Wolfe Why Thank You Very Much, Blues Quest, 2006 |
Todd Wolfe | Vocals, Guitars | |||
Dave Hollingsworth | Drums | |||
Eric Massimino | Electric Bass | |||
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1. Cissy Strut | 6. Forty Four | |||
2. Heaven | 7. The Great Liberator | |||
3. Woke Up This Morning | 8. Shame | |||
4. Got To Get Better In A Little While | 9. Who's That Coming | |||
5. Need Your Love So Bad | ||||
Die Deutschland-Tour des Bluesgitarren-Wizard Todd Wolfe ist zwar seit knapp drei Wochen vorüber, aber dennoch sollte hier zumindest WOLFE's aktuelles Album vorgestellt werden. Da es sich bei "Why Thank You Very Much" um ein Live-Album handelt, bietet sich nun allen Schlafmützen und Verhinderten die Gelegenheit, entgangene Freuden per Tonkonserve nachzuholen. Immerhin kamen meine Kollegen hier im Hooked-On-Music schon vor Jahren in den Genuss, Todds Band live zu erleben. Ich schätze, beim nächsten Deutschland-Besuch werde ich auch mit dabei sein.
Denn "Why Thank You Very Much" zeigt ein versiertes und hochenergetisches Blues-Rock-Trio, das sich im Fahrwasser der traditionellen Trioformationen und deren jeweiligen Leader bewegt. Namen wie Johnny Winter, Rory Gallagher, Eric Clapton oder Jimi Hendrix fallen einem da sofort ein und die Musikliebhaber, die sich mit den führenden Saitenschwingern der ausgehenden Sechziger und beginnenden Siebziger identifizieren können, werden sich hier auf Anhieb heimisch fühlen.
WOLFE präsentieren eine unterhaltsame Mischung aus Cover- und Eigenkompositionen, wobei die Wahl der Coversongs sicherlich einen Hinweis auf die Vorlieben Todd Wolfes zulässt. Nicht verwunderlich also, dass die Band ein paar Uralt-Bluesnummern wie B.B. Kings Woke up this morning und Howlin' Wolfs Forty four zum Besten gibt, welches neulich ja auch in etwas eleganterer Ausführung auf Eric Burdons "Soul Of A Man" zu hören war. Auf WOLFEs Live-Album geht es allerdings etwas rauer zu, grad so wie es sich für ein zünftiges Trio geziemt. Da ziehen die Jungs neben Rory Gallaghers recht originalgetreu gecovertem Who's that coming auch eine vollfette Version des guten alten Eric Clapton-Songs Got to get better in a little while aus dem Köcher, den einige Bluesfreaks sicher noch von DEREK & THE DOMINOS' Fillmore-Live-Album kennen.
Etwas erstaunlicher wirkt da schon die Auswahl des funkigen Cissy Strut vom legendären Debutalbum der METERS. Das hört sich, nicht zuletzt wegen Eric Massiminos Bass-Arbeit, schwer nach einer CREAM-inspirierten Version an. Nicht ganz so cool wie die METERS, aber dennoch geil, weil Todd Wolfes Wah-Wah-Technik eine Menge Funken versprüht.
"Why Thank You Very Much" zeigt im Zuge seiner 60 Minuten Spieldauer ein Trio in bester Spiellaune, eine im besten Wortsinne kompakt groovende Einheit, bei der sich der hervorragende Sologitarrist Todd Wolfe naturgemäss in atemberaubenden Soli verliert und für reichlich Höhepunkte sorgt. Wie es sich für ein ordentliches Live-Album im traditionellen Stil gehört, zeigen auch Bassmann Eric Massimino und Drummer Dave Hollingsworth (dieser gleich 2x) in prägnanten Kurzepisoden, was sie solistisch zu bieten haben.
Freunde des Blues-Rock-Genre sollten hier absolut auf ihre Kosten kommen.