Wishbone Ash

Argus - "Then Again" Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.01.2009
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Argus - "Then Again" Live, Talking Elephant, 2008
Andy PowellGuitar & Vocals
Jyrki "Muddy" ManninenGuitar & Vocals
Bob SkeatBass & Vocals
Joe CrabtreeDrums
Produziert von: Andy Powell & Leon Tsilis Länge: 73 Min 44 Sek Medium: CD
01. Intro: George Taylor Morris07. Blowin' Free
02. Real Guitars Have Wings08. The King Will Come
03. Mountainside09. Leaf And Stream
04. Growing Up10. Warrior
05. Time Was11. Throw Down The Sword
06. Sometime World12. Way Of The World

Über "Argus" muss man sicher keine Worte mehr verlieren. Einer der Klassiker der Rockgeschichte! Selbst wer kein WISHBONE ASH Fan ist, die Platte vielleicht gar nicht besitzt, kann die Melodien solcher Perlen wie Blowin' Free, Warrior oder Throw Down The Sword zumindest der Band zuordnen. Einflüsse für den Twin-Guitar Sound sollen bei den ALLMAN BROTHERS liegen, aber wie WISHBONE ASH klingt sonst niemand. Selbst nach über 40 Jahren - in nahezu komplett geänderter Besetzung - nicht, wie man Steve Brauns Konzertbericht vom letzten Jahre entnehmen kann.
Aus meiner Sicht, sind die ersten Scheiben der Band, bis einschließlich der Live-Doppel-LP, unverzichtbar. "Argus" nimmt da natürlich noch eine herausragende Position ein. Jetzt kommt aber das große ABER: Ja, eine Menge Künstler und Bands sind in den letzten Jahren dazu übergegangen, einen Meilenstein in seiner Gänze auf die Bühne zu bringen und das halte ich auch für so legitim wie wünschenswert. Hat man doch als Vinyl-Zögling - wo man noch nicht problemlos zwischen den Songs hin und her zappte - die Scheiben oft so genau im Kopf, dass man am Ende von einem Song schon die ersten Töne des nächsten summen konnte. Ja, sogar die Länge der Pause hätte man Zehntelsekunden genau vorhersagen können. So hat man manches Album lieb gewonnen und so etwas im Konzert geboten zu bekommen, ist sicher eine tolle Sache. JETHRO TULL und DEEP PURPLE sind nur zwei Bands, die Selbiges schon getan habe.
Aber (hier ist es!), muss man das deswegen gleich noch einmal auf Tonträger veröffentlichen? Hat man überhaupt eine Chance, dem Klassiker gerecht zu werden? Wo doch das Original so in den Köpfen steckt?

Eigentlich nicht. Zum einen, wie Andy Powell in den Liner-Notes richtig bemerkt, hatte man auch damals schon die Möglichkeiten von Overdubs und Multitrackings, zum anderen ist instrumental sich das Potenzial vorhanden, aber die Stimmen sind eben nicht mehr die von damals. Und liegt das Hauptproblem.
Zuerst aber lassen es sich die Vier aber nicht nehmen, ein paar Nummern neueren Datums zu spielen. Woher die deutlichen Keyboard/Synthesizer-Töne kommen, ist nicht vermerkt. Vom Band? Nichtsdestotrotz wird schnell klar, dass der Finne "Muddy" Manninen (u. a. HAVANA BLACKS und GRINGOS LOCOS), der den Finnen Ben Granfelt (auch schon mal GRINGOS LOCOS) bei WISHBONE ASH beerbte, bestens (besser!) mit Andy Powell harmoniert - schön getrennt in "Left Channel" und "Right Channel". Real Guitars Have Wings ("Nouveau Calls", 1987) und das Instrumental Mountainside ("Illuminations", 1996) sind nicht zu unrecht schon kleine Fan-Favoriten und mit Growin' Up, vom aktuellen "Power Of Eternity" unterstreicht man, dass die Inspiration auch heute noch funktioniert.
Aber dann: Das bekannte Akustikgitarren-Intro wird zwar von der Elektrischen übernommen, dennoch sofort erkannt. "I've got to rearrange ." schon schwelgt man in Träumen, wobei man die Stimmen halt doch etwas anders, harmonischer, schöner, verträumter ., besser, im Kopf hat. Das durchzieht das ganze Album, wenn es auch nicht immer so deutlich wird wie bei solchen Passagen.
Die bittersüße Gitarrennote, die Sometime World eröffnet und sich mit einigen von Peter Green gespielten Tönen um den schönsten Gitarrenton aller Zeiten streitet, kommt im Studio zweifellos prägnanter. Der jazzige, an "Pilgrimage" erinnernde Gesang im Mittelteil kommt passabel und wo man auf "Argus" ausblenden musste, bevor sich die Band in Endlos-Dudelei verliert, findet man hier natürlich einen, nicht unbedingt guten, Schluss.
Blowin' Free kommt seit Jahr und Tag live besser als im Studio und so kann ich auch hiermit gut leben. Obschon auch hier etwas Druck beim Gesang fehlt und die Luft wird auch manchmal knapp.

Die sich aufbauende Spannung - sehr effektiv von einem Wah-Wah-Pedal bereichert - die sich in das Gitarrenthema von The King Will Come entlädt, kommt gut und überhaupt ist der Song hier mit die gelungenste Interpretation. Gefällt mir sehr gut!
Warrior ist handwerklich auch hervorragend gemacht, aber mir erscheint es etwas hüftlahm, als ginge man mit zu viel Ehrfurcht ans Werk.
Das erscheint mir anfangs auch bei Throw Down The Sword und die etwas atemlosen Stimmen helfen im Verlauf nicht unbedingt. Aber: Ein unverwüstlicher Geniestreich und das Solo macht einiges wett.
Abschließend hängen sie noch Way Of The World, die Jam-Nummer aus dem 78er Album "No Smoke Without Fire" hintendran, was die Spannung wohltuend löst und für einen feinen Schluss sorgt.
Wen man das ganze live vor der Bühne miterleben darf - oder durfte, wie an diesem 6. Mai 2008 in Washington - , ist das sicher ein herrliches Erlebnis. Wer die Original-LP in sein Herz geschlossen hat, wird hier nicht unbedingt zu Tränen gerührt. Eine schöne, gut klingende Live-Scheibe ist es dennoch.

Epi Schmidt, 07.01.2009

 

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