Wetton/Downes Icon 3, Frontiers Records, 2009 |
John Wetton | Gesang & Bass | |||
Geoffrey Downes | Keyboards | |||
Gastmusiker | ||||
Dave Kilmister | Gitarre | |||
Hugh McDowell | Cello | |||
Pete Riley | Schlagzeug | |||
Andreas Vollenweider | Harfe | |||
Anne-Marie Helder | Gesang | |||
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01. Twice The Man I Was | 07. Anna's Kiss | |||
02. Destiny | 08. Under The Sky | |||
03. Green Lights And Blue Skies | 09. Don't Go Out Tonight | |||
04. Raven | 10. Never Thought I'd See You | |||
05. My Life Is In Your Hands | 11. Peace In Our Time | |||
06. Sex, Power And Money | ||||
Fallen in einem Gespräch die Namen Wetton und Downes bekommt man von Musikfans immer die gleiche Reaktion zu hören: „Heat Of The Moment“. Der große Hit der Super-Group ASIA liegt nun bereits mehr als ein Vierteljahrhundert zurück, prägte aber dennoch die musikalische Wahrnehmung der beiden Musiker entscheidend. Zu Recht könnte man aber auch darauf verweisen, dass John Wetton zwischenzeitlich Mitglied bei den britischen Heavy Rockern URIAH HEEP und der Progressive-Rock-Formation KING CRIMSON war und Geoffrey Downes neben den BUGGLES (Video Killed The Radio Star) auch den anderen britischen Prog-Vorreitern YES angehörte. Aber Musikfans kennen sie eben vor allem über Heat Of The Moment.
Sicherlich tut auch das neue Werk der Beiden nichts dazu, um diese musikalische „Altlast“ abzustreifen. “ICON 3“ klingt wie die beiden Vorgängerwerke nach ASIA light. Light deshalb, weil bei WETTON/DOWNES weniger gerockt wird als bei ASIA. Hier stehen vor allem die zuckersüßen Melodien im Vordergrund, von denen die Beiden weiterhin eine ganze Menge zu bieten haben. Nur selten dürfen die Gitarren richtig Gas geben, wie etwa gegen Ende des Openers Twice The Man I Was oder bei Sex, Power And Money. Ansonsten regiert auf “ICON 3“ Pop-Rock, der vor allem von Geoffrey Downes’ Keyboard-Sounds und John Wettons prägnanter Stimme getragen wird.
Dabei wird die Grenze zum Kitsch schon das ein oder andere Mal extrem angetestet. Zum Beispiel bei den doch sehr vorhersehbaren Under The Sky und Never Thought I’d See You oder aber bei Raven (einem Duett mit MOSTLY AUTUMN-Sängerin Anne-Marie Helder), bei dem Andreas Vollenweider mit seiner Harfe den Song trägt. Aber natürlich werden sich die Fans der ersten beiden Alben wieder sehr wohlfühlen, bekommen sie doch genau das geliefert, was die Namen Downes und Wetton versprechen, pop-orientierte Rock-Musik mit extrem eingängigen Melodien, die sich auch Hoffnungen auf Einsätze im Radio machen kann. Auf der anderen Seite werden die Beiden mit “ICON 3“ sicherlich nur wenige neue Fans hinzugewinnen, dafür sind die Pfade einfach schon zu sehr ausgetreten.
Es mutet schon ein wenig traurig an, dass zwei so gute Musiker, die ihre Karriere jeweils bei bahnbrechenden und innovativen Bands wie YES und KING CRIMSON begannen, mittlerweile nur noch in den Niederungen der Rock-Musik wandeln und dabei wenig innovativ sind. Zudem man auf dem neuen Album auch wieder keinen einzigen Song findet, der auch nur in etwa an einen Klassiker vom Schlage Heat Of The Moment anknüpfen könnte. “ICON 3“ werden wohl nur noch eingefleischte Fans von WETTON/DOWNES wirklich gut finden.