Zachary Richard

Le Fou

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.03.2013
Jahr: 2012
Stil: Cajun, Americana

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Redakteur(e):

Holger Müller


Zachary Richard
Le Fou, Avalanche Productions, 2013
Zachary RichardVocals, Akkordeon, Guitar
Eric SauviatGuitar, Dobro, Mandolin
Sonny LandrethGuitar
Nicolas FiszmanBass
Justin AllardDrums
Felix LeBlancViolin
Roddie RomeroAkkordeon
Sylvain QuesnelGuitar
David TorkanowskyOrgan
Elage DioufPercussion
Jason LangGuitar
Tim WalshBass
Paul PicardPercussion
Mitch ReedViolin
Ray LégèreViolin
Paul HébertChoir
Yolanda RobinsonChoir
Erica FallsChoir
Phillip ManuelChoir
Charles ElamChoir
Produziert von: Nicolas Petrowski, Zachary Richard Länge: 47 Min 46 Sek Medium: CD
01. Laisse Le Vent Souffler08. La Ballade De Jean Saint Malo
02. Sweet Sweet09. Crevasse Crevasse
03. Le Fou10. Bee De La Manche
04. Clif's Zydeco11. C'est Si Bon
05. La Chanson De Migrateurs12. Original Ou Caribou
06. Lolly Lo13. Les Ailes Des Hirondelles
07. La Musique Des Anges

Wer nach einem Beleg sucht, dass die alten Jungs manchmal die lebendigste Musik machen, sollte nicht (nur) bei den STONES oder Neil Young nachhören, sondern es mit Zachary Richards neuem Werk "Le Fou", seinem bereits 16. Studioalbum, versuchen.

Barfuß und im Anzug steht der vielfach ausgezeichnete Cajun-Musiker auf dem Cover am Strand, wie ein Tänzer und Marionettenspieler zugleich. Und so sind auch die 13 neuen Songs des inzwischen 62-jährigen Sängers und Akkordeonspielers: sie verweben Zydeco mit Americana-Folk, lassen die Noten zwischen Ausgelassenheit und Melancholie hin- und her tanzen, wecken die Sehnsucht nach einem langen Abend am Lake Ponchartrain und in der Altstadt von Montreal gleichermaßen.

Dabei hat zumindest der Titelsong des Albums so gar nichts Fröhliches an sich. Richards gehört auch zu den bekanntesten Umweltschützern im südlichen Louisiana, und die Katastrophe der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko dürfte ihn unendlich traurig und wütend zugleich gemacht haben. Le Fou ist seine bittere Anklage, das schwarze Meer beschreibend und den verschwundenen Bohrturm. "Ich habe die Explosion gesehen", singt Richard, und dann: "tous ensemble, ensemble tous…", unterstützt von einem Chor von Freunden, während eine Violine ihr Wehklagen anstimmt. Wenn es je einen guten Grund gab, das Schulfranzösisch wieder aus dem Gedächtnis hervorzukramen, dann ist es dieses Album.

Doch es reicht auch allein die Kraft dieser Songs, um zu beeindrucken. Clif’s Zydeco etwa beginnt mit einer schönen Slide, auf deren Rücken Zachary Richard mit seinem Akkordeon dem Zydeco-Musiker Clifton Chenier eine wunderbare Hommage bereitet. Lolly Lo hätte auch gut auf ein Lyle-Lovett-Album gepasst, mit seinem „Front-Porch-Swing“, Laisse Le Vent Souffler wird von einem grandiosen Akkordeon und Sonny Landreths Slide vorangetrieben und La Musique Des Anges ist genau das: Musik der Engel, aber nicht der blütenweißen Sorte, sondern der lebensfrohen, die sich mit Sand zwischen den Zehen genüsslich gen Himmel strecken. Genau so, wie Zachary Richard auf der Rückseite des Albumcovers.

Holger Müller, 04.03.2013

 

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