Will Hoge Anchors, Thirty Tigers, 2017 |
Will Hoge | Vocals, Guitars | |||
Jerry Roe | Drums | |||
Dominic Davis | Bass | |||
Brad Rice | Guitars | |||
Thom Donovan | Guitars | |||
Special Guests: | ||||
Sheryl Crow | Harmony Vocals (3) | |||
Fats Kaplin | Mandolin (3) | |||
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01. The Reckoning | 07. Through Missing You | |||
02. This Grand Charade | 08. Anchors | |||
03. Little Bit Of Rust | 09. Angels Wings | |||
04. Cold Night In Santa Fe | 10. 17 | |||
05. Baby's Eyes | 11. Young As We Will Ever Be | |||
06. (This Ain't ) An Original Sin | ||||
Da hat Will Hoge mit "Anchors" auf seinem nunmehr 10. Album einen hübschen, musikalischen Americana/Pop Rock Feinkostladen eröffnet.
Und anstatt gleich herumzuprotzen und eine semi-rockige Salve nach der anderen abzufeuern, lässt es Herr Hoge erstmal betulich und ruhig angehen. The Reckoning, das zunächst stoisch unaufgeregt beginnt, um sich in der Folge von Minute zu Minute glanzvoll zu entfalten, mit dezenter Mandoline punktet, von Jerry Roes (Rodney Crowell) cool geklopften Drums profitiert und den bei Ryan Adams in Diensten stehenden Brad Rice mit seiner sparsamen aber prägnanten E-Gitarre featured. Das macht für den Anfang schon mal was her.
Das akustisch gewandete The Grand Charade, das sich auch auf einem Todd Thibaud Album gut machen würde, erfreut mit perlendem Piano und erneut mit Fats Kaplins Mandoline. Ein Fest für die musikalischen Geschmacksnerven.
Will Hoge gehört seit Jahren zu den handverlesenen Songwriter-Diamanten, die offenbar nichts anderes als Perfektion beherrschen. Nichts umsonst hat sich Sheryl Crow bereiterklärt beim geradezu Grammy verdächtigen Little Bit Of Rust ihre Harmony Vocals beizusteuern. Ein perfektes Gesangspaar.
Hoge bedient mit dem herrlich verdrechselten Cold Night In Santa Fe und der mit dräuender E Gitarre umschmeichelten Mörderballade Through Missing You den Melancholiker in uns. Der Tom Petty affine Hörer wird mit Baby's Eyes bestens bedient, John Mellencamp Fans könnten an (This ain't) An Original Sin Gefallen finden. Das mit zartem Bläserblech garnierte 17, das Bob Segers Handschrift ähnelt, verwöhnt einmal mehr die anspruchsvolle Klientel, die sich an perfekt abgehangener und bestens ausbalancierter Americana geradezu narrisch hören können.
Die wunderbaren elf Songperlen auf "Anchors" lassen den geneigten Hörer positiv erstaunt zurück. So ein lupenreines und zeitloses Songwriting bekommt man nicht alle Tage geboten. Ein großartiges Americana-Album mit leichtem Pop-Einschlag, das man auch in einigen Jahren immer gerne auflegen wird.