White Pulp

Ashamed Of Yourself

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.05.2009
Jahr: 2009
Stil: New/Dark Wave, Industrial/Electro Rock & Gitarrenrock

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Redakteur(e):

Michael Koenig


White Pulp
Ashamed Of Yourself, Echozone/Bob-Media, 2009
SonnyVocals, Guitars, Synthesizers
NukeBass, Samples, Keyboards, Vocals
Guests
CharlesGuitar Solo on Track 08
AmyBackground Vocals on Tracks 01 & 12
Produziert von: Nuke Länge: 43 Min 30 Sek Medium: CD
01. Blackout07. I Hate You
02. Peace Of Mind08. A Short Fall
03. 80's09. I'm So Sorry
04. Scared Eyes10. Crows' Love
05. Highest Star11. Got A Reason
06. God12. Sinking So Deep

Der italienische Sänger, Gitarrist und Keyboarder Sonny (L. Castellani) brachte es während dreier Jahre mit der Gruppierung POSTHUMAN, ein Tribut an Marilyn Manson, immerhin auf 200 Gigs in der ganzen Welt. Danach brauchte er einen Tapetenwechsel und hob flugs die neue Band WHITE PULP aus der Taufe. Vor kurzem erschien deren erstes Album. ’Ashamed Of Yourself’ heißt es.

WHITE PULP erschaffen mit ihrem Debüt eine kalte, distanzierte und irgendwie auch unnahbare Musiklandschaft. ’Ashamed Of Yourself’ ist definitiv eine Platte ohne jeden Kuschelfaktor. Den sucht man hier vergeblich. Das muss auch so sein. Schließlich haben wir es hier mit Vertretern von New Wave, Dark Wave, Industrial Rock, Electro Rock und Gitarrenrock zu tun. Elektronische Klänge existieren neben handgemachten Tönen. Hier Musikmaschine, dort herkömmliches Instrument. Samples von Drums, Streichern, sowie andere Effekte und traditionelle, weit überwiegend harte und brachiale, Gitarren ergänzen sich mit normalem, klarem, aber auch maschinell verfremdetem bzw. erzeugtem, auch mehrstimmig vorkommendem Gesang. Mal beherrschen die Synthesizer und die anderen Geräte mit all ihren klanglichen Möglichkeiten auf den unterschiedlichsten Eindringlichkeitslevels das Szenarium, dann wiederum dominiert die Gitarre in verschiedenen Intensitätsabstufungen das Geschehen. Doch verbünden sie sich auch und treten gemeinsam auf. Manchmal dürfen die Ohren sich sogar bei ruhigen Tönen ohne Aggressionen entspannen, bevor sie erneut stark beansprucht werden.

Obwohl die Tracks, wie bereits erwähnt, alles andere als fröhlich oder gut gelaunt rüberkommen, sondern von negativ besetzten Stimmungen regiert werden, verfügen sie alle über eine Melodie und/oder haben Drive bzw. Groove und reißen den Hörer dadurch regelrecht mit. Es ist gar nicht leicht, sich diesen vorantreibenden Sounds zu entziehen. Deshalb sollte der Lauschende jedweden Widerstand am besten gleich zu Beginn des Hörvorgangs aufgeben und sich auf dieser von allen positiven Gefühlen und Emotionen befreiten Welle fortspülen lassen. Er wird für sein Vertrauen mit einer ganz speziellen Art der Unterhaltung belohnt. Die aufgebotenen Geschwindigkeiten reichen von schnell bis langsam, wobei noch einige Abstufungen dazwischen im Angebot sind.

Die Kompositionen, deren Interpretation und auch die Produktion lassen keine Wünsche offen.

Die Konzerte von WHITE PULP dürften übrigens sehr interessant sein, da sie live schon mal komplett auf die Errungenschaften der elektronischen Klangerzeugung verzichten.

’Ashamed Of Yourself’ ist für alle Anhänger düsterromantischer und elektronischer Musik mit einem gehörigen Teil althergebracht gemachter Klangkunst geeignet, die oberamtlich rocken und sich nicht langweilen wollen.

Michael Koenig, 19.05.2009

 

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