schwungvolles, gutes Gefühl transportieren. Wäre Danny mit seinen Champions in den späten Siebzigern als Geheimtipp in der WDR Rockpalast-Nacht aufgetreten, oh boy, dann hätte er in der Woche drauf wahrscheinlich zehntausende Alben verkauft.

Doch wichtig bleibt, dass alle Anwesenden Spaß haben, sich bereitwillig der Publikumsanimation des sympathischen Danny Wilson hingeben und der inspiriert aufspielenden Combo, insbesondere dem ein ums andere Mal brillierenden Sologitarristen Paul Lush Szenenapplaus spenden und möglicherweise ihrem vermaledeiten Status als beste unbekannte Live-Band ein Stückchen entfliehen können. Für die nächste Deutschland-Tour wünscht man sich halbwegs volle Säle, denn die tollen und frisch auf die Bühne gebrachten Songs von Dannys im Juni erscheinenden Studioalbums "What Kind Of Love" lassen wirklich einiges erhoffen. Glücklicherweise werden wir auf die nächste Tour nicht solange warten müssen, wie die englischen Fußballer auf ihren nächsten WM-Titel.

Frank Ipach, 24.03.2015

 

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