Titel |
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01. Like Stones In The Sea |
02. Hail To Today |
03. In My Dreams |
04. Colors Of The Blind |
05. Second Of Sensation |
06. Shadows Of The Past |
07. Ideal World |
08. Let This Soul Arise |
09. Augusten Street |
10. Off To The Moon |
Musiker | Instrument |
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Fabian Hertrich | Vocals, Acoustic Guitars, Trumpet, Blues Harp |
Gabriel Hertrich | Electric Guitars, Violin, Piano, Brass & String Arrangements |
Michael Karl | Bass |
Michael Air Hofman | Drums, Percussion, Backing Vocals |
Hubi Hofmann | Backing Vocals, Mellotron |
Claus Bächer | Organ, Rhodes, Horn, Trombone |
Ein Mann aus Landshut, Bayern, schickt sich an das Album des Monats vorzulegen. Fabian Hertrich, seines Zeichens Singer-Songwriter und Ideenlieferant seiner seit 2016 existierenden Formation YOUNG FAST RUNNING MAN, legt sich mit seinen Band-Kollegen derartig gewitzt und unterhaltsam ins Zeug, dass das dritte Album der Süddeutschen "Off To The Moon" auch nach dem zehnten Hören keineswegs langweilig wird. Ja, zweifelsfrei ein Album zum Immerwiederhören.
Dass sich YOUNG FAST RUNNING MAN in keine Schublade zwängen lässt, birgt den großen Reiz dieses sympathischen 10-Song-Albums. Was beim 2016er Debütalbum noch relativ typisch in Singer-Songwriter Folk-Manier daherkam, tänzelt heuer abenteuerlustig zwischen den Genres hin und her und lässt auch bei den Arrangements immer wieder genügend Freiraum, um instrumentale Varianten einzubauen, die den Hörer fesseln und die Kreativität der Musiker in völlig unaufdringlicher Weise unterstreicht. Die akustischen Gitarren lassen sich gerne mal in den Hintergrund drängen und machen Platz für Gabriel Hertrichs (Fabians Bruder) dominante Fuzz-Gitarren, die dem einen oder anderen Arrangement gehörig Pfeffer unterm Allerwertesten machen und tatsächlich an markante Neunziger oder Zweitausender Jahre Rock-Bands wie LIVE oder BLACK REBEL MOTOTCYCLE CLUB erinnern.
Auch wenn ich anfänglich noch ein wenig mit Fabian Hertrichs nicht ganz so angelsächsischen Aussprache fremdelte, rutscht dieser Aspekt ob seines einnehmenden, charismatischen Gesangsstils zunehmend in den Hintergrund und man erfreut sich schlicht und einfach an diesem variablen Stilmix, der nicht wenige echte Ohrwürmer bereithält und dieses Album zu einem echten Longplayer klassischer Schule werden lässt. Der Spannungsbogen auf "Off To The Moon" wird gekonnt hochgehalten und lässt die zehn feinen Nummern ohne nennenswerte Ausfälle an dir vorübergleiten.
Wer in der Lage ist, schöne Songs wie In My Dreams (mein Lieblingslied) zu komponieren oder die Anhängerschar mit einem wahrhaft entzückenden Video zum Titelsong Off To The Moon zu begeistern, dem gebührt jede erdenkliche Aufmerksamkeit. YOUNG FAST RUNNING MAN sollten mit ihrem neuen Album zahlreiche Herzen im Sturm erobern.