Woods Of Ypres

Woods 5: Grey Skies & Electric Light

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.02.2012
Jahr: 2012
Stil: Doom, Metal, Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Woods Of Ypres
Woods 5: Grey Skies & Electric Light, Earache, 2012
David GoldGesang & Gitarre
Evan MaddenSchlagzeug
Shane MaddenBass
Joel VioletteGitarre
Produziert von: John Foyer Länge: 56 Min 15 Sek Medium: CD
01. Career Suicide (Is Not Real Suicide)07. Adora Vivos
02. Travelling Alone08. Silver
03. Alternate Ending09. Modern Life Architecture
04. Lightning & Snow10. Kiss My Ashes (Goodbye) Part 1
05. Finality11. Kiss My Ashes (Goodbye) Part 2
06. Death Is Not An Exit

Warum macht ein Mensch eigentlich Musik? Viele sicherlich alleine deshalb, weil sie auf Reichtum und Berühmtheit aus sind. Diese selbst ernannten Musiker und Künstler sehen wir dann bei den unzähligen „Talent“(freien) Shows, die uns die Sender Abend für Abend anbieten und deren Namen schon der reine Hohn sind. RTL hat noch nie einen wirklichen „Superstar“ gefunden und auch Sat1 und Pro7 werden nicht die „Stimme Deutschlands“ als Resultat ihrer neuesten Doppel-Strategie entdecken.

Aber die meisten, die die Bezeichnung Künstler wirklich verdient haben, und die sich überwiegend in den Musikbereichen Jazz, Blues und Rock tummeln, tun dies aus wirklicher Liebe zur Musik, aus einem inneren Bedürfnis und dem Gefühl heraus, dass sie ohne Musik nicht existieren können. Sie arbeiten Tag für Tag noch in einem Job, um ihrer Leidenschaft nachgehen zu können. Die in ihrer Freizeit an ihrer Passion und ihren Songs arbeiten, um musikalisch immer besser zu werden. Für viele von ihnen ist alleine schon das Konzerte geben eine wahre Freude und eigene Platten zu veröffentlichen, schon die Erfüllung ihres Traumes.

So war es auch zum Beispiel bei David Gold. Der Kanadier war Sänger und Gitarrist der Band WOODS OF YPRES. Er starb nur wenige Tage nach der Fertigstellung des jüngsten WOODS OF YPRES-Albums am 21. Dezember 2011 auf einer eisigen Straße in der kanadischen Provinz Ontario im Alter von gerade mal 31 Jahren. Damit ist das fünfte Werk der Band “Woods V: Grey Skies & Electric Light“ ein Abschied und traurig-schöner Nachruf auf einen Musiker, der eben auch ein Künstler war und nicht nur auf der Suche nach schnellem Erfolg, denn den konnte man mit dieser Art von Musik nicht erwarten. Und verbiegen nur für den finanziellen Erfolg kommt für den WOODS OF YPRES-Frontmann nicht in frage.

So formuliert es Gold auch schon im ersten Song des neuen Albums Career Suicide (Is Not Real Suicide): „We were born to live, in a desperate time where it seems the death of dreams, is the end of life. But we only have one life to live, just one opportunity, and failure is not the end of the world, that’s just society!... And though there is no afterlife (at all), there is still more to life than this! Career suicide is not real suicide, Career suicide is alright“. Ansonsten setzt sich Gold auf fast schon traurig-schaurig-schöne Art und Weise mit den Themen Glaube, Liebe und Tod auseinander. Und zwar auf eine durchaus lebensbejahende Art und Weise.

Dazu machen WOODS OF YPRES eine herrliche Mischung aus Doom, Metal und Rock, wobei schon seit einiger Zeit die Doom-Anteile deutlich überwiegen. Dabei klingt oft eine deutliche TYPE O NEGATIVE-Note in der Musik durch, was nicht zuletzt an der Stimme von Gold liegt, die eine frappierende Ähnlichkeit in Klangfärbung und Volumen zu der von Pete Steele aufweist, der ja ebenfalls viel zu früh gestorben ist. Musikalisch orientieren sich die Kanadier hier in meinen Ohren eher etwas in Richtung PARADISE LOST und auch deren Frontmann Nick Holmes könnte als Vokal-Inspiration herangezogen werden. Auf der anderen Seite könnten einige Passagen auch von den finnischen Düster-Rockern HIM stammen, allerdings mit wesentlich mehr Wucht im Sound und mehr Eiern in der Hose. Wenn man so will, dann verweisen gerade mal die beiden Songs Lightning & Snow und Adora Vivos verweisen zumindest partiell noch in die heftigere Vergangenheit der Band, dazwischen haben WOODS OF YPRES aber mit Finality noch eine der schönsten melancholischen Düster-Balladen mit feinen SISTERS OF MERCY-Momenten (man achte nur auf das Piano-Intro). Nach 56 Minuten kommt man zu dem Fazit, das man gerade keine einzige schwache Minute Musik gehört hat und das man aus den Texten tatsächlich auch etwas für sich selbst mitnimmt, auch wenn es nur die Anregung zur Auseinandersetzung mit seiner eigenen Weltanschauung ist.

In dem abschließenden Kiss My Ashes (Goodbye) Part 2 fasst Gold sehr treffend zusammen: „Curse all those who were so vain, who felt entitled to hold a place on earth as a grave fort he remains but no monument for me, please... I am not one of them I didn’t need in life, I won’t need it in death“. Diesen letzten Wunsch können wir ihm leider nicht erfüllen, denn sein größtes Monument hat sich Gold mit seiner Musik und ganz besonders mit diesem Album selber erbaut und es würde mich nicht verwundern, wenn er nach seinem Tod nun doch noch die große Wertschätzung erfahren sollte, die ihm zu Lebzeiten verwehrt blieb. Mit “Woods V: Grey Skies & Electric Light“ hat er zusammen mit seiner Band das beste Album seiner/ihrer Karriere gemacht. Und er hat sich dabei niemals verbiegen müssen. So geht ein wirklich großer Künstler viel zu früh von uns. Ruhe in Frieden, David.

PS: Ein kleiner Hinweis noch als Nachklapp. Als mir die Lieder zur Verfügung gestellt wurden stand die finale Reihenfolge noch nicht fest, also könnte sich diese auf der CD noch verändert haben.

Marc Langels, 07.02.2012

 

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