Danko Jones

Death Penalty

Wiesbaden, Schlachthof, 21.05.2015

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Konzertbericht

Reviewdatum: 29.05.2015
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Danko Jones, Death Penalty,
Wiesbaden, Schlachthof, 21.05.2015

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Zwei Monate mussten die Fans erdiger Rock-Musik im Südwesten Deutschlands warten. Denn das eigentlich für den März angesetzte Konzert des kanadischen Trios DANKO JONES musste aus Krankheitsgründen verschoben werden. Gitarrist und Sänger Danko hatte sich wenige Tage zuvor eine Stimmbandentzündung zugezogen und so mussten einige Termine der “Fire Music“-Tournee eben nun nachgeholt werden. Dafür werden die Zuschauer denn aber auch an diesem Tag im Vorlauf des Konzerts im Wiesbadener Schlachthof mit wunderbarem Frühlingswetter verwöhnt, das zum Verweilen vor der Halle einlud. Der Auftritt von Danko, Bassist John Calabrese und dem neuen Drummer, Rich Knox, sollte später dann wirklich alle, die im März noch traurig waren, mehr als versöhnen. Aber vor die Rock’n’Roll-Vollbedienung Made In Canada haben die Götter nun mal die Vorgruppe gesetzt – und die heißt an diesem Abend DEATH PENALTY.

Bei dem Namen mag mancher Rocker aufmerken: sind das nicht…? Richtig, es handelt sich um die aktuelle Band des ehemaligen Gitarristen der Doom-Legende CATHEDRAL, Gary Jennings. Hinzu kommen zwei Musiker der Gruppe SERPENTCULT, Drummer Frederik Cosemans und Sängerin Michelle Nocon, sowie Bassist Raf Meukens. Die Zusammensetzung lässt es schon vermuten: DEATH PENALTY stehen musikalisch in einer klaren Doom Metal-Tradition und passen alleine schon deswegen nicht gerade ideal zum High Energy-Rock von DANKO JONES. Spielerisch kann man der Band noch wenig vorwerfen, aber so richtig will der Funke nicht auf das Publikum überspringen. Das liegt neben der Diskrepanz auf der musikalischen Ebene aber auch zum Teil an der unterkühlten Distanz, die insbesondere Frontfrau Nocon aber auch der Rest der Band die knapp 35 Minuten des Auftritts über wahrt. Und auch wenn Nocon sich in gewisser Weise ähnlich wie Jill Janus von HUNTRESS aufführt, so liegen doch von der Bühnen-Präsenz noch Welten zwischen den Beiden.

Aber auch die Musik zündet einfach nicht wirklich beim ersten Hören und zudem recht bescheidenen Sound-Verhältnissen. Nummern wie Howling At The Throne Of Decadence, Eyes Of The Heretic, Children Of The Night oder She Is A Witch sind auf Platte ein ganz anderes Kaliber mit einer Menge Flair und Ausdruck, als wenn sie von einer – um es mal freundlich zu formulieren – sehr introvertiert auftretenden Band vorgetragen werden. Da hilft es auch recht wenig, wenn die Frontfrau der Band zwischen den Songs mit auf den Weg gibt „you could be better“. So werden sich DEATH PENALTY zumindest an diesem Abend kaum neue Freunde gemacht haben. Als Vorband darf man sich nicht so negativ gegenüber dem Publikum benehmen, egal wie schwer es mittlerweile geworden ist, richtige Begeisterung bei den Zuschauern auszulösen.

Wie man das erreicht, das machen DANKO JONES dann quasi im Handumdrehen klar. Von der ersten Sekunde des Openers Who Got It? an haben die drei Kanadier das Publikum fest im Griff. Die Stimmung bei den geschätzt etwa 900 Zuschauern ist sofort da und sie feiern die Band dann auch entsprechend. Und Danko, JC und Rich merkt man dann auch an, dass sie hier etwas wieder „gut machen“ wollen. Sie legen los, als gäbe es kein morgen. Sugar Chocolate, Play The Blues und Forget My Name sorgen schnell für klare Verhältnisse; hier herrscht jetzt nur einer und das ist Danko Jones – und er ist hier, um seinen Fans das zu geben, was er im März nicht konnte: einfach eine gute Zeit.

Diese ist allerdings mit gerade mal etwas mehr als 80 Minuten recht kurz bemessen. Denn auch wenn DANKO JONES mit insgesamt 19 gespielten Liedern sicherlich das Maximum aus der Zeit herausholen, so kann der Fan doch nicht umhin, den Schlachthof am Ende mit dem Gefühl zu verlassen, dass da doch noch deutlich mehr drin gewesen wäre, zumal sicherlich bei den meisten der Anwesenden der ein oder andere Favorit in der Setlist gefehlt hat. Da ändert es auch nicht daran, dass Danko und seine Band sicherlich alles gegeben haben. Beim nächsten Mal sollten sie einfach nur fünf bis sieben Stücke dazu packen, dann gäbe es rein gar nichts auszusetzen an dem Auftritt. Denn Sound und Licht passten sich absolut der Leistung der Band an und die war spitze.

Denn Danko ist so eine Art Hohepriester und Zeremonienmeister des Rock’n’Roll. Seine kleinen Ansprachen, die er auch an diesem Abend immer wieder mal ins Programm einbaut, haben auch durchaus immer einen Unterhaltungswert. Aber der sympathischste Moment ist nicht seine Reaktion auf die immer wieder aufkommenden und anhaltenden „Danko Jones“-Rufe, die er mal abwechselnd als das Lied des Abends, die gekürzte Punk-Rock-Version bezeichnet und sich eine Extended-Version wünscht, oder aber seine Begeisterung darüber, dass DANKO JONES nach einigen Abstechern in die verschieden-großen Hallen des Schlachthofs dieses Venue vollkriegen. Nein, es ist vielmehr der Moment als Danko bei First Date ein etwa siebenjähriges Mädchen entdeckt, das bei seinem Vater auf den Schultern sitzt und ein Schild hochhebt und genau um diesen Song bittet. Nicht nur widmet Danko spontan im Song das Lied dem an diesen Abend wohl jüngsten Fan und lässt die restlichen Zuschauer den Refrain immer wieder für das Mädchen singen. Aber am Ende des Konzerts suchen sowohl Danko als auch JC noch einmal den Augenkontakt mit ihr und verabschiedet sich auf diese Weise.

DANKO JONES haben an diesem Abend so gut wie alles richtig gemacht. So langsam müssen sie sich Sorgen darüber machen, wann der Schlachthof, den die Band ja quasi als ihr Wohnzimmer betrachtet, zu klein für die Anhänger der Band wird. Noch mehr solch sympathisch-überzeugenden Auftritte und die große Halle dürfte aus allen Nähten platzen. Davon sollten sich DEATH PENALTY bei den gemeinsamen Auftritten noch ein wenig etwas abschauen, damit ihre Auftritte künftig überzeugender und mitreißender werden.

An dieser Stelle noch ein ganz besonderes Dankeschön an Yasemin von Pirate Smile für die Akkreditierung.

Marc Langels, 21.05.2015

 

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