Within Temptation

Bleed Out

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.10.2023
Jahr: 2023
Stil: Modern Metal
Spiellänge: 47:21
Produzent: Daniel Gibson

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Promotion: Another Dimension


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Epica

Nightwish

Tesseract

HIM

Titel
01. We Go To War
02. Bleed Out
03. Wireless
04. Worth Dying For
05. Ritual
06. Cyanide Love
 
07. The Purge
08. Don't Pray For Me
09. Shed My Skin
10. Unbroken
11. Entertain You
Musiker Instrument
Sharon den Adel Gesang
Robert Westerholt Gitarre
Stefan Helleblad Gitarre
Ruud Jolie Gitarre
Jeroen Van Veen Bass
Martijn Spierenburg Keyboards
Mike Coolen Schlagzeug

Die Niederländer WITHIN TEMPTATION melden sich nach vier Jahren - auch Pandemie-bedingter - Album-Funkstille mit einer neuen Scheibe zurück. Und die könnte nicht aktueller sein. Denn die Gruppe um Frontfrau Sharon den Adel und Gitarrist Robert Westerholt hat sich für "Bleed Out" Inspiration bei den Ereignissen des vergangenen Jahres inspirieren lassen. 

Denn spätestens seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine haben WITHIN TEMPTATION einen Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit dem Krieg in der Ukraine gelegt. Dann kam jedoch auch noch die Lage der Frauen im Iran hinzu, die dort für ihre Freiheit und iuhre Rechte kämpfen. Auch das wird in den neuen Stücken thematisiert. Die Themen sind als mindestens genauso heavy wie die Musik.

Dabei hat sich auch der Sound der Band weiter modernisiert. Das ist eine Entwicklung, die sich schon auf dem Vorgänger "Resist" angedeutet hatte. So kann man WITHIN TEMPTATION heute kaum noch als Symphonischen Metal im klassischen Sinne von etwa NIGHTWISH oder EPICA einordnen. Vielmehr klingt die Band mittlerweile sehr modern, sprich elektronisch, auch was die Gitarren-Sounds betrifft (die stellenweise nur noch schwer von Keyboards zu unterscheiden sind), aber weiterhin bombastisch und hymnisch.

Photo Credit: Tim Tronckoe

Der Opener We Go To War aber auch der Anfang von Bleed Out etwa kommen mit Versatzstücken daher, die man so eher von Bands wie TESSERACT kennt. Aber natürlich bleiben die Songs Song immer typisch WITHIN TEMPTATION mit hymnischen Refrains und einem Sound, der die Boxen (und dabei insbesondere die Tieftöner) zum hüpfen bringt.

Dabei geben sich die Highlights wirklich die Klinke in die Hand. Den sehr heavy ausgefallenen We Go To War und Bleed Out folgt das (g)riffige Wireless, in dem der Überfall auf die Ukraine verurteilt wird, was nur zeigt, dass die Band auch nie davor zurückschreckt, Position und Stellung zu beziehen. Worth Dying For hingegen ist eine sehr flotte Nummer, die insbesondere live eine echte Granate sein dürfte und zudem ein tolles Gitarren-Solo beinhaltet.

Eine besondere Nummer stellt Ritual dar, das zum einen sehr eingängig ist, mit seinem Breitwand-Sound auch eine Menge Pop-Appeal verbreitet, zugleich aber einen düsteren an die Finnen HIM angelegten Klang aufweist. Man könnte sich das Lied wirklich sehr gut auch im Radio vorstellen. Der Song empfiehlt sich auf jeden Fall für eine Single-Veröffentlichung. Mysteriös geht es dann mit Cyanide Love weiter, in dem auch deutscher Gesang (über die drei Affen, die nichts sehen, hören und sagen) eingearbeitet ist. Da mir die Texte der Platte nicht vorliegen, kann ich nicht sagen, ob The Purge an die Film- und TV-Serie angelehnt ist, aber der Song könnte mit dem Wechsel von ruhigen zu schnellen Passagen sehr gut als Soundtrack dazu funktionieren.

Von all den starken Lieder auf diesem Album ist aus meiner Sicht Don't Pray For Me das wahrscheinlich schwächste. Aber auch Shed My Skin kann nicht ganz an die Intensität des bisherigen Materials anschließen. Das sit natürlich jammern auf hohem Niveau, denn auf den Platten von anderen Bands würden diese Songs immer noch zu den absoluten Highlights gehören. Aber das unterstreicht nur noch einmal, wie stark der Rest der Scheibe eben ist.

Dazu kommt dann eben auch immer der mitreißende, hymnische Gesang von den Adel, den man kaum mehr aus den Ohren und dem Sinn bekommt. Wahrlich eine moderne Sirene, die mit ihrem Gesang auch die ja eher unschönen behandelten Themen in wahre Ohrenschmeichler verwandelt. Damit setzt sie dann zudem einen klanglichen Kontrapunkt zu den teilweise etwas sperrigen Riffs und harschen Klängen, die das Album auch in der Folge immer wieder zu bieten hat.

Unbroken knüpft dann ein Stück weit von der Stimmung und der Wirkung bei Ritual an, bevor die Scheibe mit dem etwas ruhiger beginnenden, dann aber Fahrt aufnehmenden Entertain You einen wieder hymnisch-bombastischen aber auch knackig-kurzen Abschluss für "Bleed Out" findet. Insgesamt ist das neue Werk eine kraft- und machtvolle Demonstration, dass WITHIN TEMPTATION eine innovative Band sind, die ihren Sound kontinuierlich weiterentwickelt, sich nicht vor schwierigen Themen scheut und klare Stellungen bezieht. In einer Szene, in der viele Stars einfach nur nicht anecken wollen, ist das eine sehr willkommene Abwechslung - zumal, wenn sie in so verdammt gute Musik verpackt wird.

 

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