Titel |
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01. Tempus Mori Est |
02. Angel Of Death |
03. Marauders |
04. Evil Eye |
05. The Chosen One |
06. Phoenix Fire |
07. Siren's Song |
08. Eye Of The Storm |
09. Last Rites |
10. Warrior |
Musiker | Instrument |
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Kev Moore | Gesang |
Mike Koch | Guitars, Keyboards, Percussion, Glockenspiel & Backing Vocals |
Jan "Little John" Normark | Bass |
Paul Martin | Gitarre |
Jesper Haugaard | Schlagzeug |
WITCH CROSS gehören zu den dienstältesten noch aktiven dänischen Heavy Metal-Bands. 1979 gegründet veröffentlichte das Quintett 1984 sein Debüt, “Fit For Fight“, das auch heute noch als Klassiker in der Headbanger-Szene (und nicht nur in ihrer Heimat) gilt. Seitdem ist natürlich einiges in der Band-Besetzung passiert (nur noch Gitarrist Mike Koch und Bassist Jan Normark sind von der Ur-Besetzung noch übrig), so dass WITCH CROSS es in der Zwischenzeit lediglich auf ein weiteres Studio-Album (das 2013er Werk “Axe To Grind“) gebracht haben. Nun also meldet sich die Gruppe mit “Angel Of Death“ zurück.
Darauf bietet die Band den traditionellen klassischen Metal, der schwer beeinflusst wurde von der New Wave of British Heavy Metal. Dementsprechend werden die neun Songs, plus das Intro Tempus Mori Est, auch in dem dazu passenden Sound präsentiert und produziert. Auch dafür zeichnete sich Gitarrist und Ur-Gestein Mike Koch verantwortlich und man merkt schon, dass er hier generell die frühen 80er als Klang-Referenz herangezogen wurden. Aber natürlich hat Koch auch dafür gesorgt, dass die Band hier schön druckvoll und warm-klingend rüberkommt. Die weiteren Produktionsschritte Mixing und Mastering legte die Band dann in die vertrauenswürdigen Hände von Mike Exeter (der unter anderem schon für JUDAS PRIEST arbeitete BLACK SABBATH) und Jacob Hansen (unter anderem VOLBEAT und PRETTY MAIDS).
Neben den Landsmännern von MERCYFUL FATE (etwa bei Siren‘s Song, bei dem Moore auch gesanglich einiges aus den höheren Lagen der Stimmbänder rausholt) hört man hier auch zum Beispiel frühe IRON MAIDEN durch, zumindest sind die Gitarren-Licks bei Phoenix Fire sicherlich von Dave Murray und Adrian Smith beeinflusst worden. Angel Of Death erinnert mich eher an SAXON, was auch daran liegt, dass Sänger Kev Moore teilweise eine frappierende Ähnlichkeit zu Biff Byford aufweist. Evil Eye könnte hingegen eher von frühen JUDAS PRIEST (etwa zur Zeit “Screaming For Veangeance“ oder “Defenders Of The Faith“) stammen. Koch und der zweite Gitarrist Paul Martin haben hier wirklich einige famose Riffs am Start.
Generell muss man der Band auch einfach zu Gute halten, dass sie ja nicht irgendwie „retro“ zu Werke geht, sondern ja zu dieser „Ursuppe“ der Heavy Metal-Szene gehört, die dieses Genre damals mit geprägt haben – und sei es eben auch nur mit einem Album gewesen. Man merkt dem Material auch auf “Angel Of Death“ konstant an, dass die Band diese Musik und ihren Spirit immer noch genauso authentisch präsentieren wie die Legenden der Szene, also IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, SAXON etc.
Denn WITCH CROSS ist mit “Angel Of Death“ ein durch und durch starkes Spät-Werk gelungen, das wohl in den glorreichen 80ern der Band zu weltweitem Ruhm verholfen hätte. Hier stimmt wirklich Alles: Songs, Riffs, Gesang und die Produktion transportieren den Hörer in die glorreiche Zeit des Heavy Metal zurück. Zu diesem passenden Old-School-Vibe passt auch die Aufmachung der CD, wobei das Artwork aber bei einer Vinyl-Scheibe wohl noch viel besser zur Geltung kommt. Also, wer einen Plattenspieler besitzt, sollte sich dieses Scheibe als Vinyl zulegen.