West, Bruce & Laing Why Dontcha, Cherry Red Records, 2012 (1972) |
Leslie West | Guitar, Vocals, Slide Guitar, Dobro, Violin, Violin Guitar, Acoustic Guitar | |||
Jack Bruce | Bass, Vocals, Piano, Harmonium, Organ, Harp, Acoustic Bass, Backing Vocals, Choir, ARP Synthesizer, Acoustic Guitar | |||
Corky Laing | Drums, Rhythm Guitar | |||
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01. Why Dontcha | 06. Shake Ma Thing (Rollin' Jack) | |||
02. Out Into The Fields | 07. While You Sleep | |||
03. The Doctor | 08. Pleasure | |||
04. Turn Me Over | 09. Love Is Worth The Blues | |||
05. Third Degree | 10. Pollution Woman | |||
Diese Rezension möchte ich mit einer immer wieder gerne gestellten Frage beginnen. Hatten, beziehungsweise, haben sogenannte Supergruppen eigentlich irgendeinen Sinn? Viele werden antworten: Beileibe nicht immer einen künstlerischen, sondern viel eher einen pekuniären. Und Recht haben sie. Musikalisch überflüssige Beispiele dieser Gattung gibt es zu Genüge. Jeder kennt welche, so dass Namen hier jetzt nicht genannt werden müssen.
Zum Glück existieren auch Gegenbeispiele. Ein solches haben wir mit WEST, BRUCE & LAING vor uns. Das erste Album dieses Dreiers, “Why Dontcha“, erschien 1972 im Original. Eine remasterte Neuausgabe ist eben, rechtzeitig zum vierzigsten Jubiläum, herausgekommen.
Leslie West und Corky Laing, beide Mitglieder der New Yorker Hard Rock Truppe MOUNTAIN, und BRUCE, ehemaliger Bassist des damals bereits aufgelösten, britischen Supertrios CREAM, taten sich Anfang 1972 zusammen, um ihren ins Stocken geratenen Karrieren ein wenig Auftrieb zu verleihen. Diese Kooperation gipfelte zunächst in dem hier vorliegenden Longplayer.
Das durchweg hochwertige Songmaterial bringt Hard Rock und Blues Rock in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander. Die Balance zwischen Hart und Gemäßigt stimmt vollkommen. Das kam sogar in den Staaten an, wo “Why Dontcha“ es bis unter die Top-30 in den Charts brachte.
Über die musikalischen Fähigkeiten der drei Herren müssen ja wohl kaum noch Worte verloren werden. Die von WEST, BRUCE & LAING unter Mithilfe von Andrew Johns selbst produzierte Scheibe besitzt immenses Potential. Fast könnte man meinen, CREAM und MOUNTAIN wären zusammen im Studio gewesen.
Das Beiheft enthält Fotos und ausführliche, von Malcolm Dome geschriebene Liner-Notes vom Juni 2012.
“Why Dontcha“ kann den Fans der genannten Bands und Musiker ohne Abstriche empfohlen werden. WEST, BRUCE & LAING machen es daneben aber auch jedem, dem Blues Rock der mitunter härteren Gangart etwas wert ist, ohne Anhänger der hier behandelten Künstler zu sein, leicht, diese Platte zu mögen.