Wrinkle Neck Mules Pull The Brake, Shut Eye Records, 2006 |
Andy Stepanian | Vocals, Guitar, Keyboard | |||
Chase Heard | Vocals, Guitar, Banjo | |||
Mason Brent | Vocals, Guitar, Mandolin, Pedal Steel | |||
Brian Gregory | Bass | |||
Blake Gayle | Drums, Percussion | |||
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1. Liza | 9. Weeps | |||
2. Okeechobee | 10. San Gabriel | |||
3. Dust Of Saturday | 11. Push The Pedal | |||
4. Eyes Down | 12. True To The Vine | |||
5. Sugar & Sunshine | 13. Mecklenburg County | |||
6. Light Of Day | 14. When The Things Unravel | |||
7. Lowlight | 15. Put Your Guitars Where Your Mouth Is | |||
8. Strangers/Sojourners | ||||
Da musste ich doch glatt nochmal die letzte WRINKLE NECK MULES Scheibe ("Minor Enough") rauskramen, um mich zu vergewissern. Ja, doch, so richtig toll fand ich die damals (2004) nicht. Irgendwie noch nicht ganz ausgereift, nicht eigenständig genug, der Gesang nicht gerade beeindruckend, alles ein wenig unrund.
Doch für ihre allerneueste Produktion, "Pull The Brake", haben sich die WNM mächtig ins Zeug gelegt, haben sich spielerisch gesteigert, die Gesänge sehr angenehm verbessert, die Produktion klingt satter und druckvoller und das Songwriting hinterlässt einen weitaus reiferen Eindruck als seinerzeit. Beim Produzieren half ihnen diesmal Chris Kress, der in WNM's Heimatstaat Virginia kein Unbekannter ist und immerhin mit Leuten wie Ben Kweller und Dave Matthews gearbeitet hat. Und die vokale Gastrolle des wohlbekannten Bonnie Prince Billy auf einem Song (Lowlight) darf hier natürlich nicht unerwähnt bleiben.
"Pull The Brake" lebt, ähnlich wie sein Vorgänger, vom Bluegrass-Verständnis der Jungs und ihrem guten Händchen, Country-Elemente mit einer satten Dosis Rock, wahlweise Southern-Rock (Dust of saturday), zu verquirlen. WRINKLE NECK MULES haben 2006 tatsächlich die Kurve gekriegt und eine relative eigenständige Roots-Rock-Mischung kreiert.
Sie überzeugen eingangs schon mit zwei echten und fröhlichen Ohrwurmmelodien (Liza und Okeechobee) und ziehen den Hörer schnell auf ihre Seite. Die Art und Weise wie sie ihre angezerrten Vintage-Gitarrensounds (auch mit schönen kleinen Soli) abwechselnd mit ihrer Banjo- und Mandolinen-Vorliebe verbinden, muß einfach jedem Roots-Rocker gefallen.
Den erfreulichsten, weil abwechslungsreichsten Aspekt auf "Pull The Brake" stellt aber der ständig alterierende Lead-Gesang dar. Neben dem Autorenpaar Andy Stepanian und Chase Heard singt nun auch der dritte Saitenmann, Mason Brent. Drei Stimmen, drei Facetten, drei Stimmungen. Und hin und wieder lassen sich die MULES auch zu hervorragenden Harmony-Vocals hinreissen. Was will man mehr?
"Pull The Brake" ist zweifelsohne ein gelungener Wurf und sei jedem echten Roots-Freak ans Herz gelegt. Kostproben gibt's wie so häufig bei CD Baby.
Und übrigens, mit dem Song Mecklenburg County meinen die WNM nicht unser schönes Mecklenburg.