YOSO Elements, Frontiers Records, 2010 |
Bobby Kimball | Vocals | |||
Tony Kaye | Keyboards | |||
Billy Sherwood | Bass | |||
Johnny Bruns | Guitars | |||
Scott Conner | Drums | |||
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CD 1: Studio | ||||
01. Yoso | 07. Only One | |||
02. Path To Your Heart | 08. Close The Curtain | |||
03. Where You'll Stay | 09. Won't End Tonight | |||
04. Walk Away | 10. Come This Far | |||
05. The New Revolution | 11. Time To Get Up | |||
06. To Seek The Truth | 12. Return To Yesterday | |||
CD 2: Live | ||||
01. Yoso | 07. To Seek The Truth | |||
02. Rosanna | 08. Hold The Line | |||
03. Owner Of A Lonely Heart | 09. Cinema | |||
04. Walk Away | 10. Gift With A Golden Gun | |||
05. Good For You | 11. White Sister | |||
06. Yes - Medley | ||||
Puh, "Elements" ist wirklich nicht einfach zu verdauen. Beim allerersten Durchhören vor ca. 4 Wochen dachte ich vor lauter Langeweile zunächst darüber nach, wie heftig ich die Platte verreissen solle. Nun, der erste fade Eindruck relativiert sich nach einigen Hördurchgängen. Es gibt schon noch einige feine Momente unter den 12 Tracks zu entdecken (z.B. Path to your heart). YOSO, diese sogenannte Supergroup bestehend aus ehemaligen TOTO (Bobby Kimball) und YES (Tony Kaye & Billy Sherwood) Mitgliedern plus einem Drummer namens Scott Conner formatieren hier lupenreinen AOR mit all seinen Schwächen und Höhepunkten. Glühende Fans dieses Genre werden sicherlich etliche Glanzpunkte entdecken, die sich einem vermeintlich neutralen Hörer aber nicht unbedingt erschließen wollen.
Supergroup ist möglicherweise von vorherein der falsche Begriff für diese Truppe. Bobby Kimball ist ein Gesangsheld, absolut, aber in welchem Maße haben sich Tony Kaye und Billy Sherwood um YES verdient gemacht? Tony Kaye verweist auf nennenswerte Meriten, bewirkte einiges an Famosem in den YES Anfangstagen, aber Sherwood? Na, ja... Was hier zunächst das Herz höher schlagen lässt, ist die bloße Erwähnung der Namen YES und TOTO.
Wie sich herauskristallisiert, liegt die klangliche Dominanz mehr bei TOTO, und dies nicht nur weil die Lead Vocals aus der Kehle Kimballs kommen, sondern weil die Songs, der Groove und die Arrangements sich eher an straffem TOTO Liedgut orientieren (höre nur: Walk away oder The new revolution), als an pompösen und opulenten Verschachtelungen der Marke Anderson bzw. Squire oder Howe. Das ist nun weiter nicht schlimm, denn die guten alten YES'schen Flüge ins Ungewisse ließen sich mit einem eher bodenständigen Sänger wie Bobby Kimball nur schwerlich realisieren. So finden sich auf der als Bonusgeschenk angehefteten 'Live in Concert'-CD, neben dem unvermeidlichen Owner of a lonely heart fast auschließlich (ganz selten an die Originale heranreichende) TOTO-Klassiker wie Rosanna, Hold the line, Gift with a golden gun und White sister und bezeichnenderweise nur eine echte YES Grußkarte, das sogenannte, fast gänzlich instrumentale, knapp 9-minütige YES Medley und das schnuckelig kleine Cinema.
Was bleibt als Fazit? YOSOs "Elements" schreit nicht unbedingt nach einer Fortsetzung. Ein Album mit Höhen und Tiefen, mit einigen faden Durchhängern, aber auch manch tollem Song. Das macht unterm Strich natürlich keine Meisterleistung, sondern eher Durchschnittsware aus. Vorteilhaft nimmt sich allerdings der quantitative Gegenwert aus: Man bekommt für den Preis einer CD gleich zwei Silberlinge in Form einer Studio- und einer Live CD geliefert. Das tröstet etwas.