Zeitloop Stone Age, Tribal Stomp/Dredfox, 2006 |
Christo Jota | Guitar, Loops & Synthesizer | |||
Joe Weninghoff | Bass | |||
Nikolaus Maaß | Drums & Percussion | |||
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1. Stonehenge | 5. Osmosis | |||
2. Eve Act | 6. Lava | |||
3. Marrakesch | 7. Kaktus | |||
4. Sunrise | ||||
"Stone Age" ist die dritte Veröffentlichung des Kölner Trios ZEITLOOP. Wer hier allerdings eine Prise Stonerrock erwartet, wird enttäuscht werden und hat sicherlich auch noch nichts von dem Kölner Trio um Christo Jota gehört. Denn diese haben ihren Bandnamen mit äußerster Bedacht gewählt, stehen sie doch für extrem entspannte, spacige, meditativ treibende, psychedelische und dennoch im hier und Jetzt befindliche Musik, irgendwo zwischen frühen PINK FLOYD, den immer noch zu wenig beachteten Kollegen von VERSPIELTE ZEIT, sanfter Jazzfusion, sparsam und songdienlich eingesetzter Elektronikmusik und Krautrock.
Konsequenterweise ist "Stone Age" ein reines Instrumentalalbum, aufbauend auf dem relaxt groovenden Fundament von Weninghoff (der ganz aufmerksamen Hooked-On-Music-Lesern auch von der Formation LOVING THE SUN bekannt sein dürfte) und Maaß, schichtet Christo Jota behutsam seine effektvoll-ökonomischen Gitarrenspuren und immer wieder, jawohl, kleine Loops und atmosphärische Synthesizerklänge und schafft damit ein Empfinden von Weite und Fernweh, gleichzeitig aber zumeist ein wohliges Gefühl der entspannenden Geborgenheit.
Der Start mit Stonehenge ist ein vertontes Roadmovie, das unaufhörliches Unterwegssein verkörpert, während Eve Act ein geradezu klassischer Ambient Song ist: in der Discothek würde man so etwas zu einem Chill-Out verwenden, jedenfalls ist dies Entspannung pur. Der an das letzte Album erinnernde Songs Marrakesch (eine kleine Marotte von ZEITLOOP, immer den Titel des Albums auf dem nächsten Longplayer als Song zu verewigen) klingt tatsächlich wie eine psychedelische Reinkarnation der SHADOWS 8die 2005 ihre Laufbahn beendet haben), beinhaltet es doch diesen speziellen, singenden Gitarrenklang. Sunrise schiller bunt und erhaben, während Osmosis mit Jazzeinsprengseln beginnt, um in eine Art Jam zu münden. Dem experimentellsten, mit zahlreichen Soundgimmicks spielenden Lava schließt sich zum Abschluß die ausladende Wüsten-Krautrock-Melange Kaktus an. Eine sehr anregende Assoziationen weckende Scheibe für lange Autofahrten, Hängematten, Sommerwiesen, sternenklare Nächte und einen noch zu schreibenden Film. Auch deshalb (und aufgrund der Herkunft) sicherlich des öfteren die Vergleiche mit CAN, nur eben entspannter und im Hier und Jetzt ruhend.