Wild Adriatic Big Suspicious, Teenage Head Music, 2014 |
Travis Gray | Vocals, Guitar, Keyboards (1, 11, 12) | |||
Rich Derbyshire | Bass | |||
Mateo Vosganain | Drums, Vocals (12) | |||
Special Guests: | ||||
Scott Hannay | Keyboards (1,10) | |||
Dylan Sorensen | Saxophone | |||
Dan Maddelone/Chris Weatherly | Trumpet/Trombone (2, 3, 11) | |||
Meghan Gray | Backing Vocals (2) | |||
Maggie Goble | Backing Vocals (11, 12) | |||
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01. Can`t Be Your Man | 07. Coopertown | |||
02. Mess Around | 08. Loose My Mind | |||
03. The Fool | 09. Walk For Miles | |||
04. 40 Days, 40 Nights | 10. Lonely | |||
05. Tight Trip | 11. Heavy Soul | |||
06. Holding You | 12. Woe | |||
Okay, okay, ich gebs ja zu! Als WILD ADRIATICs Travis Gray sein Can`t Be Your Man intonierte, standen (in meinem Kopfkino) streckenweise GREAT WHITE's Jack Russel oder auch Lenny Wolf (40 Days and 40 Nights) neben mir und rockten sich den Hintern ordentlich ab.
Aber der aus New York stammende Dreier, der sich zuerst 2012 mit einer (nicht beachteten EP) zu Wort meldete, hat wesentlich mehr musikalische Bandbreite zu bieten, wie die Combo auf ihrem über 50 Minuten dauernden "Big Suspicious"-Album durchaus sehr gefällig aufzuzeigen vermögen.
Stimmlich hat Travis Gray einiges in seinem stimmlichen Zauberkästchen versteckt. Zaubert er doch mit charmant souligen Timbre zu Mess Around, das von rasiermesserscharfen Gitarren und jede Menge Motown'schem Blech und Schlagzeug, sowie schwelgender Orgel begleitet wird, eine wahrlich rattenscharfe Nummer aus dem Ärmel.
Klar, wuseln sich WILD ADRIATIC ebenso zeitgemäß bei Tight Grip durch die Led Zep'sche Retro-Welt hindurch, machen das auch gut, sind aber bei kreativeren Songs wie das sehr überzeugend vor sich hintreibene riffgestählte, rockige Coopertown besser beraten, was sie mit dem Akustikgitarren-Intro zu Lose My Mind, das sich himmelhoch jauchzend mit scharfen Gitarren und herrlich brachial zu Werke gehender Rhythmusabteilung jedem Rock-Freak zu Freudentränen animieren sollte. Leider versauen sich WILD ADRIATIC mit den leicht zuckrigen Holding You und Walk For Miles, die in der Wunderkerzenabteilung besser aufgehoben scheinen, ein bisschen die gute Gesamtnote.
Das von der Band sicherlich noch einiges zu hören sein wird, stellen sie letzendlich mit dem hymnischen Lonely vehement unter Beweis und schütteln im Zieleinlauf mit einer fetten Portion Blech nochmal eine hübsche Retro-Soul-Rock Nummer (Heavy Soul) aus dem Ärmel, um sich dann mit dem herrlich knarzig rockenden Woe allemal ehrenwert zu verabschieden.
Das Trio versteht es durchaus sich einiges an Reputation zu verschaffen und man tut sicher gut daran, die Burschen im Auge (und im Ohr) zu behalten. Guter Tipp, nicht nur für Retro Rocker.