Y & T

Bochum, Matrix, 21.05.2007

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 21.05.2007

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Y & T Homepage



Redakteur(e):

Harald Elbracht

Volker Jäkel

Jörg Litges (* 1965, ✝ 2015)


Bochum, Matrix, 21.05.2007

Es ist schon erstaunlich wie subjektiv Meinungen über Musik sein können, die Kollegen feiern Y&T ab und mir bleibt nur ein lautes "Gähn". Nicht, dass die Jungs schlecht waren, auf keinem Fall. Da standen gnadenlos gute Musiker auf der Bühne, die so manchem Jungspund zeigten, wo der Hammer hängt! Für mich war das ganze einfach zu langatmig, Midnight In Tokyo riss mich mal kurz aus meiner Trance, Open Fire war ein gelungener Opener. Black Tiger haben sie nicht gespielt. Nee, ich halte mich da lieber da raus und mache die Fotos, es waren ja genug Kollegen vor Ort, denen ich jetzt das Wort überlasse: Harry und Volker: Over to you!

HALT! Wo wir beim Thema schlechter Musik waren: Die Vorband PUSSY SISTERS war wirklich innovativ, vor 25 Jahren hätten sie damit sogar was reißen können. Da waren die Jungs aber noch Quark in Papas Kühlschrank. Sagenhaft, wie schlecht man Bands imitieren kann. Der Bassist, ein Nikki Sixx Clone (minus Tatts, aber mit Gesichtsbemalung, den Bass habe ich auch schon mal gesehen.) Der Sänger ein schwarzhaariger Vince Neil/POISON Bastard mit all den Klischee-Tattoos, die man in den 80ern so sah (Bandlogo, Kussmund, Japanische Blume (Baz' Bach, ick hör' dir trapsen) und musikalisch gar nix drauf. Aus Karlsruhe kamen die Jungs, und es ist besser, sie gehen da wieder hin. In den Proberaum, um genau zu sein. Üben.

Pussy Sisters Pussy Sisters Pussy Sisters

Jörg Litges, 23.05.2007

So jetzt aber: Werte Kollegen, biddeschöööön:

Am 21. Mai war mal wieder ein Veteranentreffen der alten Ruhrpott-Heavys in der Bochumer Matrix angesagt. Gruss an die "Hattinger Jungs"! Gaststar des heutigen Abends waren die alten Recken von Y & T. Stolze 28 Jahre nach meinem ersten Konzertbesuch bei den Kaliforniern, damals noch unter dem alten Banner Yesterday and Today, in Oakland vor sage und schreibe 20 Zuschauern in einem Club mit Esstischen vor der Bühne (!!!), freute ich mich "riesisch", wieder die ollen Klassiker zu genießen. In den letzten beiden Jahren sah ich Y&T noch bei zwei kurzen Festivalauftritten beim niederländischen Arrow Festival, aber das kann man natürlich mit einem Headliner-Gig nicht vergleichen. Die nächsten 90 Minuten vor immerhin 250-300 echten Fans waren ein Ohrenschmaus vom Allerfeinsten. Ich hatte das Glück, noch vor dem Auftritt einen kurzen Blick auf die Tracklist der neuen DVD zu werfen, die ein Freund bereits als Promo dabei hatte, und da wusste ich schon in etwa, das alle meine Lieblingssongs der Combo am Start sind: (Open Fire, Hurricane, Meanstreak und Forever)

Y&T Y&T

Und ab gings: Schon der Opener war hammergenial: Open Fire knallt durch die PA, sofort springt der neue Zweitgitarrero , Mr. John Nymann als Mantas-Lookalike ins Auge, neben Bernhard Brink, äähh, Dave Meniketti. Von der alten Truppe steht neben Dave nur noch Bassist Phil Kennemore im aktuellen Line Up. Als gleichwertigen Ersatz von Joey Alves und Leonard Haze hat Dave mit John Nymann (git) und Mike Vanderhule (dr) zwei absolute Granaten an ihren Instrumenten eingekauft.

Was sofort auffällt, ist der klasse Sound. Wer in der Matrix Konzerte besucht, muss aufgrund der baulichen Gegebenheiten dort oft mit üblem Brei vorlieb nehmen. Aber nicht heute Abend! [dein Wort in meinem Gehörgang. in der ersten Reihe war es brutal laut! Jörg] Die Band knallt amtlich mit angenehmem Druck aus den Boxen, die Gitarren klar definiert, nicht zu laut und über dem Sound thront die powervolle und trotzdem melodiöse Stimme des Masterminds. Überhaupt: Meniketti ist eine One Man Show, es gibt nur wenige Ausnahmekönner wie ihn, der seine Klampfe perfekt bedient und dabei noch super singt. Top Performance !

