Wizard Thor, Massacre Records, 2009 |
Sven D'Anna | Vocals, Keyboards | |||
Dano Boland | Guitars | |||
V. Leson | Bass | |||
S. van Heek | Drums | |||
Michael Maaß | Guitars | |||
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01. Utgard (False Games) | 07. What Would You Do | |||
02. Midgards Guardian | 08. Utgard (The Beginning) | |||
03. Asgard | 09. Stolen Hammer | |||
04. Serpents Venom | 10. Lightning | |||
05. Ressurection | 11. Pounding In The Night | |||
06. The Visitor | ||||
Die deutsche Speed/True Metal Formation WIZARD ist bereits seit 1989 aktiv. Begründet wurde die Truppe aus Bocholt ursprünglich von dem Gitarristen Michael Maaß und dem Drummer Sören van Heek. Die Bassisten V. Leson und Christian Müller, sowie der Gitarrist Sascha Visser und der Säger Sven D’Anna vervollständigten das Line-up.1991 veröffentlichten die sechs Freunde ein Demo mit dem Titel ’Legion Of Doom’, dem die beiden selbst produzierten Alben ’Son Of Darkness’ (1995) und ’Battle Of Metal’ (1997) folgten. 1995 kam es auch zu zwei tief greifenden personellen Veränderungen. Müller und Visser verließen nämlich das Kollektiv. Die übrigen Mitglieder Maaß, van Heek, Leson und D’Anna dagegen blieben bis heute, von einer kurzen Unterbrechung abgesehen, zusammen. 1999 konnten WIZARD einen Vertrag mit B.O. Records abschließen. ’Bound By Metal’ hieß der aus dieser Zusammenarbeit resultierende Longplayer. Aufgrund von Unstimmigkeiten wechselte der Vierer schon bald zu dem Hamburger Label Limb Music Products. Dort erschien im Jahre 2001 ’Head Of The Deceiver’. Mit diesem Werk, dem bisher erfolgreichsten in der Karriere der Musiker, sicherten sie sich neben vielen anderen Auftritten, Shows im Vorprogramm von PAUL DI’ANNO, EDGUY, PARAGON, GODDESS OF DESIRE, SACRED STEEL und DEATH SS. Außerdem standen sie beim BANG YOUR HEAD!!! Festival und dem WACKEN OPEN AIR auf den Bühnenbrettern. 2002 ließen WIZARD ihren nächsten Studiooutput von der Leine. ’Odin’ ist ein Konzeptalbum über den gleichnamigen nordischen Göttervater. Zu Beginn des Jahres 2004 waren die Jungs dann wieder unterwegs. Sie begleiteten GRAVE DIGGER auf deren Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im Mai 2004 legte Michael Maaß eine Pause von der Band ein. Als Vertreter verpflichtete man daraufhin Dano Boland. Er war dann auch dem nächsten Album ’Magic Circle’ zu hören und absolvierte die anstehenden Konzerte mit WIZARD. Unter anderem spielte man zusammen mit VIRGIN STEELE, DORO, RAGE, PRIMAL FEAR, GUN BARREL und SACRED STEEL. Ab 2006 gingen die Band und Limb Music Products dann wieder getrennte Wege. Noch im gleichen Jahr unterschrieben die Bocholter bei Massacre Records. Dennis Ward (PINK CREAM 69) produzierte daraufhin das Studiokonzeptwerk ‘Goochan’. Es folgten eine kurze Deutschland-Tour als Headliner und Gastspiele im Ausland wie z.B. Griechenland. Danach kehrte Michael Maaß in den Kreis seiner Freunde zurück, was aber nicht zur Entlassung von Dano Boland führte. Ganz im Gegenteil. Da er so gut in die Band passte, wurde er als zweiter Gitarrist integriert.
Mit dem 2008 von Andy Horn, der unter anderem schon mit LANFEAR und ROB HALFORD zusammenarbeitete, produzierten und von Achim Köhler, dessen Dienste auch PRIMAL FEAR, SINNER und TOTENMOND bereits in Anspruch nahmen, gemixten und gemasterten Konzeptalbum ’Thor’, das, wie könnte es anders sein, den sagenhaften Gott des Donners zum Thema hat, schlagen WIZARD nun das nächste Kapitel ihrer sowohl erfolg-, als auch ereignisreichen Laufbahn auf.
Wer, wie WIZARD, einen der bedeutendsten Götter der nordischen Sagenwelt als Gegenstand für eine Platte auswählt, der sollte sich der Dimensionen eines solchen Vorhabens jederzeit voll bewusst sein. Die Musik muss meiner Meinung nach, um den an sie gestellten hohen Ansprüchen gerecht zu werden, über wahre Größe und regelrecht wagnerianische Kraft verfügen. Die Texte müssen bildgewaltig und aussagekräftig sein. Der Fünfer macht mit ’Thor’ deutlich, dass ihm klar ist, auf was er sich da eingelassen hat. Das darauf befindliche Material entspricht dem thematisierten Stoff absolut. Sounds aus Speed und True Metal sind die vorherrschenden Elemente. Doch auch ruhigere, sprich balladeske Töne, sind zu hören. Alle Nummern sind, mal etwas mehr, mal etwas weniger, melodiös. Mancher Titel entwickelt, wie das bei einer göttlichen Hauptperson und seiner Welt auch sein muss, hymnische Züge. Die Lyrics sind, soweit ich das ohne Nachlesen beurteilen kann, aussagekräftig und kommen auf den Punkt.
WIZARD verfügen über viel Erfahrung und entsprechendes Können, sowohl im musikalischen, als auch im kompositorischen Bereich. Die adäquate Umsetzung des hochkomplexen Konzepts bereitet ihnen daher keinerlei Probleme. ’Thor’ macht einen rundherum gelungenen und stimmigen Eindruck. Nicht zuletzt auch durch Produktion, Mix und Mastering.
’Thor’ sei allen Headbangern, Speed und True Metal-Verfechtern, Gottesanbetern und Gottesanbeterinnen empfohlen.