Whitesnake Made In Japan, Frontiers Records, 2013 |
David Coverdale | Gesang | |||
Doug Aldrich | Gitarre | |||
Reb Beach | Gitarre | |||
Michael Devin | Bass | |||
Brian Tichy | Schlagzeug | |||
Brian Ruedy | Keyboards | |||
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CD 1: | ||||
01. Best Years | 07. Six String Showdown | |||
02. Give Me All Your Love Tonight | 08. Love Will Set You Free | |||
03. Love Ain't No Stranger | 09. Drum Solo | |||
04. Is This Love | 10. Fool For Your Loving | |||
05. Steal Your Heart Away | 11. Here I Go Again | |||
06. Forevermore | 12. Still Of The Night | |||
CD 2: | ||||
01. Love Will Set You Free | 05. Lay Down Your Love | |||
02. Steal Your Heart Away | 06. Evil Ways | |||
03. Fare Thee Well (Acoustic Version) | 07. Good To Be Bad (Acoustic Version) | |||
04. One Of These Days (Acoustic Version) | 08. Tell Me How (Acoustic Version) | |||
Die letzten Tourneen der weißen Schlange wurden ja nicht selten von Debatten über die Gesangsleistung von David Coverdale begleitet. Die Mitschnitte erschienen dann von technischen Hilfsmitteln geschönt ("Live...In The Shadow Of The Blues") oder aber im Studio noch einmal komplett nachbearbeitet ("Live...In The Still Of The Night") worden zu sein. Hier nun scheint der Gesangs-Sound zumindest mal phasenweise wirklich Originalgetreu abgebildet worden zu sein (man höre nur mal, wie die Stimme immer wieder bricht), dafür singt Coverdale nun einfach hörbar tiefer. Das ist ja bei seiner sehr angenehmen Sprechstimmlage auch nicht wirklich verkehrt.
Die Setlist setzte sich auch an diesem Abend aus den altbewährten Klassikern der Bandgeschichte zusammen, um die die Band einfach nicht herumkommt und einigen Stücken der jüngsten beiden Alben. Wirkliche Überraschungen darf man hier nicht erwarten. Ein WHITESNAKE-Konzert ohne Give Me All Your Love Tonight, Love Ain't No Stranger, Is This Love, Fool For Your Loving, Here I Go Again (die beiden Letzteren aber in den kommerziellen Versionen, die auf "1987" beziehungsweise "Slip Of The Tongue" zu finden waren) oder aber Still Of The Night ist kaum vorstellbar und selbst bei dieser Aufzählung fehlen einige Hits der Band etwa von “Slip Of The Tongue“, ganz zu schweigen von denen aus der frühen Blues-Ära.
Aber diese wird auch kein Alt-Anhänger der Band mehr erwarten, denn sie passen einfach nicht zu dieser eher Metal-ausgerichteten Band-Besatzung. Doug Aldrich und Reb Beach sind eben nicht Moody und Marsden (was der Six String Showdown eindrucksvoll wenn auch eindrucksvoll selbstverliebt beweist), egal wie sehr das mancher Fan betrauern mag. Und Brian Tichy, der hier noch am Schlagzeug saß (und mittlerweile wieder von Tommy Aldridge ersetzt wurde) mag es eben auch lieber heftig-treibend als relaxt-swingend. Diese Band wurde für die Gegenwart und die mittlere Vergangenheit ("1987"/"Slip Of The Tongue") zusammengestellt und nicht um Werken wie "Lovehunter" oder "Come An' Get It" zu huldigen. Solche Diskussionen und Wünsche sind daher eigentlich schon von vorne herein obsolet.
Eine etwas interessante Entscheidung ist denn aber, das Werk durch die Hinzunahme von Soundcheck-Aufnahmen auf Doppel-CD-Länge zu strecken. Diese Versionen zeigen zum einen, wie professionell die Band auch bei den Proben zu Werke geht, aber auch ab und zu mal eine etwas lockere und heitere Seite. Zudem gibt es einige gelungene akustische Versionen, die das Paket abrunden. Eine nette Dreingabe, aber nicht wirklich essentiell. Leider lag die zu dem Paket gehörende DVD nicht vor, so dass eine Bewertung der visuellen Seite leider entfallen muss.
Man kann trefflich darüber debattieren, ob es nun wirklich ein weiteres Live-Werk von WHITESNAKE in der Sammlung braucht? Aber diese Frage muss ohnehin jeder Fan für sich selber beantworten. Das System funktioniert halt nach dem Motto Angebot und Nachfrage. Und die Nachfrage nach dem Mitschnitt war zumindest so groß, dass sich Frontiers dazu entschieden hat, “Made In Japan“ zu veröffentlichen. Und der größte Makel, den man an diesem Produkt finden kann ist definitiv der Titel. Denn es gibt nur EIN “Made In Japan“ und das stammt von Coverdales früherer Band (allerdings damals ohne ihn) DEEP PURPLE und gehört zu den besten und legendärsten Live-Alben aller Zeiten. Diesem Vergleich kann das neue WHITESNAKE-Werk zwar erwartungsgemäß nicht standhalten, aber es macht schon Spaß, der Band bei ihrer Performance in Japan zuzuhören.