Y&T UnEarthed Vol. 2, Demolition Records, 2005 |
Dave Meniketti | Lead Guitar, Lead Vocals | |||
Joey Alves | Guitar | |||
Phil Kennemore | Bass, Keyboards, Background Vocals | |||
Jimmy DeGrasso | Drums | |||
Leonard Haze | Drums | |||
John Nyman & Bill Costa | Background Vocals (Love Has No Cure & Dance Dance Dance) | |||
| ||||
![]() | ![]() | |||
1. Face To Face | 10. Crazy Make Love | |||
2. Ashes To Ashes | 11. Over Under | |||
3. Get Tough | 12. Hands Of Time (acoustic) | |||
4. Showdown | 13. Bad Bad Girls | |||
5. Love Has No Cure | 14. Take Me | |||
6. Help Me Hear Me | 15. More | |||
7. New Kid In Town | 16. Lucky Night | |||
8. Long Time Coming | 17. Love Don't Come Easy | |||
9. Dance Dance Dance | 18. Cheap & Easy | |||
![]() |
Was war das unter der treuen Fangemeinde für ein Hype, als vor ca. 2 Jahren bekannt wurde, daß Y&T sich fast in Originalbesetzung reformiert hatten und auf diversen Festivals spielen würden (u.a. beim Arrow Rock Festival oder Bang Your Head. Die Gigs kamen so gut an, daß die Band gleich für das nächste Jahr erneut auf dem ARF gebucht wurde. Natürlich machten auch Gerüchte über ein neues Album die Runde, das leider bis heute auf sich warten lässt. Statt dessen gibt es nun aktuell Volume 2 der "UnEarthed" Compilation Reihe.
Als ich die CD erwartungsvoll aus dem Briefumschlag gerissen und in den Player eingeworfen hatte, war mir dies gar nicht bewusst, denn ich war tatsächlich von einem neuen Album ausgegangen. Die Enttäuschung war dann natürlich gross. Der Eingangsriff von Face To Face liess einen noch hellhörig werden, verflacht dann aber recht schnell in eine solide, aber banale Heavy Rock Nummer. Und so geht es weiter, bekannte achtziger Jahre Hair Metal Standards wechseln mit Heavy Blues oder Boogie Nummern, zwei überflüssige Balladen sowie ein paar siebziger Jahre Hard Rock Elemente plätschern so dahin.
Mein erster Gedanke war dann auch, daß es sich wohl nicht um neues Material handelte, sondern um unverwandtes Füllmaterial vergangener Tage und richtig, das Booklet brachte die Aufklärung. 18 Tracks ohne Höhen und Tiefen, nicht ein Song, der einen ein wenig aus der Lethargie reisst, kein einziges Stück mit der Klasse eines Forever, Black Tiger, Mean Streak, Open Fire oder gar Hurricane, womit klar wird, warum Y&T vor "Earthshaker" und nach "Mean Streak" bedeutungslos waren und wieder wurden.
Fazit: "Altmodischer Macho-Hardrock", wie es ein ehemaliger Redaktionskollege beschreibt, trifft es ziemlich genau, allerdings sind die meisten dieser Nummern bereits zum Zeitpunkt ihrer Entstehung nicht ohne Grund "UnEarthed" gewesen, will sagen nicht auf die Alben gekommen, denn entsprechendes Füllmaterial haben Meniketti & Co. scheinbar am Fliessband produziert, echte Kracher aber nur knapp drei Alben lang. Daß die Fans aber eben genau diese Kracher lieben und hören wollen, und Y&T dies auch ganz genau wissen, kann man anhand der Set-Lists der besagten Festival-Auftritte belegen. Es bleibt zu hoffen, daß sich diese Erkenntnis bei einem neuen Album dann auch niederschlägt, denn sonst kann man es besser gleich lassen. Zur Vervollständigung einer Sammlung mögen "UnEarthed Vol. 1 & 2" ihren Sinn machen, zur (Wieder-)Entdeckung einer einstmals fantastischen Band, eher nicht.