Whitesnake

1987

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 06.07.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


1987 - 20th Anniversary Special Edition, EMI Music, 2007 (1987)
David Coverdale Vocals
John Sykes Guitar
Neil Murray Bass
Aynsley Dunbar Drums
Produziert von: Mike Stone (Original Album) Länge: 76 Min 06 Sek Medium: CD & DVD
CD:
Original Album:9. You're Gonna Break My Heart Again
1. Still Of The Night10. Crying In The Rain
2. Give Me All Your Love11. Don't Turn Away
3. Bad BoysBonus Tracks - "Live.... In The Shadow Of The Blues":
4. Is This Love12. Give Me All Your Love
5. Here I Go Again13. Is This Love
6. Straight To The Heart14. Here I Go Again
7. Looking For Love15. Still Of The Night
8. Children Of The Night
DVD:
The Video "Trilogy":
1. Still Of The Night3. Is This Love
2. Here I Go Again 874. Give Me All Your Love
"Live.... In The Still Of The Night":
5. Give Me All Your Love7. Here I Go Again
6. Is This Love8. Still Of The Night

In wunderprächtiger Aufmachung bekommen wir es wieder mal vor die Nase gehalten: Ja, es ist schon 20 Jahre her!
Dabei kann ich mich noch erinnern, als mir ein älterer Schulfreund das Doppelalbum "Live.... In The Heart Of The City" aus Würzburg mitgebracht hat. Ja, schön war die Zeit...
Aber 1987 hatte David Coverdale die Nase voll von dem ganzen britischen Blues'n'Boogie Kram, denn er über Jahre hinweg mit Moody und Marsden zelebriert hat. Auf den amerikanischen Markt hatte er es abgesehen. Wer nicht? Das wollten viele, wenn nicht sogar alle. PURPLE-Kollege Blackmore etwa. Oh, was drängte der Richie dahin und versuchte es vehement. Sogar seinen Guru Beethoven bemühte er und nix hat so richtig geklappt. Heute noch muss er ob dieser Schmach durch dunkle Burggemäuer ziehen.
Der David war da schon schlauer und häutete die Whitesnake solange, bis nur noch braune Haut und blonde Haare übrig waren. Außerdem wusste er natürlich, LED ZEPPELIN abfahren wie kein zweites Volk und Plants Fußstapfen waren ihm sowieso schon immer die liebsten. Später hat er es ja sogar zur Teilzeitpartnerschaft mit Jimmy Page geschafft.
Coverdales Chef-Axeman John Sykes türmte eine LKW-Ladung Marshall-Verstärker ins Studio und endlich konnte sich der Sänger als neuer Robert Plant präsentieren. Der John Sykes kriegt ja selten was eigenes geschaffen - bis zum heutigen Tag, lebt er mehr als Zweitverwerter - aber wenn er hinlangt, dann scheppert einem schon mal eine Weile das Öhrchen. Und so schmetterte er einem bei Still Of The Night die Riffs so unwiderstehlich entgegen, dass es jeden auf die Tanzfläche, oder zumindest aus dem Sofa hoch trieb. Im Mittelteil kann sich ol' David in seinen Zep-Träumen winden. Alles in allem immer noch ein gnadenlos geiler Song.
Kaum weniger brachial startete Give Me All Your Love, wurde aber gleich durch Keyboards und keyboardgleiche Gitarren - welcome to the 80's - glatt gebügelt. Wenigstens war Neil Murray noch an Bord und sorgte für den typischen WHITESNAKE-Boogie. Dass der Song eigentlich eine gute Nummer ist, kann man auf dem Album "Starkers In Tokyo" hören, wenn Coverdale und Vandenberg als Duo akustisch klampfen.

Ja, ja, der typische Coverdale-Jauchzer in Bad Boys funktionierte auch noch, klingt heute allerdings etwas albern. Dazu shredderte sich Sykes einen ab und brachte doch nix zuwege, das ein Haltbarkeitsdatum gehabt hätte. Bei entsprechender Lautstärke tritt das natürlich trotzdem gehörig in den Arsch, aber dann langt's auch wieder.
Dann ging's natürlich schon los: Is This Love. Tja, was soll ich sagen? Coverdale hat und hatte sicher den Blues in der Stimme..., aber..., nee! Es bleibt ein furchtbarer Schmalz. Wie den die Möchtegern-Rocker bei den Konzerten, die hier auszugsweise auch enthalten sind, mitsingen konnten, ist mir ein Rätsel.
Dann folgte die 87er Version von Here I Go Again. Auch dieser Klassiker vom Album "Saints & Sinners" wurde geglättet, damit Hausfrauen beim Bügeln nicht das Eisen aus der Hand fällt und Models beim Radschlagen nicht von der Motorhaube purzeln.
Nicht weniger flach polterte Straight For The Heart hinterher. Klar, auch das partytauglich, aber könnte genauso gut als Titelmelodie für eine Vorabend-Soap fungieren. Hauptschuldiger: Die Keyboards. Schüttel.
Balladen sind nie ganz schlecht, wenn sie David Coverdale singt. Mit der entsprechenden Produktion kriegt man sie aber schon auf ein Maß, dass sie nicht weiter weh tun. Looking For Love ist ein Paradebeispiel.
Lief Children Of The Night nicht vorhin schonmal? Wohl nicht, aber kurz nach Ende dieses Songs erinnerte man sich schon kaum noch an ihn. Warum sollte man auch? Sykes' Riffs kennt man zur Genüge. Beweist auch das folgende You're Gonna Break My Heart Again. Wohl ein verzweifelter Versuch, mit dem Titel an Don't Break My Heart Again zu erinnern. Mehr erwähnenswertes gibt's hierzu nicht.
Crying In The Rain hatten wir ja auch schon auf "Saints & Sinners" und bekam hier auch den American-Power-Metal-Ballade Anstrich. Gehört aber immerhin zu den interessanteren Songs auf "1987" und kommt, für sich genommen, ja auch recht gut.
Den gerade besser gewordenen Eindruck machte man mit der netten Mitschunkel-Nummer Don't Turn Away nicht ganz kaputt.

Weil's ein schönes Jubiläum ist, wurde dieses Album reichlich aufgebrezelt: Von der letzten Live-CD finden sich die vier maßgeblichen Songs im Anhang. Kommt bei den rockigen Songs gar nicht mal übel - erinnert mich trotzdem etwas an GOTTHARD. Aber warum hat man nicht ein paar Live-Aufnahmen genommen, die aus der damaligen Zeit stammen? Wäre doch irgendwie angebrachter gewesen.
Das setzt sich auf der DVD fort. Zunächst die vier Original-Videoclips aus der "Trilogy", die damals bei MTV rotierten, und dann nochmals die vier Live-Songs, diesmal von der Live-DVD "Live - In The Still Of The Night". Auch hier hätte ich mir eher einen Mitschnitt der damaligen Band gewünscht. Andererseits erspart man sich vielleicht so den ein oder anderen Erwerb.
Schön gemacht ist das Teil, da gibt es nichts, und wer auf die amerikanische WHITESNAKE-Variante steht, bekommt CD + DVD im mehrfach aufklappbaren Digi-Pack mit umfangreichen Booklet.

Epi Schmidt, 06.07.2007

 

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