Wille And The Bandits Grow, Fat Toad Records, 2014 |
Wille Edwards | Vocals, Guitar, Dobro & Lap Steel | |||
Matthew Brooks | Bass, Keyboards & Backing Vocals | |||
Adnrew Naumann | Drums, Percussion & Backing Vocals | |||
Gast: | ||||
Kat Marsh | Additional Vocals | |||
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01. Got To Do Better | 07. Why'd You Do It | |||
02. Gypsy Woman | 08. Son Of The Gun | |||
03. Try To Be Yourself | 09. Keep Moving On | |||
04. Under The Groove | 10. Forgiveness | |||
05. Butterfly For A Day | 11. Angel | |||
06. Still Go Marching In | ||||
Die Briten sind einfach Meister des Understatements. Das gilt auch für WILLE AND THE BANDITS, deren Frontmann Willie Edwards zwar gebürtiger Australier, aber inzwischen im vereinigten Königreich heimisch geworden ist, und seine beiden englischen Mitstreiter. Denn dieser Bandname klingt doch eigentlich nach einer Truppe, die in Dinslaken beim Schützenfest abends im Bierzelt aufspielt und nicht nach einer der heißesten Rocktrios, die dem Rezensenten in den Player gelangt sind. Auf ihrem Album “Grow“ zünden die Jungs feinsten Roots rock (mit der Betonung auf dem zweiten Wort), der mit Elementen des Blues (Under The Groove; Butterfly For A Day) und Folk, gelegentlich sogar mit einem kleinen Schuss Reggae veredelt worden ist.
Man merkt der Band in jeder Sekunde ihre reiche Liveerfahrung an (man hat schon mit DEEP PURPLE, JOE BONAMASSA oder STATUS QUO die Bühne geteilt und dabei durchaus Eindruck hinterlassen), die saftigen Arrangements sind voller Spielfreude und Sinn fürs Wesentliche. Das Songmaterial ist ebenso abwechslungsreich wie hochklassig, die Songs kommen auf den Punkt und sind trotzdem nicht nur simple Blaupausen für die Liveimprovisation. Willie Edwards ist sowohl als Sänger als auch als Gitarrist eine Granate, dazu merkt man den Jungs dass in unzähligen Liveschlachten gereifte blinde Verständnis untereinander an.
Zum Abschluss gibt es das Highlight eines durchweg grandiosen Albums: das elfminütige Angel ist gleichzeitig Jam Rock, Flamenco, Latin und ein gnadenlos guter Roots Rock-Kracher, wie man ihn sonst nur von NEIL YOUNG präsentiert bekommt – und das alles in einem Stück, ohne dabei aus der Spur zu geraten. WILLE AND THE BANDITS wirkt wie das JOHN BUTLER TRIO mit nachhaltig Fuß auf dem Gaspedal und ist eine ganz dicke Empfehlung für alle Freunde hochwertiger, handgemachter Rockmusik. Ganz bestimmt auch live mehr als wärmstens zu empfehlen – also die Augen offen halten für dieses Trio.