Yes In The Present - Live From Lyon, Frontiers Records, 2011 |
Benoit David | Gesang | |||
Steve Howe | Gitarre | |||
Chris Squire | Bass | |||
Alan White | Schlagzeug | |||
Oliver Wakeman | Keyboards | |||
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Disc 1 | Disc 2 | |||
01. Siberian Khatru | 01. Owner Of A Lonely Heart | |||
02. I've Seen All Good People | 02. Southside Of The Sky | |||
03. Tempus Fugit | 03. Machine Messiah | |||
04. Onward | 04. Heart On The Sunrise | |||
05. Astral Traveller | 05. Roundabout | |||
06. And You And I | 06. Straship Trooper | |||
07. Corkscrew | ||||
YES sind eine der festen Größen des Progressive Rock – dabei sind die Line-ups der Band wenig stabil und fast schon eine Wissenschaft für sich. Die jüngste Variante mit Sänger Benoit David, der jetzt schon seit einigen Jahren den etatmäßigen Sänger Jon Anderson „vertritt“. Dabei ist es immer wieder erstaunlich wie unglaublich ähnlich der Kanadier David dem Briten Anderson klingt. Das war schon so beim neuen Studio-Album “Fly From Here“ und das gilt fast noch mehr für die Live-Situation.
Davon können sich Fans der Band nun auch zuhause überzeugen, denn YES haben mit “In The Present – Live From Lyon“ eine Live-Doppel-CD vorgelegt. Dabei muss man direkt mal die Veröffentlichungspolitik hierhinter hinterfragen, denn wenige Wochen nachdem ein neues Studio-Werk das Licht der Welt erblickt, bringt die Plattenfirma einen Mitschnitt von 2008 heraus. Da wäre es ja wohl sinnvoller gewesen, die Scheiben in umgekehrter Reihenfolge auf den Markt zu werfen. Hinzu erdreistet man sich beim Titel dem geneigten Käufer vorzugaukeln, es handele sich um ein aktuelles Werk, dabei sind die Aufnahmen nahezu drei Jahre alt.
Daraus ergibt sich dann folglich, dass hier kein aktuelles Material von “Fly From Here“ geboten wird. Vielmehr präsentieren die Prog-Rocker eine Auswahl aus ihren besten - und vor allen Dingen frühen - Songs. Überwiegend wird hier die Phase zwischen 1970 und 1980 präsentiert. Dabei gibt es für eingefleischte Fans aber kaum Neues zu entdecken (abgesehen von Tempus Fugit und Machine Messiah), denn zumeist hat man bereits wenigstens eine Live-Version der Stücke im Schrank stehen. Die Darbietungen sind natürlich – wie gewohnt – nahezu erschreckend perfekt. Und da David die Passagen von Anderson nahezu identisch darbietet gibt es auch an der Gesangsfront kaum Neues zu entdecken. Zu der beiliegenden DVD kann nichts gesagt werden, da diese nicht zur Rezension vorlag.
Insofern stellt sich die Frage, wer dieses Live-Album denn nun braucht. Mal abgesehen von den Komplettisten, die jedes Werk ihrer Band brauchen, wohl niemand. Da wäre es also wirklich sinnvoller gewesen, noch ein paar Wochen zu warten und eines der ersten Konzerte der aktuellen Tournee als Live-Dokument festzuhalten, aber das kommt wahrscheinlich auch noch.