Willie Nelson

A Beautiful Time

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.05.2022
Jahr: 2022
Stil: Country
Spiellänge: 49:19
Produzent: Buddy Cannon

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Plattenfirma: Legacy/Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. I'll Love You Till The Day I Die
02. My Heart Was A Dancer
03. Energy Follows Thought
04. Dreamin' Again
05. I Don't Go To Funerals
06. A Beautiful Time
07. We're Not Happy (Till You're Not Happy)
 
08. Dusty Bottles
09. Me And My Partner
10. Tower Of Song
11. Live Every Day
12. Don't Touch Me There
13. With A Little Help From My Friends
14. Leave You With A Smile
Musiker Instrument
Willie Nelson Vocals, Guitar
Jim 'Moose' Brown Hammond B3-Organ, Wurlitzer
Fred Elringham Drums
Barry Bales Upright Bass
Bobby Terry Electric Guitar, Acoustic Guitar, Steel Guitar
James Mitchell Electric Guitar
Mickey Raphael Harmonica
Melonie Cannon Background Vocals
Tracks 6, 7 & 13:
Catherine Marx Wurlitzer, Piano, Hammond B3
Chad Cromwell Drums
Bobby Terry Acoustic Guitar, Electric Guitar
Mike Johnson Steel Guitar
Lonnie Williams Drums, Percussion
Kevin 'Swine' Grant Upright Bass

Da schlurft er dahin, in den Sonnenuntergang, die Sechssaitige (namens "Trigger") unter dem Arm. Der letzte Cowboy. Oder der letzte Indianer? Willie Nelson wirkte zeitlebens wie die natürlich Symbiose aus diesen beiden. Aber was heißt "zeitlebens"? Das klingt, als wäre der Country-Star schon verschieden, dabei ist er gerade mal 89 Jahre alt. Da kann man ja wohl mal ein neues Album erwarten! Und so schart Willie die seinen und ein paar befreundete Musiker um sich uns spielt ein paar neue und ein paar alte Songs ein.

Rodney Crowell und Chris Stapleton sind die Autoren von I'll Love You Till The Day I Die, aber wie üblich macht ihn sich Willie komplett zu eigen. Mit seinem ganz eigenen Gesangsstill, seiner ebenso wenig unverkennbaren Akustikgitarre und falls noch ein I-Tüpfelchen fehlen sollte, dann setzt das Mickey Raphael mit seiner Mundharmonika drauf, was ja praktisch auch ein Markenzeichen bei Willie Nelson ist. Wunderschöne Ballade ohne jegliche Alterserscheinung. Wie auch bei dem herrlichen Country-Midtempo-Song My Heart Was A Dancer. Hat man den geringsten Faible für diese Musik, kann man sich nichts besseres vorstellen, als dazu auf der Veranda das Feierabend-Bier zu schlürfen.

 

Was, bei aller Beschaulichkeit, nicht heißen soll, dass hier bierselig vor sich hingeschaukelt wird. Gerade in den ruhigen Tönen von Energy Follows Thought hat der Sänger warnende Worte versteckt. "Be careful what you ask for" und "be careful what you think", denn aus Worten und Gedanken, werden Taten. Selten war es so wichtig das zu beherzigen, wie in diesen Zeiten. Wie üblich, ist die Band hochkarätig besetzt, aber es ist Nelson, der stets die Fäden in der Hand hat und durch seinen unverkennbaren Stil heraussticht. I Don't Go To Funerals, ein weiterer feinster Country-Titel, mit einem Augenzwinkern und eigentlich keine schlechte Idee. So geht man seiner eigenen womöglich aus dem Weg.

Die beiden Shawn Camp-Titel, A Beautiful Time und We're Not Happy (Till You're Not Happy) gehören für mich zu den besten Songs hier. Nicht weil da eine leicht veränderte Band spielt, sondern, weil man sowohl die Ballade, als auch den flotteren Road-Song einfach so cool überzeugend bringt, dass man nur fasziniert zuhören kann. Also, wenn irgendein Künstler im Alter rein gar nichts von Klasse und Ausstrahlung eingebüßt hat, dann wohl Willie Nelson.

 

Und da geht's nicht um ein paar einzelne Songs. Da wird nicht vor Klassikern, wie Leonard Cohens Tower Of Song zurückgeschreckt und an With A Little Help From My Friends haben und durften sich überhaupt nur weniger Sänger überzeugend vergehen. Und wenn das einer aus dem Country-Lager kann und darf, dann ist das dieser hier. Denn, wie immer, klingt der Songs dann so, als wäre es schon immer ein Nelson-Song gewesen. Auf dem Backcover des Albums sieht man Willie, wie er mit beiden Beinen in die Höhe springt. Ich sehe das jetzt nicht als Zeichen, dass er neue Höhen erreicht, aber so leicht "erhebend" ist sein neues Album allemal. Vielleicht fängt man mit Live Every Day ("like it was your last one") an.

 

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