Willie Nile House Of A Thousand Guitars, Blue Rose Records, 2009 |
Willie Nile | Vocals, Guitars, Piano, Pump Organ | |||
Andy York | Guitars, Backing Vocals | |||
Steuart Smith | Guitars, Piano, Pump Organ | |||
Brad Albetta | Bass | |||
Rich Pagano | Drums, Percussion, Backing Vocals | |||
Frankie Lee | Drums, Backing Vocals | |||
Brian Mitchell | Organ, Piano | |||
Stewart Lerman | Bass, Guitar | |||
Rob Morsberger | Strings | |||
Christopher Hoffman | Cello | |||
Charlie Elgart | Organ | |||
Hirsh Gardner, Trace Gardner, Michela Gardner | Backing Vocals | |||
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01. House Of A Thousand Guitars | 07. Give Me Tomorrow | |||
02. Run | 08. Magdalena | |||
03. Doomsday Dance | 09. Little Light | |||
04. Love Is A Train | 10. Touch Me | |||
05. Her Love Falls Like Rain | 11. The Midnight Rose | |||
06. Now That The War Is Over | 12. When The Last Light Goes Out On Broadway | |||
Willie Nile, der vor wenigen Wochen sein 61. Lebensjahr vollendete und sein Albumdebut bereits 1980 gab, wird gemeinhin als 'Songwriter's Songwriter' tituliert, genießt also vielerorts eine hohe Reputation, verkauft seine Alben aber leider nur in überschaubaren Stückzahlen, teilt somit das Schicksal so einiger guter Artisten im Strudel des Rock'n'Roll Business.
Jetzt hat der aus Buffalo (New York) stammende Sänger und Gitarrist, nach seinem hoch gelobten 2006er "Streets Of New York" Album, ein weiteres kleines Juwel veröffentlicht, das unser lieb gewonnenes Blue Rose Label in Deutschland unter die Rock-Gemeinde bringen möchte. Und, Leute, hört genau hin, die Lobeshymnen der namhaften Kollegen, seien es Lucinda Williams, Lou Reed, Ian Hunter, Graham Parker et al, kommen nicht von ungefähr. Der Mann kann's in der Tat.
"House Of A Thousand Guitars" ist ein vitales, energiestrotzendes, enorm kurzweiliges, im klassischen Ton gehaltenes 12-Song-Paket, das mit dem eröffnenden Titelsong gleich unser aller gemeinsame große Liebe, die Rockmusik, als Refugium der Glückseligkeit, als Allheilmittel, als legale Droge apostrophiert. Recht so, Willie, diesem Pfad können wir alle bedenkenlos folgen.
Druckvolle Gitarren, ein Chorus, den Bruce Springsteen kaum besser hätte inszenieren können, bahnt sich dieser fulminante Titelsong unweigerlich seinen Weg direkt in die Herzen der Hörer. Simpel zwar, aber tadellos rockend und mit dem gewissen Etwas ausgestattet, das schließlich mitreisst und dir bei entsprechender Lautstärke den Kopf verdreht.
Die beiden folgenden Tracks, Run, dessen Chorus an Tom Pettys Handschrift gemahnt, und das brodelnde Doomsday Dance, das einem Ian Hunter auch gut zu Gesichte stehen würde, sorgen für eine aufgekratzte Stimmung und taugen für jeden Rock'n'Roll Dancefloor. Große Klasse.
Während sich auf diesen ersten drei Tracks Willie Nile mit dem ehemaligen John Mellencamp Spezi Andy York an der Gitarre im wahrsten Sinne des Wortes verstärkt, tritt in den folgenden, etwas flächiger und weniger vehementen Titeln der gute alte Steuart Smith (EAGLES, Rodney Crowell, Shawn Colvin, Mary Chapin Carpenter) in den mit reichlich Hall umkränzten Fokus.
Es herrscht eine wohltuende Ausgewogenheit zwischen packenden Rocknummern und den eher Pop-affinen BYRDS meet BEATLES Nummern, zumal neben den wechselnden Gitarristen, auch jeweils die Drummer ausgetauscht werden. Rich Pagano treibt die Rock-Knaller voran, und Frankie Lee, der Willie Nile auch bei einigen Songs als Co-Autor unterstützte, konzentriert sich eher auf die leicht zurück genommenen Drum-Parts. Willie Nile selbst kann sich nach wie vor seine stimmliche Anlehnung an Bob Dylans Gesangmanierismen nicht immer verkneifen, bewegt sich gleichsam locker und stilvoll und stets souverän im großen Spannungsfeld zwischen all den großen Songschmieden, die da heißen Bob Dylan, Tom Petty, Bruce Springsteen und Ian Hunter.
"House Of A Thousand Guitars" zeigt sich als uneingeschränkt zu empfehlende, gut gewürzte Rock-Mischung, mit zwölf tollen, Lust und Laune vermittelnden Songs, lässt somit kaum Wünsche offen und mehrt die Pluspunkte auf Willie Niles Songwriter-Konto.