Wicked Temptation

Seein' Ain't Believin'

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.03.2010
Jahr: 2010
Stil: Hard Rock, Heavy Metal

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Wicked Temptation Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Wicked Temptation
Seein' Ain't Believin', Fastball Music, 2010
Dirk HackenbergGesang
Peter WagnerGitarre
Marc HerrmannBass
Hans in't ZandtSchlagzeug
Produziert von: Wicked Temptation Länge: 47 Min 12 Sek Medium: CD
01. Money06. Rock 'n' Roll Disaster
02. Love Just Ain't Enough07. Seein' Ain't Believin'
03. Hellraiser08. Hard To Take
04. Liar09. Children
05. Magic10. Waking Up To Die

Ich weiß nicht, was mich mehr ärgert: richtig schlechte Platten, die ich von vorne bis hinten nicht mag, oder aber solche Werke, die ich eigentlich richtig gut finden würde, wäre da nicht etwas, was mich total abtörnt. Ich tendiere eher dazu, dass mich das zweite mehr ärgert, denn in meinen Ohren schlechten Platen kann ich einfach problemlos ignorieren. Aber die anderen eben nicht so einfach.

Und so geht es mir leider auch bei WICKED TEMPTATION und “Seein’ Ain’t Believin’“. Denn eigentlich ist die gebotene Musik sehr gut. Eine ordentliche Portion 80er Jahre Metal der Sorte DOKKEN oder RATT, mit coolen Riffs und schönen Melodien, interessanten Songs und starker Gitarrenarbeit. Wo liegt also das Problem?

Das große Manko dieser Scheibe ist der fast schon furchterregend schlechte Gesang. Dirk Hackenberg beweist auf “Seein’ Ain’t Believin’“ einfach überhaupt kein Gefühl dafür, was die Musik braucht und verträgt. Teilweise wirkt er dabei sehr angestrengt und überzieht bei der Intonation völlig.

Zudem sind einige Lyrics auf einem Niveau, das einen schaudern lässt. Da reimt sich „magic“ nur auf „tragic“ an ein „you“ wird ein „uhuhu“ angehängt. Dazwischen geben die Texte auch nur reine Plattitüden wieder, ohne einen Ansatz an Eigenständigkeit oder Sinn und Verstand (unter anderem Money, Love Just Ain’t Enough). Da könnte man vielleicht drüber hinwegsehen, wenn es vernünftig vorgetragen wäre, aber es wird umso schmerzlicher sichtbar, wenn auch noch der Vortrag danebengeht.

Dabei müsste das gar nicht sein, denn eigentlich hat Hackenberg ja eine gute Stimme, die an manchen Stellen an Ray Alder (FATES WARNING) erinnert. Das lässt er auch immer wieder mal aufblitzen. Umso quälender empfinde ich es dann, wenn nach den wenigen guten Passagen die Sache wieder versemmelt wird. Selten war ein guter Vocal-Coach so dringend nötig wie hier.

Während dessen gibt Gitarrist Peter Wagner die beste George Lynch-Kopie neben dem Gitarrenmeister von DOKKEN und LYNCH MOB persönlich. Er spielt sich wirklich die Seele aus den Fingern und brennt mit dem Rest der Band Marc Herrmann (Bass) und Hans in’t Zandt (Schlagzeug, früher ANGEL DUST und VENGEANCE) hervorragende Songs auf die CD brennt. Leider ruiniert der Gesang die ansonsten tadellose musikalische Leistung.

Die eher etwas schwachbrüstige Produktion gibt dem Ganzen dann leider auch noch den Rest. Warum ausgerechnet der schwache Gesang so dominant in den Vordergrund gemischt wurde, weiß wahrscheinlich niemand. Daher sollte die Band sich überlegen, das Album lieber mit einem neuen Sänger noch einmal aufzunehmen und neu mischen zu lassen.

Es ist schon schade zu beobachten, wie eigentlich gute Songs wie etwa Money, Love Just Ain’t Enough, Liar, Magic oder auch Rock ’n’ Roll Disaster hier „versauern“. Mit einer guten Leistung des Sängers hätte dieses Album eine echte Granate werden können, so darf es nicht verwundern, wenn WICKED TEMPTATION nur eine Band unter vielen bleiben werden. Und eigentlich ist das schon sehr, sehr schade.

Marc Langels, 08.03.2010

 

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