Zach Williams And The Reformation

A Southern Offering

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.07.2011
Jahr: 2011
Stil: Southern Rock

Links:

Zach Williams And The Reformation Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Zach Williams And The Reformation
A Southern Offering, Eigenproduktion, 2011
Zach WilliamsLead Vocals, Acoustic Guitar, Harp
Robby RigsbeeLead Guitar, Slide
Barry FowlerLead Guitar
Red DortonBass, Backing Vocals
Creed SlaterDrums, Backing Vocals
Josh Copeland*Lead Guitar, Backing Vocals (*played on Album only)
Produziert von: Kevin Beamish Länge: 40 Min 47 Sek Medium: CD
01. Gravy Train07. Motels and Highways
02. Mason Jar08. Rock 'N' Roll Me
03. Fool's Moon09. PO Box and a Postcard
04. Moving On10. Wishing Well
05. Picture Perfect11. Sky Full of Treasures
06. The Fix

ZACH WILLIAMS AND THE REFORMATION haben mit ihrem überraschend guten Debüt die Messlatte recht hoch gelegt. Es war also schon mit Erscheinen der "Electric Revival" im vergangenen Jahr zu vermuten, dass die Band dieses vorgelegte Niveau auf Dauer nicht zu halten vermag... bla... bla... bla... (keine Sorge, ich versuche nur mal die wichtigste Musik Gazette unseres buckligen Planeten zu imitieren)...
Natürlich ist das nur ein kleines Späßchen! ZACH WILLIAMS AND THE REFORMATION machen auch mit ihrer zweiten Scheibe mächtig Wirbel. Dass die Band auf acht gut geschmierten (Heißdampf-)Zylindern läuft, wird dem Hörer nicht nur beim Opener bewusst. Die Jungens haben Musik im Blut, sind blind aufeinander eingespielt und haben einen charismatischen Frontmann mit fantastischer Stimme in ihren Reihen. Was soll da schon schief gehen? Ergo kann "A Southern Offering" nur ein Home Run vom allerfeinsten sein!

Eröffnet wird dieser Edelstein mit dem rumpelnden Gravy Train. Ein stampfendes Riff prallt unvermittelt auf des Hörers Innenohr und sofort danach schneidet sich eine fette Slide, dem Sensenmann gleich, durch den Song. Ein kohlenstoffhaltiges, enorm scharfes Eisen, das nichts als eine gemähte Wiese hinterlässt. Der ZWR eigene Southern Soul drängt aber schon bei Song Nummer 2 mit aller Macht aus der CD. Mason Jar nennt sich der mit rasender Slide und sparsam eingestreuter Harp gewürzte Song. Es folgt Fools Moon. Ein Song der so typisch für Williams und die Reformierten ist, wie einstmals Gimme Three Steps für LYNYRD SKYNYRD. Brennende Gitarren inbegriffen!
Treibend schwül setzt sich "A Southern Offering" fort: Moving On kriecht geradezu durch die Boxen. Herrlich langsam säbeln sich die Gitarren ins Fleisch, während zwischendurch eine beißende Harp Salz in die Wunden streut. Gleiches gilt für Picture Perfect, wobei über diesem Song noch genau das bleiern-schöne Mäntelchen jener Schwermut liegt, die jeder Southern Rock Ballade zu eigen sein muss. Der knallharte Boogie The Fix rockt mit einer solch unterschwelligen Gewalt, als hinge ihm der Leibhaftige an der Backside. Raffiniert und dramatisch weiß Williams seine Stimme einzusetzen und liefert sich mit seinen Back Up's regelrechte Duelle. (Leider gibt die Papphülle der Promo-CD keine Auskunft welche Lady's da am Schaffen sind. Grace Askew ist aber definitiv dabei).
Weiter geht es im Programm mit der Akustik-Perle Motels And Highways. Ein Lehrstück, wie dezent und doch unüberhörbar man eine Hammond Orgel in einen Song einbinden kann. Der Song ist von gleichem Kaliber wie Picture Perfect, lebt ebenfalls wieder von erstklassig arrangierten Stimmen und wird mit einem schönen, auf den Punkt gebrachten E-Gitarren Solo verfeinert. Wer meint, dass sich ein Song wie Rock 'N' Roll Me anhören muss wie BILL HALEY anno Tobak, sieht sich getäuscht. Die Band gibt mit allem was sie hat Gas, doch Williams steht mit beiden Beinen auf der Bremse, quetscht sich ein ums andere Mal den Refrain durch die Zähne, wird von einem knochentrockenem Groove und sägenden Gitarren attackiert und schlägt mit nichts weiter als seinem einzigartigen Timbre und dem seiner Back Up Hühner zurück.
Jede Menge Southern Soul verströmen die Protagonisten mit der Halbballade PO Box and a Postcard, während mit Wishing Well noch mal so richtig der Bär abgeht. Noch vor einem Jahr hätte man den Reformierten keine solch harte Nummer wie Wishing Well zugetraut - hier passt sie wie der Finger an den Abzug! Das Ende dieses genialen Trips Namens "A Southern Offering" markiert das rein akustische Sky Full Of Treasures und setzt damit einen reizvollen Kontrast zur vorherigen Nummer. Wer die Scheibe, was so abwegig nicht ist, auf Repeat laufen lässt, der bekommt zwischen Wishing Well und Gravy Train ein kleines, sentimentales Päuschen. Tieferes Durchatmen braucht es nach dieser CD so oder so. Zeit ein Bier zu köpfen, den Hocker auszureiten oder die Holde zu verführen, um danach gleich wieder den CD Player anzuwerfen und sich erneut dessen Gewahr zu werden, was "A Southern Offering" ist: Brillant!!!

Unter dem Strich also ein brillantes Album mit elf, auf den Punkt gebrachten Songs. Alle im Bereich zwischen drei und vier Minuten. Und da muss ich zuletzt doch ein bisschen kritisch werden, denn bei all dieser Hochkarätigkeit vermisst man einfach ein, zwei Songs mit sieben oder acht Minuten Laufzeit, ausschweifenden Gitarren-Schlachten (Kerle, ihr habt vier Klampfen am Start; die wollen doch mal ausgiebig solieren!) und all der musikalischen Dynamik zwischen Mull und Moll, weitem Himmel und endloser Freiheit, verschmorten Zylinderkopfdichtungen und zerlegten Hotelzimmern wie sie eben nur eine Band aus Dixie zelebrieren kann...
Aber das ist, liebe Leser ihr ahnt es schon, mäkeln auf oberstem Niveau, mit dem man diese wundervolle Band aus Arkansas eigentlich nicht belasten sollte. Die Jungens um Zach Williams sind auch ohne Free Bird Attitüde auf dem richtigen Weg, denn Bäume wachsen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Und unter diesem Aspekt kann es für "A Southern Offering" letztlich nur eines geben. Die volle Punktzahl!
Ein fantastisches Album!

Christian "Grisu" Gerecht, 19.07.2011

 

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