Yes

Topographic Drama - Live Across America

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.12.2017
Jahr: 2017
Stil: Progressive Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Yes
Topographic Drama - Live Across America, Rhino, 2017
Jon DavisonGesang
Geoff DownesKeyboards
Steve HoweGitarre & Gesang
Billy SherwoodBass & Gesang
Alan WhiteSchlagzeug
Jay SchellenSchlagzeug
Produziert von: Billy Sherwood Länge: 136 Min 44 Sek Medium: CD
CD 01:
01. Machine Messiah05. Run Through The Light
02. White Car06. Tempus Fugit
03. Does It Really Happen?07. And You And I
04. Into The Lens08. Heart Of The Sunrise
CD 02:
01. The Revealing Science Of God - Dance Of The Dawn04. Roundabout
02. Leaves Of Green05. Starship Trooper
03. Ritual - Nous Sommes Du Soleil

In ihrer langen Band-Geschichte haben die Progressive-Rock-Urväter YES zahlreiche Besetzungswechsel durchlaufen, so dass sie eigentlich auch ein System wie DEEP PURPLE benötigen würden, damit man weiß, welche und die wievielte Besetzungsvariante da gerade auf der Bühne steht. Zumal es ja gerade eine YES-Variante mit den Mitglieder Jon Anderson, Rick Wakeman und Trevor Rabin gibt, die parallel zu YES Musik macht. Und die „offiziellen“ YES dürften für manche Fans der frühen Tage also nicht mehr wirklich „ihre“ YES sein (zumal Drummer Alan White gesundheitsbedingt auf der mitgeschnittenen Tour durch Jay Schellen ersetzt werden musste), auch wenn sie live insbesondere die Werke der Frühzeit aufführen, wie zum Beispiel Stücke von “Tales From Topographic Oceans“ (aus dem Jahr 1973) oder “Drama“ (von 1980).

Diese beiden Alben standen im Mittelpunkt der Tournee, die YES durch die USA führte und auf der diese Live-Doppel-CD entstand. Dabei eröffnete die Gruppe den Set mit dem jüngeren Album. Die Stücke vom Opener Machine Messiah bis hin zum Abschluss Tempus Fugit werden auch vom aktuellen Line-Up natürlich extrem sauber und technisch absolut einwandfrei gespielt. Schließlich hat man mit Geoff Downes an den Tasten und Billy Sherwood am Bass sowie Jon Davison (früher bei GLASS HAMMER) als Sänger exzellenten Ersatz für die verstorbenen oder ausgestiegenen oder vielleicht auch gefeuerten Ex-Mitglieder gefunden. Sherwood wurde ja gar auf den ausdrücklichen Wunsch von Chris Squire als Nachfolger engagiert.

So wird wohl auch nur der absolute YES-Experte mit dem dazu passenden Gehör die feinen Unterschiede im Spiel feststellen können. Wobei mir auf dieser CD allerdings auch ein alter Hase etwas „sloppy“ vorkommt – und zwar Steve Howe. Seine Soli klingen nicht so präzise und fein säuberlich wie sonst zumeist, sondern erinnern manches Mal eher an die Soli von etwas Frank Zappa. Aber das ist aus meiner Sicht dann auch eher eine Auflockerung, denn wenn alles ganz genauso wie auf der Studio-Scheibe klingt, dann bräuchte es solche Live-Veröffentlichungen ja auch nicht.

Die zweite Überraschung beim Hören dieser CDs ist dann der Umstand, dass “Tales From Topographic Oceans“ eben nicht komplett präsentiert wird. Natürlich ist das Album mit vier Stücken, jeweils mit einer Spielzeit von rund 20 Minuten ein ziemlicher Brocken – aber wenn man es eben so ankündigt, oder durch den Titel des Albums suggeriert, dann erwartet der Hörer eben genau das und nicht nur zwei der vier Stücke. Und statt The Remembering (High the Memory) sowie The Ancient' (Giants Under the Sun) spielen YES dann eben solche Klassiker wie And You And I, Heart Of The Sunrise, Roundabout und Starship Troppers. Wahrlich keine schlechte Alternativen. Allerdings finde ich persönlich auch die Performance von Ritual: Nous Sommes Du Soleil hier eher wenig begeisternd und etwas langatmig. Das letztere trifft ohnehin auf die ersten zwei Drittel der zweiten CD zu, die erst ab Roundabout wieder richtig Fahrt aufnimmt und überzeugen kann.

“Topographic Drama – Live Across America“ ist sicherlich kein essentielles aber auch beileibe kein schlechtes Live-Album der Band geworden, die zwar auf den Namen YES hört, aber mit dem Original - wie weiter oben beschrieben – rein personell betrachtet nicht mehr allzu viel gemein hat. Dennoch liefern sie zumindest akustisch eine einwandfreie Leistung ab und präsentieren die Stücke nahezu wie das Original. Aus meiner Sicht aber wären White und Howe sicherlich gut beraten, zumindest Wakeman und Anderson wieder mit an Bord zu nehmen, um dieses unnötige Verwirrspiel mit YES und YES FEAT. ANDERSON, WAKEMAN AND RABIN zu beenden.

Marc Langels, 04.12.2017

 

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