Willie Stradlin

Willie Stradlin

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.03.2008
Jahr: 2007

Links:

Willie Stradlin Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Willie Stradlin, Eigenlabel, 2007
Heath MoltonVocals. Electric Guitars
Devin RobbersonVocals, Acoustic Guitars
Jimmy StengelLead Guitars
Jim WardBass
Andrew HollandDrums
Produziert von: Mike McClure Länge: 48 Min 18 Sek Medium: CD
01. Chop Away08. On And On
02. Music Man09. Drinkin' Slow
03. Ain't That Right10. Can't Keep Your Love
04. Lonely Driver11. Truth
05. Smoke On The Highway12. Livin' For The Weekend
06. Empty Bottles13. Drinkin' Tobacco And Smokin' Stoli
07. Sweet Melissa

Es ist schon manchmal abenteuerlich, was einem unter dem Label "Red-Dirt" so alles angeboten wird. Beim sogenannten "Southern-Rock" hat man sich ja mittlerweile fast schon an den Etikettenschwindel gewöhnt. Seit einigen Jahren geschieht beim Red-Dirt ähnliches: alles was aus dem Dreieck Oklahoma City, Dallas und Little Rock kommt, wird in der neuen Schublade abgelegt. Doch an den Marktführern dieses Genres Cross Canadian Ragweed, Reckless Kelly und vor allem der Eli Young Band können diese Bands zumeist nicht einmal kratzen
Woher kommt eigentlich dieser merkwürdige Begriff "Red Dirt"? Wie gesagt: das Dreieck aus den drei o.g. Städten umfasst die Bundesstaaten Texas, Oklahoma und Arkansas - brettflache, weite Ebene und vor allem staubig. Dieser Staub hat eine rötliche Farbe, die von dem roten Verwitterungssand der Rocky Mountains stammt, der von dem ständig wehenden Westwinden herüber geweht wird. Hier leben einfache, anspruchslose Menschen vorwiegend von der Rinderzucht oder vom Öl und man hört Country. Die junge Generation hat diesen Country mit einem knackig-frischen, eigentlich recht simplen R'n'R unterlegt und ab geht die Luzy. Irgendwann entdeckte irgendein cleveres Landei die wunderschöne Schublade "Red-Dirt" und seitdem verkauft sich diese Mucke landesweit äußerst erfolgreich.

WILIE STRADLIN kommen aus dieser Kante, klingen so ähnlich und es ist völlig klar, wo sie eingeordnet werden und da zwei Songs auch noch etwas swampig rocken, gibt's sogleich ganz frech noch das "Southern-Rock"-Label obendrauf. Damit wir uns nicht falsch verstehen: WILLIE STRADLIN haben ein gutes Debut-Album vorgelegt und Potenzial nach oben ist ebenfalls vorhanden. An die vorhin genannten Bands reichen sie aber bei weitem nicht heran und mit Southern-Rock hat das schon garnichts zu tun - ich würde es schlicht und einfach als das bezeichnen, was es letztendlich auch ist: Country-Rock, auch wenn sich das weniger aufregend anhört.

Die beiden Paten von WILLIE STRADLIN heißen Willie Nelson und Izzy Stradlin, dem vormaligen Guns'n'Roses-Gitarristen - beide grosse Heroes von Sänger, Gitarrist und Bandleader Heath Molton. Seit Ende 2005 musiziert das Quintett zusammen und hat sich einen festen Platz als regionale Größe erspielt, indem man sich mit allen Vorbildern bereits gemeinsam auf einer Bühne mass. Dieses Debut-Album soll nun den landesweiten Durchbruch bringen. Uns wurde die hier zu besprechende CD direkt aus dem Kreis der Musiker zugeschickt, scheinbar traut man dem 'hooked on music' in den US zu, einiges bewegen zu können.

Los geht's mit einem Cover von Namensgeber Izzy Stradlin, aber Chop Away ist so etwas von altbacken, dass es nur so staubt (rötlich natürlich - soviel Spass muss sein). Ein äußerst simples Riff auf dem eine Harp inspirationsfrei quietscht, da hilft nur eines: ganz schnell skippen .... doch auch Music Man weiß mich nicht zu überzeugen. Doch -meinem Herrgott sei's gedankt- das sollen die beiden einzigen Ausfälle WILLIE STRADLINs bleiben. Mit Smoke On The Highway wird gar ein richtig swampiger Rocker ausgepackt, bei dem einem die Augen so richtig feucht werden - zuviele sind bereits gestorben ....
On And On ist für sich betrachtet ein grossartiger Southern-Rocker alten Zuschnitts, wenn er nicht kompositorisch wie dramaturgisch dem Highway Song von BLACKFOOT so frappierend gleichen würde. Kurz, knapp und knallhart wird Drinkin' Slow 'runtergerockt, dahinter noch einen staubtrockenen Rocker mit Can't Keep Your Love geschoben.
Zum Abschluss drücken WILLIE STRADLIN ihrem Debut-Album noch einen ganz fetten Stempel auf: Truth und Living For The Weekend sind zwei knackige Roots-Rocker, die eindeutig in die Oberklasse dieses Genre gehören. Augenzwinkernd beschließen die Jungs ihre Arbeit, trinken Tabak und rauchen Bier, Drinkin' Tobacco And Smokin' Stoli, wie es sich für einen Bewohner dieses staubigen Landstrichs gehört.

Gewisse Schwächen zu Beginn bügeln WILLIE STRADLIN ab etwa der Mitte ihres "Same Titled"-Debuts doch noch aus, sodass in der Summe eine Kaufempfehlung für Country- und Roots-Rocker ausgesprochen werden kann. Nicht ohne dem geneigten Leser, der sich in dieser Ecke beheimatet fühlt, die Eli Young Band noch einmal nachdrücklich zu empfehlen.

Steve Braun, 20.03.2008

 

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