William Clark Green Rose Queen, Blue Rose Records, 2014 |
William Clark Green | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Jay Saldana | Drums, Percussion | |||
Cameron Moreland | Bass | |||
Steven Marcus | Guitar | |||
Brian Keane | Organ, Piano | |||
Rob McNelley | Guitar | |||
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01. Rose Queen | 07. Hangin' Around | |||
02. Remedy | 08. Let's Go | |||
03. Dead Or In Jail | 09. Take Me Away | |||
04. It's About Time | 10. What It Takes To Be Me | |||
05. She Likes The Beatles | 11. Welcome To The Family | |||
06. Drowning | ||||
Beatles oder Stones? Es ist die Gretchenfrage nicht nur der Pop- und Rockmusik, sondern auch so mancher Beziehung. Zwei Charaktere, die eigentlich nicht zueinanderpassen, und selten wurde das so treffend beschrieben, wie auf "Rose Queen", dem dritten Longplayer von William Clark Green. „She likes the Beatles and I like the Stones, she likes romantic movies, I like Indiana Jones; she goes to church, while I stay at home, she likes the Beatles and I like the Stones.”
Aber keine Sorge, obwohl der zutiefst texanische Sänger in diesem und in allen anderen Songs des Albums keine heile Welt beschreibt, finden er und seine Beatles-Herzdame doch zueinander. Ein bisschen good-time-feeling muss sein in Tyler, Texas, der Geburtsstadt von Clark, der auch das ganze Album gewidmet ist. Wenngleich die Realität in Dead Or In Jail dann doch wieder ganz anders aussieht. Auch Drowning ist eher ein Song für die letzten einsamen Nachtstunden auf der Straße oder in einer gottverlassenen Bar.
Mit Anfang 30 hat William Clark Green schon jenes verbrauchte Timbre in der Stimme, das einen echten Roots-Musiker abseits des amerikanischen Mainstreams auszeichnet. Kein Wunder also, dass er auf dem Blue Rose Records-Label gelandet ist und sich dort neben anderen Red-Dirt-Größen wie Cody Canada oder Reckless Kelly einreihen darf. Und einige Songs wie das fingerschnippende Let’s go oder der rockige Titeltrack Rose Queen setzen sich auch unmittelbar im Hirn fest.
Aber Green hat auch das Pech, an den anderen Koryphäen im Blue-Rose-Stall gemessen zu werden. Und da kann er sich zwar zwischen dem staubtrockenen Rock eines Paul Thorn und der Melodieseligkeit eines Todd Thibaud seinen Platz suchen, aber Green hat weder die kantige Eindringlichkeit Thorns, noch die verschmitzte Gelassenheit von Thibaud. Und weil manche Songs auch ein wenig brav daher kommen, mit Gitarrensoli, denen am Ende die Schärfe wegproduziert wurde und Drums, die kaum auffallen, bleibt am Ende von "Rose Queen" doch das Gefühl zurück, da wäre mehr drin gewesen.
Aber in der amerikanischen Rosen-Hauptstadt Tyler wird ja nicht nur jedes Jahr eine neue "Rose Queen" gekürt, sondern auch immer wieder neuen Blüten zum Wachstum verholfen. „I bet you thought I was a better man, now you know the truth“, singt Green in What It Takes To Be Me, „I’ve been out singing the songs about the wrong I’d done, guess it finally got through to you”. Das lässt auf weitere spannende Alben des Texaners hoffen.