Will Hoge

The Wreckage

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.02.2010
Jahr: 2009
Stil: Rock, Roots-Pop

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Will Hoge
The Wreckage, Rykodisc, 2009
Will HogeVocals, Acoustic & Electric Guitars, Celeste, Percussion
Sigurdur Birkis, Ken CoomerDrums, Percussion
Adam BeardBass
Michael WebbPiano, Hammond B-3
Devin MaloneWurlitzer Piano, Electric Guitar, Pedal Steel
Tony HarrellPiano
Pat BuchananElectric & Acoustic Guitars
Dan BairdHigh String Guitar
Scotty Huff, Kyle Cook, Adam BeardBacking Vocals
Produziert von: Ken Coomer & Charlie Brocco Länge: 41 Min 13 Sek Medium: CD
01. Hard To Love07. Goodnight/Goodbye
02. Long Gone08. Just Like Me
03. The Wreckage09. Highway Wings
04. Favorite Waste Of Time10. Where Do We Go From Down
05. Even If It Breaks Your Heart11. Too Late Too Soon
06. What Could I Do12. My Winter Coat (Bonus Track)

Wie das Leben so spielt. Will Hoge (Jahrgang 1973) war mitten in den Arbeiten zu seinem fünften Album, als ihn im August 2008 auf der Heimfahrt vom Studio ein Lieferwagen erwischte und er mitsamt seinem Motorroller durch die Lüfte segelte, um sich anschließend schwerstverletzt im Krankenhaus wiederzufinden. Die zehnmonatige Rekonvaleszenz nutzte der aus Tennessee stammende Hoge nicht nur um körperlich wieder auf den Damm zu kommen, sondern auch um die restlichen Songs für das seinerzeit schon begonnene (aber noch unbetitelte) Album zu schreiben.

Nach all dieser sicherlich nicht einfachen Leidenszeit klingt Will Hoges neues Album, das wenig überraschend "The Wreckage" betitelt ist, unumwunden erleichtert, befreit und optimistisch, mitunter natürlich auch melanacholisch und nachdenklich, doch niemals erdrückend schwermütig. Hoges Unfall wird innerhalb der Lyrics nie offen thematisiert, sondern schimmert eher zwischen den Zeilen und wird im Geflecht recht unscheinbar wirkender Beziehungsanalysen aufgearbeitet. Wüsste man nicht um die Hintergründe, könnte man die Interpretation dieser 'love-stories' durchaus auch in eine andere Richtung lenken.

Rein musikalisch hat Mr. Hoge nichts an Kraft, Energie und Elan verloren. Im Vergleich zu seinem letzten hervorragenden Studiowerk "Draw The Curtains" klingt "The Wreckage" ähnlich zielgerichtet, gut strukturiert und souverän, jedoch ohne den damaligen ruppigen Southern-Soul Ansatz, sondern ein wenig mehr nach Mainstream-Roots-Pop der niveauvollen Sorte, so wie man es in den Siebziger Jahren vom amerikanischen Radio gewohnt war. Da hört man immer wieder den Geist solch großartiger Songschreiber wie Tom Petty, Bruce Springsteen, Bob Seger und Frankie Miller (schon okay, Miller ist Schotte...) durch und trällert nach wenigen Minuten die eine oder andere Hookline nach, ohne recht zu wissen, dass man dem Charme dieses eindrucksvollen und charismatischen Sängers längst erlegen ist. Will Hoges Stimme macht den Unterschied aus. Er ist schlicht und einfach einer der besten Sänger überhaupt.

Ken Coomer (ex-WILCO), der ja auch schon "Draw The Curtains" mit einem hervorragenden, jenseits aller Sterilität operierenden Klang ausgestattet hatte, zeichnet der Combo erneut ein sattes und wohlig warm klingendes Soundbild, in dem kraftvolle elektrische wie akustische Gitarren dominieren. Straighte Rocker, Midtempo-Songs und Balladen halten sich so ziemlich die Waage und wenn nach gut 40 Minuten das Album ohne einen einzigen Aussetzer sein Ende findet, ist man geneigt, "The Wreckage" gleich nochmal zu hören. Allein aus einem einzigen Grund: Von solch einer Qualitätsarbeit kann man nie genug kriegen. Also, unbedingt anhören, Freunde!

Nur schade, dass die für dieser Tage anberaumte Europa-Tour (u.a. mit Terminen in Hamburg und Berlin) aus mir unbekannten Gründen gecancelled wurde. Denn 'live' soll Will Hoge ein absoluter Kracher sein. Trösten wir uns derweil mit "The Wreckage".

Frank Ipach, 31.01.2010

 

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