Titel |
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01. Mission Timewalker |
02. Starbreaker |
03. Child Of Sorrows |
04. Light In The Dark |
05. Satisfy Temptation |
06. Breaking Away |
07. Face Reality |
08. Hide Away |
09. Jaded Lady |
10. Step Into The Light |
11. Tomorrow |
Musiker | Instrument |
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David Reece | Gesang |
Michael Klein | Gitarre & Gesang |
Sang Vong | Gitarre & Gesang |
Mitch Zasada | Bass |
Bernd Spitzner | Keyboards |
Alex Hloušek | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Gus G. | Gitarre |
Der Begriff „Wicked Sensaton“ wird für mich wohl ewig synonym mit dem Debüt-Album von LYNCH MOB des früheren DOKKEN-Gitarristen George Lynch stehen. Aber während das Album Anfang der 1990er Jahre entstand, fand sich die Gruppe, die als WICKED SENSATION ganz am Ende des Jahrzehnts erstmals in Karlsruhe zusammen. Mit einer gut dreijährigen Pause Mitte bis Ende der 2000er Jahre veröffentlichte die Gruppe um die beiden Gitarristen Sang Vong und Michael Klein bislang vier Alben. Das bislang jüngste davon stammt aus dem Jahr 2014, hieß “Adrenaline Rush“ und wurde hochgelobt. Nun, offenbar wollte gut Ding (in diesem Fall der Nachfolger) Weile haben und brauchte sieben Jahre, bis es fertig wurde. Und mitten in einer Pandemie präsentieren uns WICKED SENSATION ein Album mit dem Titel “Outbreak“.
Darauf präsentiert uns die Band eine Konzept-Geschichte, die möglicherweise von aktuellen Geschehnissen inspiriert wurde. Dabei wird vor dem Hintergrund eines intergalaktischen „Outbreaks“ ein so genannter Timewalker ins Jahr 2019 zurückgeschickt, um in die Geschichte der Zeit einzugreifen. Diese futuristische Story packen WICKED SENSATION in zeitlos guten Heavy Metal mit viel 80er Jahre Flair. Man denke zum Beispiel an WHITESNAKE und deren “1987“ bei einer Nummer wie Starbreaker. Stellenweise erinnert der Song aber auch an JORN. Das liegt dann aber insbesondere an Sänger David Reece, der nach seiner Zeit bei ACCEPT und BONFIRE, bei seiner dritten deutschen Band zu hören ist und hier eine wirklich prima Leistung abliefert. Denn seine Vocals präsentiert er sehr abwechslungsreich und in nahezu seinem kompletten Register, so dass man manchmal vermutet, dass hier nicht nur ein Sänger am Werk ist.
Beeindruckend ist auch die kontinuierlich hohe Qualität beim Songwriting. Denn nach dem sehr starken Opener (Mission Timewalker ist nur ein Intro) geht es mit Child Of Sorrows, Light In The Dark (mit einem Gast-Solo von FIREWIND- und Ex-Ozzy Osbourne-Gitarrist Gus. G. ein Gastsolo beisteuerte) sowie Satisfy Temptation und Breaking Away auf dem gleichen hohen Niveau einfach weiter. Und am Ende der Scheibe überlegt man dann, welches Lied denn im Vergleich abgefallen wäre? Und man kommt zu dem Schluss, dass es eigentlich nur Hide Away gibt, dass etwas zu seicht und AOR-mäßig daherkommt und somit nicht zum restlichen Material passen mag (aber definitiv bei einer Band aus dem entsprechenden Bereich ein echtes Highlight wäre). Da haben sich die Jahre zwischen den Releases definitiv mal gelohnt, denn die Songs sind wirklich sehr ausgefeilt.
Die Produktion, für die wieder Band-Kumpel und Studio-Koryphäe Dennis Ward zuständig war, tut ihr übriges um den sehr positiven Eindruck der Scheibe nur noch zusätzlich zu unterstreichen. Man muss schon sagen, dass WICKED SENSATION in den 80er Jahren mit einer solchen Platte sicherlich mehrfaches Edelmetall eingefahren hätten, insbesondere wohl in den USA. Hier findet Freunde des melodischen, druckvollen Metal wirklich alles, was sie sich von der Musik erwarten: packende Riffs, eine druckvolle Rhythmus-Sektion und eingängige Melodien. “Outbreak“ ist wirklich eine der rundum positivsten Überraschungen in diesem Jahr. Hoffentlich kommt der Nachfolger nicht wieder erst in sieben Jahren.