Y&T Y&T

Weiter geht's mit Hard Times vom Album "Ten" und Dont Wanna Lose. Die Crowd ist voll da und feuert die Band erstklassig an. Es ist heiß und Dave schwitzt wie ein Tier. Aber die Resonanz beflügelt die Jungs und die Müdigkeit durch den Jet-Lag ist wie weggeblasen. Barroom Boogie und Midnight in Tokio sind für mich 2 absolute Höhepunkte, die Songs hatte ich gar nicht mehr so gut auf der Pfanne, machen mächtig Spaß. Dann Meanstreak, yeah! Dirty Girl, yep.

Die Best-of Show nimmt ihren Lauf. Eyes Of A Stranger und Dont Stop Running werden voll mitgesungen, alle Arme sind oben. Hurricane wird schneller als auf Platte rausgehauen, gnadenlos gut. Ich bin begeistert. Dann kommt eine gekonnte Blueseinlage im Stil von Gary Moores Parisienne Walkways. Sowas bringen die neuen Bands heutzutage gar nicht mehr zustande, ist eben keine Trendmucke. [Das traurige ist, dass selbst Gary Moore so was nicht mehr zustande bringt!]
Summertime Girls ist für mich nur LaLa, Kaufhausmusik eben, aber war mal ein Hit, erinnert mich an VAN HALENS Dancing The Night Away. Aber gut als Pinkelpause, also ab dafür. Rechtzeitig ist der Hobel wieder trocken, um beim heftigsten Track des Abends Squeeze voll abzuschädeln. Gesungen wird der Track übrigens von Sidekick Phil Kennemore.

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Langsam naht der Zeitpunkt für Dave Meniketti's Referenzsong schlechthin:
I Believe In You wird in einer absolut beeindruckenden 8 Minuten Version zelebriert. Gänsehaut pur. Alle Anwesenden starren mit offenen Mündern auf die Bühne, einfach nur noch goil! Sichtlich ausgepumpt verlässt die Band kurz die Bühne, um dann dem Publikum die Wahl der Zugabe zu überlassen: Forever oder Black Tiger. Viele schreien nach beiden Songs, aber Forever ist einen Tick lauter Also gibt's den Gassenhauer als Rausschmeißer in einer richtig fetten Version.

Fazit: Y&T sind Weltklasse, melodischer Hardrock mit fettem Arschtrittfaktor. Ca. 250 Leute sind für so eine Performance ein Witz. Diese Band gehört einfach in die großen Venues, supportet von 10000 Maniacs!!! Aber das wird wohl nach 30 Jahren Kariere leider nicht mehr passieren. Ganz großes Kino, Freunde !

Harald "Metalharry" Elbracht, 23.05.2007

Das musikalische Schaffen der Band habe ich bis zum Album IN ROCK WE TRUST (1984) mit Interesse verfolgt. Als dann immer mehr Keyboards in den Sound einflossen, war das nicht mehr so mein Ding. Allerdings hätte ich Y&T, egal in welcher Phase, damals schon gerne mal live erlebt. Mastermind Dave Meniketti zählt für mich zu den herausragenden Stimmen im harten Rock. Er hat legendäre Songs geschrieben und Gitarre dazu spielen kann er eben auch. Als nun das Date in der Matrix feststand, war klar für mich, dass ich da mal vorbeischauen muss. Über die peinlich posende Vorband decken wir lieber den Mantel des Schweigens (Tipp an den Trommler: Mal mit Clicktrack üben).

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Als dann Y&T endlich die Bühne entern und mit Open Fire den über 2-stündigen Set eröffnen, ist der Jubel der ca. 300 Angereisten groß. Dave ist gut bei Stimme und hat auch Spass. So geht die Reise weiter durch die Discographie der Band. Das derzeitige Line-Up besteht aus den Gründungsmitgliedern Dave Meniketti und Phil Kennemore, sowie Gitarrist John Nymann (Eric Martin, Greg Kihn) und Drummer Mike Vanderhule. Man pflügt sich durch Songs wie Mean Streak, Dirty Girl, Hurricane, Barroom Boogie, Rescue Me, Squeeze mit Phil am Mikro, Midnight In Tokyo oder natürlich dem superb gesungenen I Believe In You. Ruhigere Songs wechseln sich mit Hardrockern ab. Auch der Blues kommt nicht zu kurz. War irgendwie klar, dass Dave sich nicht nehmen lässt, Abstecher in bluesige Gefilde zu unternehmen. Schließlich gehören R&B Größen wie James Brown oder die Allman Brothers zu seinen Einflüssen. Die Setlist ist somit gut ausbalanciert. Was man durchaus auch zum Sound sagen kann. Nach dem regulären Set gibt's dann noch das lautstark geforderte Forever als Zugabe. Wir alle hätten gern noch Black Tiger oder Hell Or High Water oder Hang'em High oder...oder...oder gehabt. Aber die Band wollte nicht mehr.

Anyway, es war ein gelungener Abend mit einer spielfreudigen Band, klasse Songmaterial und toller Stimmung. Das ganze für rund 25 EURO. Hardrock-Herz, was willst du mehr?

Volker Jäkel, 22.05.2007

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