Wishbone Ash

Portsmouth 1980

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.01.2022
Jahr: 2021
Stil: Rock
Spiellänge: 91:57
Produzent: Peter J. Reynolds

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Plattenfirma: Snapper Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
CD 1:
01. Doctor
02. Blind Eye
03. The Way Of The World
04. Living Proof
05. The King Will Come
06. Lifeline
07. Insomnia
 
CD 2:
01. Phoenix
02. Blowin' Free
03. Queen Of Torture
04. Helpless
05. Jail Bait
06. Bad Weather Blues
07. Too Much Monkey Business
Musiker Instrument
Andy Powell Guitar, Vocals
Martin Turner Bass, Vocals
Laurie Wisefield Guitar, Vocals
Steve Upton Drums

Von WISHBONE ASH ist man, was Live-Alben angeht, eigentlich ganz gut versorgt. Gerade durch ihre “Road Works“-Reihe ist da in den letzten Jahren einiges veröffentlicht worden und die legendären “Live Dates“ haben auch dann und wann noch Nachwuchs bekommen. Dazu wurde die Mode komplette Alben-Klassiker live zu spielen übernommen, sodass es von “Argus“ auch den ein oder anderen Live-Mitschnitt gibt. Mir geht’s wahrscheinlich wie den meisten, und die Urbesetzung der Band ist das Maß aller Dinge. Nicht umsonst ist besagtes “Live Dates“-Doppelalbum die Live-Referenz von ASH. Wobei mir zum Beispiel auch “On Air“, mit Live-Aufnahmen von 1971, '72 und '77 sehr gut gefällt.

 

Es gibt aber auch die Fraktion, die gerade die Zweitbesetzung sehr zu schätzen weiß, als Laurie Wisefield die zweite Gitarre von Ted Turner übernahm. Ich bin durchaus der Ansicht, dass die ersten vier Alben der Band unschlagbar sind, aber “Just Testing“ (1980) gehört für mich zu den besten Alben der Band. Selbst wenn der Sound da schon etwas von den 80ern beeinflusst wurde. Schon der Beginn, mit Living Proof, finde ich genialer Einstieg. Und entsprechend freue ich mich, dass mit “Portsmouth 1980“ nun ein Mitschnitt vom 15 Februar 1980 vorliegt, der einiges von jenem Album und die üblichen Klassiker zu bieten hat. Außerdem ist die Auswahl von Live-Alben dieser Besetzung ja durchaus überschaubar. “Hot Ash“ fand ich ganz gut, aber leider nur eine einfache LP und – glaub ich – als CD nie erschienen.

 

Laut Info wurden diese Aufnahmen hier neu remastered. Ob und wo die schonmal erschienen sind, entzieht sich meiner Kenntnis, ist aber auch zweitrangig. Denn bereits mit dem Opener Doctor spürt man, wie engagiert die Vier hier zugange waren. Der oftmals sträflich vernachlässigte Titel erinnert hier besonders an die Kollegen von THE WHO und Martin Turner scheint sich direkt als John Entwistle zu versuchen, wenn man sich seine Bass-Läufe anhört. Und auch Powell und Wisefield sind von Beginn an bestens aufgelegt, wie auch Steve Upton in Blind Eye seine Drummer-Qualitäten unterstreicht. Richtig Spaß machen natürlich die Twin-Gitarren, das Markenzeigen von WISHBONE ASH. Die kommen in Blind Eye gewohnt treffsicher und werden von so einem Boogie zusätzlich befeuert.

 

Die Bandklassiker, unter anderem The King Will Come, Phoenix, Blowin Free und Jail Bait, kommen mitreißend, in gewohnter Qualität und mit dem ein oder anderen Schnörkel, der dafür sorgt, dass man sich von anderen Aufnahmen etwas abhebt. Für mich sind es aber vor allem die Titel von “Just Testing“, die hier das Salz in der Suppe sind. Songs wie Insomnia müssen ohne die Soundergänzungen der Studiotechnik auskommen und für meine Ohren bekommt ihnen das durchaus und die Live-Atmosphäre beflügelt auch den Vortrag der Band. Da scheint mir Lifeline etwas schneller gespielt und auch das vom “stripped“ Sound profitierend. Aber auf jeden Fall zeigt sich, das diese beiden Titel Glanzlichter im Repertoire der Band sind, die von dem hard-rockenden Helpless noch übertroffen werden. Für mich ein Song, der in jedes Konzert der Band gehört.

 

Mit dem Blues-Boogie Bad Weather Blues treiben es die vier Musiker dann auf die Spitze zu und im fortgeschrittenen Konzert harmonieren Powell und Wisefield mit traumwandlerischer Sicherheit und machen jedes Mal wieder Spaß, wenn sich ihre Gitarren 8 ½ Minuten lang “umgarnen“. Als Höhepunkt dann eine rasante Version von Chuck Berrys Too Much Monkey Business, die so richtig abgeht. Die Halle in Portsmouth dürfte gekocht haben und auch sitze keineswegs still, während diese beiden Silberling rotieren. Wer auf die rockigere Seite von ASH steht, dem würde ich empfehlen hier zwingend reinzuhören.

 

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